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Deutscher Web-TV-Markt umfasst rund 1.300 Sender / Web-TV-Monitor 2010: BLM und Goldmedia veröffentlichen erste umfangreiche Marktübersicht zu Web-TV in Deutschland

Geschrieben am 15-10-2010

München (ots) -

- Querverweis: Eine Grafik zu "Web-TV in Deutschland" liegt in der
digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Web-TV ist ein wachsender Markt mit stark steigender
Angebotsvielfalt und Anbieterzahl: In Deutschland gibt es derzeit
rund 1.300 Web-TV-Sender. Auf den überwiegend kostenfreien Portalen
(96 Prozent) werden derzeit täglich 151 Millionen Videos abgerufen.
Bis 2015 wird sich diese Zahl auf knapp 390 Millionen fast
verdreifachen. Der größte Teil der Nutzung entfällt dabei auf
Video-Sharing-Portale wie Youtube. Aber auch Mediatheken und
Videocenter mit professionellem Content vergrößern ihre Marktanteile.

Um Transparenz in die komplexen Marktstrukturen zu bringen, hat
die Berliner Strategieberatung Goldmedia im Auftrag der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien - BLM den Web-TV-Monitor 2010 (
www.webtvmonitor.de ) erarbeitet. Mit dem Web-TV-Monitor 2010
existiert erstmals eine profunde Marktübersicht zur Verbreitung und
Nutzung von Web-TV in Deutschland. Die Analyse basiert auf einer
Primärdatenerhebung mittels Befragung aller deutschen
Web-TV-Anbieter, die im September 2010 von Goldmedia durchgeführt
wurde. Zentrale Ergebnisse werden erstmalig im Rahmen der Medientage
München 2010 vorgestellt.

Der Einsatz von Videos im Internet wird immer mehr zum Standard.
Rund zwei Drittel (65 Prozent) aller Internetnutzer rufen heute
zumindest gelegentlich Videodateien ab (ARD/ZDF-Onlinestudie 2010).
Das hohe Wachstum breitbandiger Internetanschlüsse, geringere Kosten
für die Übertragung großer Datenmengen und eine immer bessere
Geräteausstattung der Haushalte machen die Nutzung von Web-TV
zunehmend einfacher und attraktiver. Hinzu kommen mehr interessante
und professionelle Angebote durch sinkende Produktionskosten.

Im Web-TV-Monitor 2010 wurden exakt 1.275 deutsche Web-TV-Sender
erfasst. Knapp die Hälfte aller Angebote (47 Prozent) stammt von den
klassischen Medien. Die Online-Angebote der Printmedien dominieren
dabei mit 26 Prozent. Die Submarken der Fernsehsender (ohne deren
Mediatheken und Videocenter) machen 16 Prozent aus, die der
Hörfunksender fünf Prozent. Rund ein Drittel aller Angebote (34
Prozent) sind Web-TV-Sender, die ausschließlich für das Internet
produziert wurden - sogenannte Internet-Only-Channels. Zum
Web-TV-Universum gehören zudem in der Reihenfolge ihrer Anteile:
Corporate-TV und Videoshopping-Portale (8 Prozent), nichtkommerzielle
Web-TV-Sender (4 Prozent), Mediatheken und Video-Center (4 Prozent),
Video-Sharing-Plattformen (3 Prozent) sowie Kommunikations-Portale (1
Prozent). (Siehe separate Grafik)

Eine ganz andere und nahezu umgekehrte Reihenfolge der
Angebotsgruppen ergibt sich bei der Betrachtung unter
Nutzungsaspekten. In Deutschland werden derzeit rund 151 Mio. Videos
pro Tag abgerufen, das sind 4,7 Mrd. Videos monatlich (Stand:
September 2010). Video-Sharing-Plattformen und Anbieter von
User-Generated-Content wie Youtube haben mit 89 Prozent einen
überdurchschnittlich hohen Marktanteil. Jenseits dessen sind vor
allem die Mediatheken/Videocenter und Submarken der TV-Sender
relevant, darunter ARD-Mediathek, ZDF-Mediathek, RTL Now, Maxdome.
Diese und auch Kommunikationsportale wie t-online.de, GMX.net, WEB.DE
erreichen jeweils rund vier Prozent der Abrufe.

Nach Goldmedia-Prognosen werden die Abrufzahlen pro Jahr um
durchschnittlich 21 Prozent steigen und sich bis 2015 auf 388
Millionen erhöhen. Ging das Wachs¬tum bislang vor allem von den
Plattformen für User-Generated-Content aus, werden künftig auch die
Online-Video-Angebote der TV-Sender mit ihren Premium-Inhalten starke
Wachstumsimpulse setzen. Deren qualitativ hochwertigen Inhalte
generieren zudem auch längere Nutzungszeiten pro Abruf und sind für
den Werbemarkt attraktiver.

Derzeit liegt die Sehdauer, d.h. die ununterbrochene Nutzung eines
Videos, nach Angaben der befragten Web-TV-Plattformen bei 9,5
Minuten. 2008 war sie mit 4,8 Minuten erst halb so groß. Bis 2013
rechnen die Anbieter jedoch mit einer Verdopplung auf 18,5 Minuten.

Im Vergleich zum klassischen Fernsehen ist die Web-TV-Nutzung
derzeit noch gering. Durch attraktivere und vor allem längere Inhalte
aber wird die Online-Video-Nutzung zulegen und künftig dem
Fernsehnutzungsbudget einige Anteile abnehmen. Web-TV hat wie das
klassische Fernsehen seinen Nutzungsschwerpunkt am Abend, beginnt
allerdings leicht vor der TV-Prime-Time: Die Hauptnutzungszeit für
Web-TV ist 18 bis 21 Uhr.

Der Online-Video-Markt ist heftig in Bewegung. Neben neuen
Angeboten der großen internationalen Player wie Google TV, Apple TV
oder Amazon stehen auch in Deutschland neue Portale vor dem Start:
RTL und ProSiebenSat.1 planen ein deutsches "Hulu", auch Media Markt,
Vodafone und ZDF entwickeln eigene kostenpflichtige
Online-Videotheken. Zusätzlich wird Hybrid-TV in den nächsten Jahren
deutlich zur Verbreitung von Web-TV-Inhalten beitragen.

Für die Erfassung der Web-TV-Angebote im Web-TV-Monitor 2010 hat
Goldmedia einheitliche Kriterien definiert: Bei den Portalen handelt
es sich um Video-Angebote, die regelmäßig aktualisiert werden, über
einen herkömmlichen Web-Browser abrufbar sind, sich an ein deutsches
Zielpublikum wenden, ihre Inhalte überwiegend selbst produzieren oder
lizenzieren und allen rechtlichen Standards (Urheberrecht,
Jugendschutz) entsprechen. Nicht erfasst wurden Plattformen mit
vereinzeltem Videoangebot, Link-Aggregatoren, nicht-öffentliches
Video-Sharing sowie Portale ohne rechtliche Grundlage in Deutschland.

Die Studie Web-TV-Monitor 2010 hat Goldmedia im Auftrag der
Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erarbeitet. Der
Web-TV-Monitor 2010 ist die erste umfassende Marktstudie zum
deutschen Web-TV-Markt mit Informationen zu Verbreitung und Nutzung,
Werbeformen und -umsätzen, zu Reichweiten und Leistungswerten. Die
Studie basiert auf einer umfangreichen Primärdatenerhebung mittels
Befragung per Fragebogen aller Web-TV-Anbieter (n=1.275) im September
2010. Die Studie enthält zudem eine Markt- und Potenzialanalyse sowie
eine Kategorisierung der Web-TV-Sender nach Angebotsformen. Weitere
Informationen finden Sie auch auf: www.webtvmonitor.de

Die Studie kann kostenlos bezogen werden über:
www.webtvmonitor.de
www.blm.de
www.goldmedia.com

Diese Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.blm.de

Originaltext: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62483
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62483.rss2

Pressekontakt:
Dr. Wolfgang Flieger, Tel.: (089) 63808-313, wolfgang.flieger@blm.de


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