LVZ: Wohlfahrtsverbände drohen bei politischer Berechnung der Hartz-IV-Sätze mit neuer Verfassungsklage / Linksfraktion strebt breites Oppositionsbündnis an
Geschrieben am 24-09-2010 |
Leipzig (ots) - Eine "korrekte Neuberechnung" der Hartz-IV-Sätze
auf Basis der Vorgaben durch das Bundesverfassungsgericht müsse, nach
Ansicht der Wohlfahrtsverbände, zu einer deutlichen Steigerung
führen. Der Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich
Schneider, sagte gegenüber der "Leipziger Volkszeitung"
(Freitag-Ausgabe), alles unter 400 Euro "wäre mindestens erstaunlich,
wenn nicht kleingerechnet". Schneider reagierte mit dieser
Feststellung auch auf immer neue Hinweise aus dem Regierungslager,
dass es im Zuge der am Wochenende politisch von den
Koalitionsparteien zu verabschiedenden Neuberechnung der
Hartz-IV-Sätze unterm Strich zu keinen nennenswerten Erhöhungen der
Sätze sowohl für Kinder als auch für reguläre ALG-II-Bezieher kommen
werde.
Schneider warnte in diesem Zusammenhang vor einer "politisch
willkürlichen Entscheidung" der Koalition, die "im Ergebnis erneut zu
einem Klageverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht führen" werde.
Derzeit liegt der volle Regelsatz für einen Hartz-IV-Empfänger bei
359 Euro im Monat.
Die Vorsitzende des Bundestags-Sozialausschusses, die
Links-Parlamentarierin Katja Kipping, kündigte gegenüber der Zeitung
an, "ein Oppositionsbündnis gegen Verfassungsbruch schmieden" zu
wollen. Die zuständige Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen
(CDU) sei dem Parlament bisher trotz dutzendfacher Anfragen "nur mit
vagen Ausflüchten" begegnet. "Frau von der Leyen ist das
Bundesverfassungsgerichtsurteil bestenfalls gleichgültig. Die Rechte
des Parlaments sind ihr lästig. Als zuständige Ausschussvorsitzende
verlange ich, dass die fachlich zuständigen Abgeordneten vor der
Klüngelrunde im Kanzleramt über den Regelsatz und die verwendeten
Berechnungsgrundlagen informiert werden." Es sei zu vermuten, dass
die Regierung bei der Neuberechnung der Regelsätze "zu tricksen
versucht", um den Regelsatz politisch herunterzurechnen. "Das
Existenzminimum kann aber nicht nach Kassenlage bestimmt werden. Wir
werden deshalb ein Oppositionsbündnis gegen Verfassungsbruch
schmieden", kündigte die Ausschuss-Vorsitzende Kipping an. "Ich bin
dafür, dass wir einen gemeinsamen Nenner finden und einen Regelsatz
ohne Rechentricksereien in Bundestag und Bundesrat zur Abstimmung
stellen."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
291218
weitere Artikel:
- Greenpeace: Vierter Tag der Schiffsaktion gegen Öl-Bohrungen vor den Shetlands/ OSPAR-Konferenz berät Verbot von Tiefsee-Bohrungen/ Online-Pressekonferenz zum Stand der Ölkatastrophe im Golf von Mexik Shetland / Bergen (Norwegen) / Golf von Mexiko (ots) -
Greenpeace-Aktivisten setzen mit ihrer Aktion gegen ein Ölbohrschiff
ihren Protest gegen Tiefseebohrungen vor den Shetland-Inseln den
vietren Tag fort. Sie befestigten eine Überlebenskapsel an der
Ankerkette des Ölbohrschiffs "Stena Carron". Zwei Aktivisten halten
sich derzeit darin auf. Sie sind für etwa einen Monat ausgerüstet.
Das 228 Meter lange Ölbohrschiff "Stena Carron", unter Vertrag bei
dem US-amerikanischen Energiekonzern Chevron, liegt durch die Aktion
rund zwei mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Der SPD-Sozialexperte Rudolf Dreßler legt dem Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier den Rückzug nahe: "Die SPD muss beweisen, dass sie es ernst meint" Stuttgart (ots) - Der langjährige SPD-Vordenker bei Arbeitsmarkt-
und Sozialthemen, Rudolf Dreßler, hat die Parteiführung davor
gewarnt, die Grünen aufgrund ihrer wachsenden Popularität als
politischen Gegner unter Beschuss zu nehmen. "Im rot-grünen Lager
einen Polarisierungsstreit zu führen, hielte ich nicht für besonders
klug", sagte er im Interview der "Stuttgarter Zeitung"
(Freitagausgabe). "Darauf warten die anderen nur." SPD und Grünen
sollten um ihre inhaltlichen Programme ringen und sich anschließend
zu Kompromissen mehr...
- "Rote Karte" für ALDI, LIDL, Rossmann, Drospa und dm im Energiesparlampentest Berlin (ots) - Pressemitteilung
Deutsche Umwelthilfe testete Bereitschaft zur Rücknahme von
Energiesparlampen im Einzelhandel: Nur neun Prozent der besuchten
Geschäfte erhalten eine "Grüne Karte" für verbraucherfreundliche
Rücknahme von Energiesparlampen - 63 Prozent der Geschäfte verweigern
Ver¬brauchern die Rücknahme und die ordnungsgemäße Entsorgung
quecksilberhaltiger Altlampen und erhalten dafür die "Rote Karte" für
Umweltignoranz - DUH fordert eine Verpflichtung zur Rücknahme von
Elektrokleingeräten wie Energiesparlampen mehr...
- Greenpeace kündigt Verfassungsbeschwerde gegen Laufzeitverlängerung an/ Schwächung des Atomgesetzes gefährdet Grundrecht auf Leben Hamburg (ots) - Die unabhängige Umweltorganisation Greenpeace will
gemeinsam mit Anwohnern gegen die von der Bundesregierung geplante
Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke Klage beim
Bundesverfassungsgericht einreichen. Greenpeace sieht durch die von
Schwarz-Gelb vorgesehene Schwächung des Atomgesetzes und der
AKW-Laufzeitverlängerung das im Grundgesetz garantierte Recht auf
Leben und körperliche Unversehrtheit verletzt. Das Risiko eines
katastrophalen Reaktorunfalls durch einen Flugzeugabsturz oder den
Beschuss mit panzerbrechenden mehr...
- ZDF-Politbarometer September II 2010 / Ein Jahr nach der Bundestagswahl: Schwarz-Gelb im Rekord-Tief, Grüne auf Rekord-Hoch / Politik soll stärker gegen nicht integrationsbereite Ausländer Mainz (ots) - ZDF-Politbarometer September II 2010
Ein Jahr nach der Bundestagswahl: Schwarz-Gelb im Rekord-Tief,
Grüne auf Rekord-Hoch / Politik soll stärker gegen nicht
integrationsbereite Ausländer durchgreifen
Ein Jahr nach dem Wahlsieg von CDU/CSU und FDP bei der
Bundestagswahl befindet sich Schwarz-Gelb in einem Rekord-Tief: In
der politischen Stimmung kommt die CDU/CSU nur noch auf 31 Prozent
(minus 2) und die FDP erreicht 4 Prozent (plus 1). Die SPD kommt auf
32 Prozent (minus 1). während sich die Grünen deutlich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|