ots.Audio: Statistisches Jahrbuch 2010
Geschrieben am 29-09-2010 |
Wiesbaden (ots) -
- Querverweis: Audiomaterial ist unter
http://www.presseportal.de/audio und
http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar -
Anmoderation: Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat heute in
einer Pressekonferenz in Berlin die 59. Ausgabe des Statistischen
Jahrbuchs vorgestellt. Über das Statistische Jahrbuch 2010 und die
Sonderpublikation 20 Jahre Deutsche Einheit sprechen wir mit Roderich
Egeler, dem Präsidenten des Statistischen Bundesamtes.
Frage 1: Sehr geehrter Herr Egeler, Was hat Sie im Jahrbuch 2010
am meisten überrascht?
Besonders überrascht haben mich persönlich die Informationen, die
das Jahrbuch zum ersten Mal über die erhobenen Migrationshintergründe
enthält: Demnach kamen die meisten Zuwanderer aus Gründen der
Familienzusammenführung in unser Land nämlich 16 %. Berufliche
Motive stellten mit 12 % erst den zweithäufigsten Grund dar.
Frage 2: Ist denn das Statistische Jahrbuch im Internetzeitalter
noch tragbar? Gibt es nicht bessere Informationsquellen?
Das Statistische Jahrbuch ist das Standardwerk für die
Informationen aus der Amtlichen Statistik. Die Art der Aufbereitung
und die Fülle des enthaltenen Materials machen es zu einem Klassiker.
Als Buch wird es nach wie vor nachgefragt. Natürlich ist das
Statistische Jahrbuch auch über unsere Webseite www.destatis.de
kostenlos als PDF-Datei verfügbar.
Frage 3: Herr Egeler, stecken in dieser Informationsflut nicht
auch Zahlen, die keinen interessieren?
Nun, was eine nützliche oder interessante Zahl ist, kommt immer
auf den Blickwinkel an. Einen Winzer interessiert die Menge
exportierter medizinischer Geräte beruflich wahrscheinlich überhaupt
nicht. Einen Hersteller derselben hingegen sehr.
Frage 4: Und warum enthält das Statistische Jahrbuch
internationale Daten, die nicht vom Statistischen Bundesamt stammen?
Es besteht eine hohe Nachfrage nach internationalen Daten. Beim
Statistischen Bundesamt gehen jährlich ca. 10.000 Anfragen zur
internationalen Statistik ein. Zudem gehört die Bereitstellung von
internationalen Vergleichsdaten von jeher zum Aufgabengebiet der
deutschen Statistik und ist ausdrücklich im Gesetz über die Statistik
für Bundeszwecke verankert.
Frage 5: Auf welchen Quellen basieren die internationalen
Vergleichsdaten?
Das Statistische Bundesamt verwendet stets nur Angaben
renommierter und für die Statistik anerkannter amtlicher
Institutionen. Für das hier vorgestellte Thema Wirtschaftsentwicklung
verwenden wir Daten des Internationalen Währungsfonds. Zu den
wichtigsten Datenquellen zählen darüber hinaus die Weltbank, die OECD
und zahlreiche UN-Organisationen.
Frage 6: Eine letzte Frage zu Ihrer Sonderveröffentlichung 20
Jahre Deutsche Einheit. Bleibt die Deutsche Einheit Wunsch oder ist
sie Wirklichkeit?
Wirklichkeit ist die Einheit statistisch gesehen vor allem im
Konsumverhalten: Hier zeigen sich zum Beispiel einheitliche
Konsummuster, das heißt die Menschen in Ost und West geben gleich
hohe Anteile ihres Einkommens für ähnliche Dinge aus. Wunsch bleibt
die Einheit zum Beispiel für Betroffene auf dem Arbeitsmarkt. Auch
von Armut und Überalterung bleibt der Osten stärker bedroht als der
Westen. Richtet man den Fokus auf den Westen, bleibt zum Beispiel
eine Angleichung der Kinderbetreuungsquoten momentan noch Wunsch.
Abmoderation: Herr Egeler, vielen Dank für das Gespräch.
Statistisches Bundesamt
Wiesbaden, 29. September 2010
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.
Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2
Pressekontakt:
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de
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