WAZ: Leidenschaft gegen Routine. Kommentar von Klaus Wille
Geschrieben am 03-10-2010 |
Essen (ots) - In dieser Woche beginnt vor dem Bochumer Landgericht
die erste Verhandlung im Wett- und Manipulationsskandal. Da verbietet
sich eigentlich jeder Gedanke an Gewinne und Quoten. Aber die Frage
ist zu reizvoll: Wie viel Geld hätte einer für zehn Euro Einsatz
bekommen, wenn er vor Saisonbeginn folgende Wetten abgeschlossen
hätte: Nach sieben Spielen steht Schalke 04 auf einem Abstiegsplatz,
heißt der Spitzenreiter Mainz 05, ist Bayern München die Mannschaft,
die die wenigsten Tore erzielt hat.
Erstaunlicherweise ist die Krise der Bayern bisher im Bewusstsein
vieler Fans noch gar nicht in dem Maße angekommen, in dem sie dem
Rekordmeister die Saison zu verhageln droht. Schließlich gibt's ja
noch das Schalker Start-Debakel, das sich auch in Nürnberg
fortgesetzt hat, und die phänomenalen Mainzer, die so rotzfrech die
Liga aufmischen. Doch mit der Ruhe dürfte es in München nach dem 0:2
in Dortmund nun auch in der öffentlichen Wahrnehmung vorbei sein.
Intern, davon kann man getrost ausgehen, wird es längst geknallt
haben.
Dabei sind die Probleme des Rekordmeisters hausgemacht. Bereits im
Vorjahr hatte Bayern mit einem Stotterstart zu kämpfen. Aber damals
musste sich die für 75 Millionen Euro verstärkte Elf finden und an
den neuen Trainer Louis van Gaal gewöhnen. Dieses Mal hat Bayern auf
Investitionen verzichtet - und sich damit offenbar gründlich
verkalkuliert. Den Ausfall von Franck Ribery mag München noch
kompensieren können, den von Arjen Robben nicht. Die traurige
Erkenntnis für die Bayern ist: Ohne ihren Superstar steht ein Team
auf dem Platz, das mit Nationalspielern gespickt ist und trotzdem im
Moment nicht mehr als Bundesliga-Mittelmaß verkörpert.
Und nun? Mag sein, dass Mainz seinen Hurra-Stil nicht durchhalten
kann. Womöglich reichen selbst satte 13 Punkte Rückstand nicht, um
die Bayern zu beunruhigen. Anders dürfte es mit den zehn Zählern
aussehen, die man hinter dem BVB liegt. Im Windschatten der Mainzer
lebt es sich für Dortmund ganz hervorragend. Beide Teams an der
Spitze stehen für spieltaktisch kluge Trainer, für Talente, die mit
Mut und Leidenschaft spielen und damit für einen herrlichen Kontrast
zu Mannschaften sorgen, bei denen zu viel in Routine erstarrt ist.
Und ganz sicher traut man in München dem BVB auf Sicht mehr zu als
Mainz.
Ob das in Dortmund am Ende für den großen Wurf reichen kann? Sie
werden das Thema Meisterschaft beim BVB noch lange auf Teufel komm
raus klein reden. Und vermutlich gut damit fahren. Wetten, dass?
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
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