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Wirtschaftliche Lage deutscher Unternehmen auf Fünf-Jahres-Hoch / Ergebnisse des DIRK-Stimmungsbarometers Herbst 2010

Geschrieben am 11-10-2010

Hamburg/Nürnberg (ots) - Für die Mehrheit der börsennotierten
Gesellschaften hat sich die wirtschaftliche Lage seit Beginn des
Jahres weiter verbessert. Auch den nächsten sechs Monaten sehen sie
optimistisch entgegen. Als wesentlichen Baustein für eine nachhaltige
Wertentwicklung definieren die Unternehmen den effizienten Umgang mit
Ressourcen. Nachhaltigkeit hat strategischen Stellenwert und dient
nicht nur als Imageträger, sondern schafft auch Wettbewerbsvorteile -
so die Ergebnisse des aktuellen DIRK-Stimmungsbarometers, für das die
GfK Investor Relations Manager in Deutschland, Österreich, der
Schweiz und Großbritannien befragt hat.

Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen in Deutschland hat sich
seit Beginn des Jahres weiter verbessert. Aktuell liegt der Indikator
nach erwarteten 50 Punkten in der Januarbefragung mit 69 Punkten zum
dritten Mal in Folge im positiven Bereich. Das ist der höchste Wert
seit Beginn der Befragung im Jahr 2005. Auch im deutschsprachigen
Ausland und in Großbritannien hat sich die wirtschaftlich Lage der
Unternehmen deutlich verbessert. Für jeweils 61 Prozent der
österreichischen und britischen IR-Manager sowie 68 Prozent der
schweizerischen IR-Manager ging das Konjunkturbarometer nach oben.

Mit Blick auf die kommenden sechs Monate sehen die Unternehmen in
Deutschland das Wachstumspotenzial weiter auf einem hohen Niveau. Der
Indikator zur Einschätzung der zukünftigen Lage hat sich mit 50
Punkten im Vergleich zur letzten Befragung nicht verändert.

Im Branchenvergleich sind es vor allem Finanzdienstleister,
Banken, Technologie- und Pharmaunternehmen in Deutschland, die damit
rechnen, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den kommenden sechs
Monaten verbessern wird oder gleich bleibt. Neun von zehn Unternehmen
in Österreich, der Schweiz und Großbritannien teilen diesen
Optimismus.

Der wirtschaftliche Aufschwung beflügelt auch die Aktivitäten der
IR-Abteilungen. Nachdem zu Beginn des Jahres 2009 noch 24 Prozent der
deutschen Unternehmen davon ausgingen, weniger Gesprächstermine mit
Investoren zu haben, erwarten in der aktuellen Befragung gerade mal 4
Prozent eine solche Entwicklung. 36 Prozent rechnen in den kommenden
sechs Monaten mit einer steigenden Anzahl an Roadshows, One-on-Ones
und Konferenzen. Außerdem erwarten 97 Prozent aller deutschen
Unternehmen, dass die Anzahl der bewertenden Banken (Coverage) steigt
oder stabil bleibt. Die Zahl der Skeptiker, die zukünftig mit weniger
Analysten rechnet, ging zum fünften Mal in Folge zurück.

Institutionelle Investoren wichtigste Zielgruppe für
Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit wird in Politik und Wirtschaft, bei
Verbänden und Verbrauchern diskutiert. Viele Unternehmen haben sich
dieser Aufgabe selbstverpflichtend angenommen. Mehr noch.
Nachhaltigkeit ist Teil der Unternehmenskultur geworden. Dabei
richten Unternehmen ihre nachhaltigen Botschaften vor allem an
institutionelle Investoren. Das ist in Deutschland, der Schweiz und
Großbritannien die wichtigste Zielgruppe. Mehr als jedes dritte
Unternehmen vertritt diese Meinung. In Österreich hingegen sehen drei
von zehn Unternehmen die eigenen Mitarbeiter als wichtigste
Adressaten, um über das eigene nachhaltige Handeln zu informieren.
Private Investoren, Analysten, Journalisten und Verbände spielen eine
untergeordnete Rolle. Jeweils weniger als 20 Prozent der befragten
Unternehmen glauben, dass sich diese Zielgruppen bewusst für
nachhaltiges Handeln interessieren.

Nachhaltigkeit schafft Wettbewerbsvorteile

Die Mehrheit der Befragten sieht sich zum einen in der
Verantwortung gegenüber allen wirtschaftlichen Interessengruppen und
zum anderen in einer Verpflichtungsrolle gegenüber der Allgemeinheit.
Gleichbedeutend mit diesen Kriterien wird der bewusste Umgang mit
Nachhaltigkeit als imagebildender Faktor gesehen. Als vierten Grund,
warum sich dem Thema Nachhaltigkeit angenommen wird, definieren die
Unternehmen Vorteile gegenüber dem Wettbewerb. Zwei Drittel der
Befragten in Großbritannien misst diesem Aspekt Bedeutung zu. In
Deutschland, Österreich und der Schweiz sind es jeweils ein Drittel
der Befragten.

Zwei weitere Kriterien, warum Unternehmen nachhaltig agieren, sind
Listing und Rating. Über 30 Prozent der deutschen und
österreichischen und 20 Prozent der schweizer und britischen
Unternehmen sehen ihr eigenes nachhaltiges Handeln als
Eintrittskarte, um "ökologisch wertvoll" gelistet zu werden. Für drei
von zehn britischen und zwei von zehn deutschen, österreichischen und
schweizer IR-Managern ist Sustainability relevant, um ein
entsprechendes Rating zu erhalten. In Deutschland ist Nachhaltigkeit
als Rating-Faktor für Blue Chips wichtiger (48%) als für Unternehmen
anderer Indizes (unter 25%).

Energieeffizienz und Klimaschutz sind Top-Themen

Fragt man die Unternehmen nach den Themenbereichen, die sie
unmittelbar mit Nachhaltigkeit verbinden, zeigt sich folgendes Bild:
Länderübergreifend ist für die Mehrheit der IR-Manager die Komponente
Energieeffizienz am bedeutsamsten - außer in Großbritannien. Hier
wird den Mitarbeitern eine noch größere Bedeutung beispielsweise im
betrieblichen Gesundheitsmanagement zugesprochen. Weitere relevante
Themen sind der Klimaschutz (dazu zählt die Messung der
CO2-Emissionen), umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen
sowie das soziales Engagement (dazu zählt die Unterstützung von
Projekten zur Ressourcenschonung). Innerhalb der Themenschwerpunkte
Energieeffizienz und Klimaschutz sehen überdurchschnittlich viel
Automobil- und Transportunternehmen ein Verpflichtungsversprechen per
Geschäftsdefinition.

Nachhaltigkeitsbericht wesentlicher Kommunikationsbestandteil

Der Geschäftsbericht und die Website sind länderübergreifend die
am häufigsten genutzten Kommunikationsmittel, um über Nachhaltigkeit
zu berichten. Eine gängige Variante ist mittlerweile auch die
Erstellung eines eigenständigen Nachhaltigkeitsberichts. Für jedes
dritte Unternehmen in Deutschland und die Mehrheit der Unternehmen in
Österreich, Großbritannien und der Schweiz gehört diese Publikation
zur Pflicht. DAX-Unternehmen veröffentlichen im Vergleich zu
Unternehmen anderer deutscher Indizes überdurchschnittlich oft den
Nachhaltigkeitsbericht, geben Informationen auf der Website oder
informieren bei Roadshows, Konferenzen oder Präsentationen. Damit
nutzen die Blue Chips verschiedene Kanäle gleichzeitig und
intensiver. Dagegen berichten MDAX- und TecDAX-Unternehmen
verstärkter im Geschäftsbericht über Nachhaltigkeit.

Bedeutung wird zukünftig zunehmen

Für acht von zehn IR-Managern in Großbritannien und sechs von zehn
IR-Managern in Österreich ist Nachhaltigkeit aktuell wichtiger bis
sehr wichtiger Bestandteil der eigenen Arbeit. In Deutschland und der
Schweiz hat das Thema im Ländervergleich die geringste Bedeutung: Für
zwei Drittel der IR-Manager ist es weniger bis gar nicht wichtig.
Dass Nachhaltigkeit in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird, glaubt
länderübergreifend mindestens jeder dritte IR-Manager. Und
Unternehmen lassen Taten folgen. Mehr als die Hälfte der Befragten
aller Länder hat verbindliche Standards für Nachhaltigkeit festgelegt
oder wird dies innerhalb der nächsten zwölf Monate tun. Die Briten
sind hierbei absoluter Spitzenreiter: Für acht von zehn Unternehmen
gehört das Thema zur Tagesordnung oder wird demnächst implementiert.

Zur Studie

Die Ergebnisse stammen aus der Studie "DIRK-Stimmungsbarometer",
die der DIRK zweimal pro Jahr zusammen mit der GfK herausgibt. Sie
basiert auf einer halbjährlichen Befragung von 840
Investor-Relations-Abteilungen deutscher, österreichischer, schweizer
und erstmals auch britischer Unternehmen. Die Rücklaufquote dieser
Befragung beträgt bis zu 50 Prozent. Der DIRK-Stimmungsindikator ist
die Differenz aus den positiven abzüglich der negativen Antworten zur
Unternehmenslage. Die Schwankungsbreite beträgt +/- 100.

Über den DIRK

Der Deutsche Investor Relations Verband (DIRK) ist der deutsche
Berufsverband für Investor Relations (IR) und Vertreter
kapitalmarktorientierter Unternehmen. Als Sprachrohr der IR
Professionals vertritt der DIRK die Belange seiner Mitglieder aktiv
im Dialog mit den Interessengruppen und Institutionen des
Kapitalmarkts, der Politik und der Öffentlichkeit. Seinen Mitgliedern
bietet der Verband aktive fachliche Unterstützung und fördert den
regelmäßigen Austausch untereinander sowie mit IR Fachleuten aus
aller Welt. Darüber hinaus fördert er die Entwicklung des
Berufsstandes und setzt mit seinen über 350 Mitgliedern
Qualitätsstandards für Finanzkommunikation. Die Bandbreite der im
DIRK organisierten Unternehmen umfasst sämtliche DAX-Werte sowie das
Gros der im MDAX, SDAX und TecDAX gelisteten Aktiengesellschaften bis
hin zu kleinen Unternehmen und solchen, die den Gang an die Börse
noch vor sich haben oder Fremdkapitalinstrumente emittieren.
Zunehmend sind auch an der Kapitalmarktkommunikation interessierte
natürliche Personen Mitglied im DIRK. Weitere Informationen unter
www.dirk.org .

Über die GfK

Die GfK Gruppe bietet das grundlegende Wissen, das Industrie,
Handel, Dienstleistungsunternehmen und Medien benötigen, um
Marktentscheidungen zu treffen. Ihr umfassendes Angebot beinhaltet
Informations- und Beratungsservices in den drei Sektoren Custom
Re-search, Retail and Technology und Media. Weltweit ist die Nummer 4
der Marktforschungs-unternehmen in mehr als 100 Ländern aktiv und
beschäftigt über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com .

Originaltext: DIRK - Deutscher Investor Relations Verband e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/38456
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_38456.rss2

Pressekontakt:
V.i.S.d.P.

Bernhard Wolf
Global Head of Corporate
Communications der GfK SE

Nordwestring 101
90419 Nürnberg
Tel.: +49 (0)911-395-2012
Fax: +49 (0)911-395-4570
bernhard.wolf@gfk.com
www.gfk.com

Kay Bommer
Geschäftsführer
DIRK - Deutscher Investor Relations Verband e.V.

Baumwall 7 (Überseehaus)
20459 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 4136-3960
Fax: +49 (0)40 4136-3969
info@dirk.org
www.dirk.org


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