Neue Westfälische (Bielefeld): Tarifstreit im Blutspendewesen Knallhartes Geschäft PETER STUCKHARD
Geschrieben am 10-10-2010 |
Bielefeld (ots) - Als hätte es noch eines weiteren Beweises
bedurft: Im Bereich der sogenannten refinanzierten Leistungen, die
von Untergliederungen und Unternehmen des DRK angeboten werden, geht
es um wirtschaftliches und nicht um ethisches Handeln.
DRK-Krankentransporte und DRK-Blutspendedienste sind höchstens
steuerrechtlich gemeinnützige Einrichtungen, die ihre Leistungen für
ein Vergelts-Gott anbieten. Sie müssen am Markt bestehen. Das
Geschäft ums Blut ist knallhart. Dabei beruft sich das DRK gerne auf
höhere ethische Werte und bestand deshalb in der Vergangenheit
darauf, eine Blutspende nicht zu entgelten. Andere Einrichtungen sind
da weniger pingelig und erstatten ihren Spendern wenigstens eine
Aufwandsentschädigung ohne in ethische Wallung zu geraten,
kommerzielle Blutsammler bezahlen die Spender des roten Safts ohne
Gewissensbisse. Wenn das DRK seine Spender jetzt statt zu heißen
Würstchen zu einem herbstlichen Verwöhnprogramm einlädt, so spricht
das für sich. Ebenso für sich spricht der Versuch des Unternehmens in
Münster, die Macht der Gewerkschaft Verdi zu brechen und vorzugsweise
mit einzelnen Mitarbeitern über ihr Entgelt zu verhandeln, um endlich
dem Leistungsprinzip auch im Blutspendewesen zum Durchbruch zu
verhelfen. Beide Beispiele zeigen: So verhält sich ein Unternehmen,
das seine Partner an sich binden und Kosten im Personalbereich auf
Dauer gesehen senken will. Alles ganz normal,
Tarifauseinandersetzungen gehören zum Wirtschaftsleben. Seines
gemeinnützigen Mäntelchens entblößt, findet sich der Blutspendedienst
plötzlich im rauen Wind des wirtschaftlichen Wettbewerbs wieder. Wenn
das DRK im eingeübten Reflex jetzt wieder die ethische Karte zückt
und Leichen auf den Tisch legt, ist das schlicht abwegig. Andere
Spendendienste könnten in OWL einspringen.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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