CDU/CSU und FDP wollen mit Rezepten von gestern Zukunft gestalten. Bundesregierung beschließt "Energiekonzept der Unvernunft" und provoziert neue Proteste
Geschrieben am 28-09-2010 |
Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) kritisiert am Energiekonzept der Bundesregierung vor allem,
dass unter dem Deckmantel des Ausbaus erneuerbarer Energien veraltete
Technologien wie die Atomkraft und die Kohleverstromung gefördert
werden sollen. "Mit Rezepten von gestern lässt sich die
energiepolitische Zukunft Deutschlands nicht gestalten. Die
Bundesregierung hat ein Konzept der Unvernunft beschlossen", sagte
der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Auch die Aussage, ein Großteil der Zusatzgewinne aus verlängerten
AKW-Laufzeiten fließe in den Umbau der Energieversorgung, werde durch
ihre ständige Wiederholung nicht richtiger. Wenn von den
Zusatzgewinnen für Investitionen in Deutschlands Energiezukunft in
der nächsten Dekade lediglich zwei Milliarden Euro zur Verfügung
stünden, die Atomkonzerne mit den Laufzeitverlängerungen aber über
100 Milliarden mehr verdienten, dann nütze dies vor allem den
Energie-Oligopolen. Die aber hätten nur wenig Interesse an
erneuerbaren Energien, so Weiger.
"Vage Klima-Versprechen und Energiespar-Ankündigungen sollen
AKW-Laufzeitverlängerungen bis ins Jahr 2040 schönfärben. Die
Strahlenrisiken der Atommeiler und die politische Unterstützung für
den Bau neuer Kohlekraftwerke werden verschleiert. Ad acta gelegt
wurden auch ambitionierte Pläne zur energetischen Gebäudesanierung
und zur Minderung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor", sagte
Weiger.
Der BUND kritisiert auch, dass entgegen früheren Erklärungen von
Bundesumweltminister Norbert Röttgen keine zusätzlichen Maßnahmen
gegen Terrorgefahren an Atomkraftwerken vereinbart wurden. "Die
Behauptung, der Schutz der Meiler gegen Terroranschläge sei auf
international üblichem Niveau, zeigt, dass die Bundesregierung diese
Risiken nicht wirklich ernst nimmt", so Weiger.
Der Umweltverband kündigte weitere Anti-Atom-Aktionen an. Am 6.
Oktober werde es in Süddeutschland eine Umzingelung des Stuttgarter
Landtags geben, am 9. Oktober in München eine Aktions- und
Menschenkette gegen die Atomkraft und am 6. November im Wendland eine
große Protestkundgebung gegen die geplanten Castortransporte nach
Gorleben.
Originaltext: BUND
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Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Energieexperte:
Tel. 030-27586-421 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net
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