Alternativen mit Bankkaufmann/-frau

Onza

Hallo,

habe hier verschiedene Beiträge gelesen, aber keine Antwort auf meine Fragen gefunden.... Vielleicht könnt ihr mir in diesem neuen Thema weiter helfen.

Also, ich schreibe morgen meine Abschlussprüfung zur Bankkauffrau. Bin mir auch sicher das ich gut bestehen werde und habe auch schon die Zusage unbefristet übernommen zu werden. Meine Aufgaben liegt zukünftig in der Tätigkeit als Serviceberater.

Mein Problem: ich mag den Vertrieb nicht; fühle mich beim aktiven Ansprechen und Verkaufen total unwohl. Mir liegen eher die Aufgaben des Backoffice, welches ich während der Ausbildung auch kennenlernen durfte...
Nur in der Sparkasse, wo ich bin, gibt es für mind. die nächsten 5 Jahre keine freien Stellen dort, da wir fusionieren mussten (Synergieeffekte etc.).

Nun die Fragen:
- Kann ich mit meiner Ausbildung auch in anderen Unternehmen anfangen?? (z.B. Industrie)
- Welche Weiterbildung/Studium wäre für mich sinnvoll, um mich auch bei Nicht-Finanz-Unternehmen bewerben zu können?? (keine neue Ausbildung)
- Kennt ihr vllt Banken, die MA für den Backoffice suchen?? Habe bei meiner Internetrecherche bisher keine Ausschreibungen gefunden... Sad

Weitere Fakten:
Habe 2008 mein Abitur an einem Fachgymnasium (Wirtschaft) gemacht. Hatte 2008 die Möglichkeit eine Ausbildung zur Industriekauffrau zu machen, wovon mich aba viele abgeraten haben ( heute ärgere ich mich, weil mir das Berufsbild mehr zuspricht).
Bin jetzt 22 und durchaus bereit auch weiter weg zu ziehen, um einen Job zu machen, der mir Spaß macht.

Danke schon mal für eure Hilfe.

Forum

TobiasHohberger

Mit deiner Ausbildung kommst du auch in der Industrie unter. Du solltest aber noch mindestens den Bankfachwirt dranhängen.

spaddel

Völlig falsch, beide Aussagen von Tobias Wink

Mit der Ausbildung kommst du derzeit außerhalb der Finanzbranche nirgendwo unter. Lies dir ruhig mal ein paar Stellenbeschreibungen bei Stepstone etc. durch, da wirst du bei den meisten Anforderungen keinen Haken drann machen können, du bist halt Bankkaufmann und nix anderes.

Man kann sich natürlich trotzdem inititativ bewerben, geht immer, aber wird nicht zum erfolg führen.

1.) Geh studieren, entweder Vollzeit und dann während der Semesterferien als Servicemitarbeiter beim alten AG anklopen oder nebenberuflich, dann solltest du im Service bleiben. Kein Stress, Kopf für das Studium frei und die Kohle kommt regelmäßig.

Zum thema Studium und fortbildung habe ich mich hier mehrfach umfassend im Forum geistig ergossen, SuFu benutzen.

Als Studienschwerpunkt sollte KLASSISCHE BWL gewählt werden, je nach Neigung auch mit Schwerpunkt Finance, Accounting oder Marketing. Aber auch hier: Ohne Praxiserfahrung aus der Branche stehst du fast auf gleicher Ebene wie ein Vollzeitstudent ohne ausreichende Praktika.

Welche Sachbearbeiter Position soll es denn genau sei? Kreditsachbearbeitung?
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Wenn's um Geld geht - Sparkasse.

Renovatio

Sehe ich leider genau so. Für dein Vorhaben wäre ein Ökonom von der VWA sicherlich praktikabler...

Funky

Jetzt mal noch ein Paar positive Stimmen... xD
Also erstmal ist es schon möglich, außerhalb der Finanzbranche einen Job zu finden, allerdings solltest du dich dann darauf einstellen, das es sich hierbei meistens "nur" um Stellenausschreibungen handeln wird, die für einen normalen geeignet sind.
Hört sich jetzt für die Berufe sicherlich böse an, aber jeder ausgebildete Kaufmann mit IHK-Zeugnis, ist dazu in der Lage in diesem Beruf zu arbeiten.

Auch würden sich Innendienst & Back-Office Stellenangebote von Versicherungen für dich anbieten, diese sind jedoch zur heutigen Zeit rar und darum sollte dein Zeugnis schon gut aussehen.

Jetzt zu den Weiterbildungen:
Lass dich bitte nicht davon abschrecken, einige Foren-Mitglieder hier haben nunmal eine Aversion gegenüber beruflichen Fortbildungen/Aufstiegsfortbildungen/IHK-Fortbildungen.

Wenn ich jetzt allerdings davon ausgehe, dass du allerdings im Vergleich zu diesem Leuten auf dem Teppich geblieben bist und nicht erst Einkommen ab 5.000€ Netto im Monat für erstrebenswert hälst, würde ich dir echt die IHK-Fortbildungen empfehlen...
Anbieten würde sich hier entweder ein Fachkaufmann oder der Betriebswirt IHK.

Hier mal eine kleine Auflistung, welche Fachkaufmänner sich für einen Bankkaufmann eignen würden:
-Bilanzbuchhalter IHK
-Fachkaufmann für Marketing IHK
-Personalfachkaufmann IHK
-Fachkaufmann für Büromanagment

Wie gesagt gäbe es dann noch den Betriebswirt IHK bzw. nennt der sich neuerdings geprüfter Betriebswirt.
Auch würde sich, nach 1-2 weiteren Berufsjahren, sicherlich ein Ausbilderschein lohnen, weil grade in der betrieblichen Berufsausbildung immer wieder mal Leute fehlen.

Das wären so die Wege die mir bekannt sind udn die ich dir ans Herz legen würde, wenn du dich mit einem guten Durchschnitt zufrieden gibst und nicht die Devise "höher, schneller, weiter" ausgegeben hast. Berufliche Aufstiegsfortbildungen und Weiterbildungen sind nämlich, entgegen der hier scheinbar landläufigen Meinung, kein rotes Tuch für Personaler, sondern werden je nach Stellenausschreibung sogar gern gesehen.
Das man damit nicht die Chancen hat wie mit einem Bachelor oder Master in BWL oder VWL ist denk ich mal jedem klar und muss nicht erneut breitgetreten werden.

Jedoch kann ich deine Situation ganz gut verstehen (war ich ja schließlich in einer ähnlichen) und bei mir war es halt so, dass ich lieber arbeiten gegangen bin und das eine oder andere Zertifikat gemacht habe (die ja sogar noch unter beruflichen Aufstiegslehrgängen stehen) und diese mich dann letztendlich auch ziemlich schnell in das Backoffice gebracht haben... und da wolltest du ja auch hin, wenn ich das richtig verstanden hab.

Also lass dich hier nicht von dem propagierten Allheilmittel "Studium nach der Ausbildung" einschüchtern. Der überwiegende Teil in kaufmännischen Berufen schließt nämlich kein Studium an die Ausbildung... Ich glaube kaum das Millionen von Leuten am Hungertuch nagen, nur weil sie nicht studiert haben. Mir jedenfalls (der ja in dieser Situation ist) geht es so und ich kann mich nicht beklagen.
Schicke Wohnung, kann jedes Wochenende was mit Freunden unternehmen ohne aufs Konto achten zu müssen und ich kaufe jetzt beim wöchentlichen Einkauf keinen Einkaufswagen voller "JA!"-Produkte (obwohl die 2-3 Sachen haben die echt lecker sind *hust hust* xD). Ach und ein Urlaub im Jahr ist auch drin... ich finde eigentlich es lebt sich "nur" mit einem Berufsabschluss und dem einen oder anderen Zertifikat nicht schlecht.

Und wenn du möglichst schnell ins Backoffice willst bzw. eher ins Büro, als 8h am Tag am Kunden zu stehen, wäre meine Empfehlung von dem oben genannten Personalfachkaufmann, geprüfter Betriebswirt oder halt (je nach Region in der du wohnst... unterscheidet sich ja da immer etwas) Ausbilderberechtigung.

Weitere Möglichkeiten wären natürlich, wie Tobias schon sagte, auch einfach noch den Bankfachwirt zu machen... Damit stündest du zwar wahrscheinlich noch die nächsten 1-2 Jahre direkt an der Front, jedoch solltest du als Sparkässler ja selbst ganz gut wissen, dass man mit dem Fachwirt in der Tasche gute Chancen hat, schnell mal in anderen regionalen Kreditinstituten im Backoffice unterkommt... freie Stellen vorausgesetzt.

Solltest du allerdings auch gehobene Führungspositionen und AT-Vergütung anstreben und dies innerhalb der nächsten 15-20 Jahre erreichen wollen, so würde ich auch eher zum Studium raten.
Musst halt nur entscheiden, ob du jetzt nochmal direkt nach der Ausbildung mehrere Jahre des lernens ranhängen willst.

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und hoffe doch, du hälst uns hier auf dem laufenden. Wink

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"Menschlichkeit wird überbewertet..." by Dr. Gregory House

Onza

Erst einmal vielen Dank für die langen Erfahrungsberichte und Tipps!!
Zu der Frage von spaddel, welcher interne Bereich es genau werden soll. Am besten hat mir während der Ausbildung die Abteilung Gesamtbanksteuerung (ReWe) und Markfolge Aktiv, also tatsächlich Kreditsachbearbeitung, gefallen. Könnte mich aba theoretisch auch in der Revision oda bei der Geldwäsche sehen.

Ich hatte geplant neben der Arbeit ein Fernstudium zu absolvieren. Die Vorschläge von Funky haben mir daher gut gefallen. Besonders der Bilanzbuchhalter. Nur werden in meiner Gegend (Sachsen-Anhalt, Raum Magdeburg) solche Spezialisten eher weniger gesucht. Daher habe ich mich über ein Studium zum Wirtschaftsfachwirt informiert. Was haltet ihr davon? Dieses Studium geht auf jedenfall in die allgemeine Richtung von BWL und VWL.

Nun zu den neusten Ergebnissen:
Den ersten Teil meiner Prüfung habe ich gut überstanden. Fand die Themen eigentlich auch sehr gut. (sind ja bei bankazubi.de nach zu lesen Wink

) Leider habe ich einen Teil der Fall-Aufgaben nicht geschafft. Ich hoffe es reicht trotzdem für ü.70%
Morgen um 2 folgt der 2.Teil.... bin eigtl ganz zuversichtlich, dass es gut läuft.

Freu mich wenn noch mehr mir ihre Meinung schreiben, was man in Zukunft machen könnte.

Vielen Dank. Bis morgen Smile

Renovatio

Funky, ich habe genau den entgegengesetzten Sprung gemacht nämlich von der Industrie zur Bank und ich kann dir versichern mit einem Bankfachwirt hast einen Titel nice to have aber völlig unsinnig. Fachkaufmann schon eher. Wir reden hier nicht über höher schneller weiter, es geht um die inflationäre Abschlusszahl bei Bankfachwirten und der damit stark abnehmende Stellenwert. Natürlich kann man mit einer Ausbildung alleine auch leben, schaffen ja viele. Wenn man halt mit seinem Job zufrieden ist, ist mit das wichtigste Kriterium erfüllt. Ich habe erst ganz kurze Zeit Fachinformatiker gelernt aber abgebrochen, dann Bürokaufmann aber die Firma ist insolvent gegangen, dann Einzelhandelskaufmann (fertig), dann Bankkaufmann (fertig) dann WiWi Studium. Ich habe 6 Jahre Teilzeit in der IT und 2 Jahre Vollzeit in der Industrie/Aussenhandel gearbeitet plus das jetzt bei der Bank. Mir brauchst du nicht erzählen wie es auf der anderen Seite aussieht.

Ps, ich fahre 4 mal im Jahr in Urlaub und verdiene sicherlich auch "etwas" mehr als im BackOffice ud kaufe trotzdem Ja! Artikel Wink

spaddel

Forum

Funky

Onza

Gut zu wissen, dass mit der Kreditsachbearbeitung...
Das mit der Verantwortung für einen Kundenstamm stimmt nicht ganz. Sicher ich habe noch keinen. Aber als Serviceberater ist es meine Aufgabe nich nur am Schalter zu stehen, sondern auch Kunden zu beraten, insbesondere die "Geringer Verdienenden"... Ab morgen bin ich in meiner zukünftigen Stelle eingesetzt.

Durch eure Beiträge werde ich mir mal das Studium zum Bilanzbuchhalter näher ansehen. Bei uns ist für die MFA ein Bankfachwirt nicht unbedingt erforderlich, aber gern gesehen. Die meisten, die da aber bei uns arbeiten, haben keinen, sind jedoch seit Jahren in dieser Abteilung.... Dafür fehlt mir aber die Berufserfahrung Wink

Auch diesmal bedanke ich mich für eure Beiträge.... Bleibe für weiter gute Ideen aber offen... wenns was neues gibt, schreib ich wieder Wink

Zum Schluss noch das neuste zu meiner Prüfung:
Habe alles geschafft und selbst ReWe fand ich gar nich zu schwer, obwohl viel zu berechnen war und die Zeit dafür knapp. Jetzt heißt es auf die Ergebnisse warten Smile

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