WAZ: Das Heim als letzter Ausweg. Kommentar von Matthias Korfmann
Geschrieben am 17-10-2010 |
Essen (ots) - Sicher haben fast alle Schwerverbrecher mal als böse
Buben angefangen. Eine kriminelle Karriere beginnt früh, und bei
manchem ahnt man schon im Kindesalter: Mit dem wird es bestimmt kein
gutes Ende nehmen.
Den schlechten Start ins Leben verantworten meist die Eltern. Was
ist da zu tun? Die Kinder in spezielle Heime schicken, mit
24-Stunden-Intensivbetreuung? Wer nicht so glücklich ist, an seiner
Seite liebende und fürsorgliche Eltern zu haben, ist dort
wahrscheinlich besser untergebracht als zu Hause. Der lernt
vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben Regeln kennen und Menschen,
die es gut mit ihm meinen. Anerkennung verdient auch der Gedanke des
nordrhein-westfälischen Innenministers, dass frühe Hilfe besser ist
als späte Härte.
Dennoch muss man die Pläne der Landesregierung kritisch
hinterfragen. Denn Kinder, die offensichtlich verwahrlosen, brauchen
zu allererst eine gute Familie und kein Heim, das sie sich mit
anderen auffälligen Jungs und Mädchen teilen. Investitionen direkt in
betreuende Familien, in "Profi-Eltern", die sich in einem ganz
normalen Haushalt um Verhaltensauffällige kümmern, dürften sich am
Ende eher auszahlen.
Der Satz "Du kommst ins Heim" war immer schon mehr Drohung als
Verheißung. Daran ändert auch die feinste Pädagogik nichts.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
295490
weitere Artikel:
- WAZ: Die Besten locken. Kommentar von Wilhelm Klümper Essen (ots) - Warum sollten ein indischer Programmierer, ein
marokkanischer Ingenieur oder ein iranischer Arzt mit Sack und Pack
nach Deutschland ziehen? Da davon auszugehen ist, dass sie der
Weltsprache Englisch mächtig sind, werden sie zunächst ihr Glück in
den USA, Kanada und Australien versuchen. Diese Länder werben
systematisch Hochqualifizierte zum Nutzen ihrer Nation an.
Dagegen ist Deutschland, das bereits heute einen dramatischen
Fachkräftemangel verkraften muss, beim Kampf um die besten Köpfe
gnadenlos abgehängt. mehr...
- WAZ: Keine Panik. Kommentar von Angelika Wölk Essen (ots) - Die Gründung eines Arbeitskreises der "Laizisten in
der SPD" ist kein Hinweis auf den Untergang des christlichen
Abendlandes. Genau genommen ist es nicht einmal eine Überraschung.
Schließlich war die SPD bis in die 50er-Jahre äußerst
kirchen-kritisch. Von August Bebel, dem Mitbegründer der Partei, ist
der Satz überliefert: Christentum und Sozialismus verhalten sich wie
Feuer und Wasser. Geändert hat sich das erst mit dem Godesberger
Programm der SPD - sonst hätten Politiker wie Georg Leber
(katholisch) oder Gustav mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG (Rostock) zur Integrationsdebatte Rostock (ots) - Dass Seehofer sich gegen unkontrollierte
Zuwanderung wendet und diese ähnlich wie die USA oder Kanada nach
nationalem Interesse ausgerichtet haben will, ist legitim.
Deutschland braucht in der Tat internationale Fachkräfte, aber neben
seinen eigenen offiziell drei Millionen Arbeitslosen nicht auch noch
ein buntes Heer von Billiglöhnern. Doch dann muss der Bayer das auch
so sagen. Ansonsten führt er eine Gespenster-Debatte und schürt
ausländer- und islamfeindliche Ängste. Mit denen lässt sich zwar
kurzfristig mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Fachkräftemangel / Zuwanderung Osnabrück (ots) - Die Gefechte von gestern
Gegen die Fakten lässt sich auf Dauer nicht argumentieren. Diese
Einsicht setzt sich auch in der Union durch. Immer mehr CDU-Politiker
schwenken auf eine vernünftige Zuwanderungspolitik um.
Sie haben erkannt, dass eine Abschottung dem Land mehr schadet als
nützt. Deutschland hat inzwischen zu viele Auswanderer und zu wenig
qualifizierte Einwanderer. Hunderttausende Ingenieure, Meister und
Fachkräfte fehlen dem Arbeitsmarkt, rund 25 Milliarden Euro oder ein
Prozent Wirtschaftswachstum mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Karl-Theodor zu Guttenberg Bielefeld (ots) - Niemand in der Union denkt daran, sich an einer
Debatte über Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu
beteiligen. Das würde weder der Partei noch der Bundesregierung gut
bekommen. Es käme einem Eingeständnis gleich, dass das Kabinett
Merkel vor dem Ende steht. Aber ein bisschen spinnen darf ja noch
erlaubt sein. Karl-Theodor zu Guttenberg im Kanzleramt, dessen
Ehefrau eine Urenkelin des Eisernen Kanzlers ist - dieses
Glamour-Paar aus edlem Geschlecht kann es sogar mit den Obamas
aufnehmen. Aber der Verteidigungsminister mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|