Neue Westfälische (Bielefeld): NRW-Schulpolitik Krieg und Frieden BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 30-09-2010 |
Bielefeld (ots) - Nein, so blauäugig sind Hannelore Kraft und
Sylvia Löhrmann nicht, dass sie geglaubt hätten, sie könnten für
Schulfrieden in NRW sorgen. Tiefer denn je sind die Gräben zwischen
den politischen Lagern im Landtag, seit die rot-grüne Landesregierung
die Gemeinschaftsschule als Schulversuch zugelassen hat. Die kommt
zwar an bei den Kommunalpolitikern der CDU, weil sie in ihr die
letzte Chance sehen, die Schule im Dorf zu behalten. Genau aber das
wurmt die Parteioberen im Landtag, die mit martialischen Worten gegen
das Modell anrennen und es als Einheitsschule verteufeln. So
teuflisch kann ein Schulmodell nicht sein, das überall im
schwarz-gelben Schleswig-Holstein das Rennen macht. Dort wie hier
ergänzt die Gemeinschaftsschule das Gymnasium, ersetzt es aber in der
Regel nicht. Sie kann allenfalls die Konkurrenz beleben. Wettbewerb
kann nur gut sein. Berechtigt allerdings ist die oppositionelle
Kritik an der Wahlfreiheit der Schulen zwischen acht oder neun Jahren
bis zum Abitur. Angesichts der Kritik am Turbo-Abi ist die Überlegung
berechtigt, die Umsetzung allerdings wirft zu viele Fragen auf.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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