Ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright im CFOworld-Interview: "Die weltweiten Führer fühlen sich nicht verantwortlich für die gesamte Welt"

München (ots) - Forderung nach einem multilateralen
Sicherheitsnetz zur Verhinderung von Finanzkrisen / "Regulierungen
sind kein Eingriff in die Freiheit, sondern befördern die Demokratie"
/

Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright fordert auf
internationaler Ebene ein stärkeres Vorgehen gegen übermäßige
Finanzspekulationen, Geldwäsche und Korruption. "Der Kapitalismus ist
heute das produktivste und dynamischste Wirtschaftssystem, das je
erfunden wurde. Allerdings darf es nicht zum Vorteil weniger
manipuliert werden", so Albright im Interview mit dem
Finanzentscheider-Magazin CFOworld (Ausgabe 3/2010, EVT 29.9.). So
könnte "ein gemeinsames Sicherheitsnetz, das Regierungen, Weltbank,
IWF und lokale Banken aufspannen, Finanzschocks künftig verhindern."
In diesem Zusammenhang seien notwendige Regulierungen auch kein
Eingriff in die Freiheit von Unternehmen, sondern beförderten die
Demokratie.

Um die Konflikte und Bedrohungen in der Welt zu bekämpfen braucht
es laut Albright mehr multilaterale Anstrengungen von Regierungen und
Unternehmen. "Bislang wird aber leider mehr darüber gesprochen als
tatsächlich getan. Die weltweiten Führer fühlen sich nicht
verantwortlich für die gesamte Welt", kritisiert die ehemalige
US-Politikerin und Gründerin der Strategieberatung The Albright
Group.

Zwar hätten nach den Erfahrungen mit der Wirtschafts- und
Finanzkrise viele Leute den Glauben an die Institutionen und ihre
Führungskräfte verloren, umso mehr brauche es deshalb jetzt
Politiker, die das Vertrauen in den Kapitalismus wieder stärken, so
Albright gegenüber CFOworld. "Politiker könnten dabei von Unternehmen
lernen, die regelmäßig ihre Ziele erfüllen müssen."

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