WAZ: Neue Stellen für Umweltverwaltung - Gute Argumente. Kommentar von Matthias Korfmann
Geschrieben am 23-09-2010 |
Essen (ots) - Da muss man ja doch erst mal schlucken: Es klingt
wie ein Witz, wenn ein nordrhein-westfälisches Ministerium ankündigt,
das Verwaltungspersonal gleich um 300 Stellen aufzustocken. Müssten
wir nicht die Behörden schlanker machen statt sie weiter aufzublähen?
Können wir uns Bürokratie-Ausbau leisten, wo doch das Land unter
Rekordschulden ächzt und die Kommunen im engen Zwangskorsett der
Nothaushalte stecken?
Das inzwischen von einem Grünen geführte Umweltministerium in
Düsseldorf wird sich also auf heftige Angriffe einstellen müssen. Der
Vorwurf, den Grüne ja mittlerweile schon gewohnt sind, heißt: Die
werfen das Geld zum Fenster raus. Schlimmer noch: Die werfen mit Geld
um sich, das sie gar nicht haben.
Allerdings steht der Minister diesmal nicht ganz ohne Munition da,
er kann solchen Angriffen begegnen. Der PCB-Skandal der Firma Envio
in Dortmund oder giftige Chemie in Ruhr und Möhne mahnen uns: Wenn
der Staat nicht gründlich hinsieht, machen schlimme Finger, was sie
wollen. Das ist kein schlechtes Argument. Denn nach jedem der
zahlreichen Umweltskandale reiben wir uns die Augen und fragen
genervt: Wieso sind eigentlich die Kontrollen so lasch?
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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