Baukonjunktur im Juli 2010: Start in die zweite Jahreshälfte misslungen - Baunachfrage um 2,4 % gesunken - Rückgang der öffentlichen Baunachfrage setzt sich fort
Geschrieben am 23-09-2010 |
Berlin (ots) - Die Bauindustrie ist mit der aktuellen
baukonjunkturellen Entwicklung nicht zufrieden: Wie der Hauptverband
der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen
Zahlenbildes mitteilt, ist der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im
Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 2,4 % gesunken (real:
- 2,9 %). Das ehemals gute Auftragsplus zu Beginn des Jahres schmilzt
zusehends: Die Unternehmen konnten für die ersten sieben Monate nur
noch ein Wachstum der Auftragseingänge von 3,1 % verzeichnen. Auch
die Umsätze sind - nach einem erstmaligen Plus im Juni - im Juli
wieder zurückgegangen und zwar um 1,9 % (Jan.-Juli: - 5,9 %). Der
Hauptverband führt die unbefriedigende Entwicklung darauf zurück,
dass die Kommunen im Hinblick auf ihre angespannte Haushaltssituation
zu früh auf die Investitionsbremse getreten sind.
Besonders groß ist beim Hauptverband die Enttäuschung über die
öffentliche Baunachfrage: Die Auftragseingänge lagen im Juli um 12,2
% unter dem Niveau des Vorjahresmonats (Jan.-Juli: - 3,4 %). Auch die
Umsätze gingen - nach einem schwachen zweiten Quartal - im Juli um
weitere 3,4 % zurück. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis Juli
ergibt sich ein Rückgang von 3,2 %. Umso erstaunter ist der
Hauptverband, dass das Statistische Bundesamt für das erste Halbjahr
jüngst ein Plus von 20 % bei den kommunalen Bauausgaben - die zwei
Drittel der gesamten öffentlichen Bauausgaben ausmachen -
veröffentlichte. Der Hauptverband führt diese gegenläufige
Entwicklung darauf zurück, dass der bauwirtschaftliche Impuls aus dem
zweiten Konjunkturprogramm überwiegend dem Ausbaugewerbe und weniger
dem Bauhauptgewerbe zugute kommt.
Erfreulich ist dagegen, dass die Ordereingänge im von der
Wirtschaftskrise besonders betroffenen Wirtschaftsbau noch immer im
Plus liegen: Der Auftragseingang nahm im Juli um 7,3 % zu
(Jan.-Juli.: + 8,7 %). Allerdings hat sich das Tempo der Erholung
etwas verlangsamt. Der Hauptverband befürchtet weiterhin, dass die
Unternehmen mit Anspringen der Konjunktur lediglich
Ersatzinvestitionen bzw. Erhaltungsmaßnahmen vornehmen. Hinsichtlich
der Erweiterungsinvestitionen werde aber noch abgewartet, ob es sich
um einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung oder um ein Strohfeuer
handelt. Dafür, dass die Bauunternehmen auf die Bauimpulse aus den
Erweiterungsinvestitionen noch etwas warten müssen, spreche auch,
dass der Wert der Baugenehmigungen im Wirtschaftsbau in den ersten
sieben Monaten um 17,4 % zurückgegangen sei. Auch die Umsätze liegen
weiterhin im Minus: Sie sind im Juli um 3,5 gesunken (Jan.-Juli: -
11,8 %).
Dagegen entwickelt sich die Nachfrage im Wohnungsbau - auch dank
des CO2-Gebäudesanierungsprogramms - seit fünf Quartalen positiv:
Auch im Juli konnten die Unternehmen ein Auftragsplus von nominal 4,4
% verbuchen (Jan.-Juli: + 8,2 %). Der Erholungsprozess schlug sich
bereits in den Umsätzen nieder, die um 1,5 % gestiegen sind
(Jan.-Juli: - 1,1 %).
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
Originaltext: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/24058
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_24058.rss2
Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
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