BGA: Exporte boomen weiter und knacken die Eine-Billion-Euro-Marke Warnung vor Protektionismus - Abwertungswettlauf macht alle ärmer
Geschrieben am 19-10-2010 |
Berlin (ots) - "Der deutsche Außenhandel boomt weiter. Die
Auslandsaufträge für den Rest des Jahres sind unter Dach und Fach und
stimmen uns nachhaltig optimistisch. Im kommenden Jahr bestehen gute
Chancen, zum ersten Mal in der Geschichte die Marke von einer Billion
Euro beim Export zu erreichen, an der wir im Boomjahr 2008 noch knapp
gescheitert sind. Mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau ist bereits
im Laufe des ersten Halbjahres 2011 zu rechnen, viel früher als dies
noch zu Jahresanfang erwartet werden konnte." Dies erklärt Anton F.
Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel,
Dienstleistungen (BGA) e.V. heute in Berlin anlässlich der
Herbstpressekonferenz des Verbandes zur Entwicklung des deutschen
Außenhandels.
Im Gesamtjahr 2010 werden die deutschen Ausfuhren nach
BGA-Einschätzung nominal um 16 Prozent auf 937 Milliarden Euro
steigen - der stärkste Zuwachs seit zehn Jahren. Eine besondere
Dynamik weisen dabei die Exporte in die Länder außerhalb der EU auf:
Sie können um bis zu 25 Prozent zulegen, während die Ausfuhren in die
EU um 13,5 Prozent steigen werden. Die Importe steigen mit plus 17
Prozent noch dynamischer als die Exporte und erreichen 789 Milliarden
Euro. Der Außenhandelsüberschuss beträgt 148 Milliarden Euro.
Für 2011 rechnet der Außenhandelsverband mit einem Zuwachs der
Exporte um bis zu sieben Prozent auf 1003 Milliarden Euro, die
Einfuhren werden um bis zu acht Prozent auf 852 Milliarden Euro
zulegen können. Deutschland wird damit auch seinen Weltmarktanteil
von 9 Prozent auf 9,5 Prozent ausbauen können. "Wir verteidigen damit
abermals unseren "angestammten" Anteil am globalen Markt - eine
bemerkenswerte Leistung angesichts des Auftretens immer neuer
Wettbewerber, die technologisch immer mehr zu uns aufschließen",
erklärte Börner.
Einen erheblichen Risikofaktor würde nach Ansicht des BGA ein
Rückfall der US-Wirtschaft in die Rezession mit der Gefahr direkter
und indirekter Auswirkungen auf die Nachfrage nach deutschen
Produkten darstellen. Zudem könnte es in China zu einem Platzen der
Immobilienblase kommen. Und auch die Schulden- und Vertrauenskrise
einiger Staaten im Euroraum ist keineswegs ausgestanden. Hinzu kommt
schließlich die Wechselkursentwicklung, die bereits heute beginnt,
unsere Exporte in den Dollarraum erheblich zu erschweren, unsere
Importrechnung jedoch entlastet.
Die positiven Einflüsse für den Welthandel überwiegen jedoch,
tragender Faktor wird auch im kommenden Jahr der stabile
Nachfragetrend aus den Schwellenländern sein, für dessen Nachlassen
es keinerlei Anzeichen gibt. "Die globalen Megatrends sind intakt,
die aufholenden Länder befinden sich im Wettlauf mit einer
explodierenden Bevölkerungsentwicklung, welche massive Investitionen
unter anderem in Technologien zur Energie- und Ressourceneffizienz,
in Verkehrs-, Bau- und Telekommunikationsinfrastruktur unabdingbar
macht. Die rohstoff- und ölreichen Länder wiederum verfolgen das
strategische Ziel, sich aus ihrer Abhängigkeit zu befreien und
mittels milliardenschwerer Investitionsprogramme in Industrien mit
hoher Wertschöpfung zu diversifizieren. Hinzu kommt die entstandene
kaufkräftige Mittelschicht in Ländern wie Indien, China, Brasilien
mit einer hohen Präferenz für hochwertige Konsumprodukte. All dies
wird die Nachfrage nach deutschen Produkten über Jahre hinaus
tragen", so der BGA-Präsident.
"Das Geschäftsmodell der Deutschland AG mit seiner starken
Exportorientierung ist nicht Folge eines staatlich verordneten Planes
oder von Lohndumping, sondern Ausdruck der Kreativität unserer
Unternehmen und der Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Es
gibt keinen Automatismus, wonach Wachstum im Export immer zulasten
eines anderen Landes geht. Im Gegenteil: Deutschland ist
Exportlokomotive für die EU-Partner, die Importe aus der EU sind
jüngst erheblich stärker gestiegen als die Exporte dorthin. Die
weltweit verflochtenen deutschen Unternehmen sind Türöffner zu den
Wachstumsmärkten für ihre Lieferanten und Zulieferer aus den
EU-Nachbarländern. Ohne die deutsche Exportstärke wäre es erheblich
schlechter bestellt um die europäische Konjunktur", erklärte Börner.
"Wir dürfen im Aufschwung nicht den Fehler begehen, den wir in der
Krise erfolgreich vermieden haben: Den Griff zum süßen Gift des
Protektionismus, der die Gefahr einer weltweiten Abwärtsspirale neu
heraufbeschwören würde. Den Beschluss des US-Repräsentantenhauses für
Strafzölle gegenüber China lehnen wir entschieden ab. Auch ein
Abwertungswettlauf der Währungen kann allenfalls nur kurzfristig
Erfolg haben, mittel- und langfristig schadet er allen
Wirtschaftsbeteiligten und macht alle ärmer. Ich bin verhalten
optimistisch, dass die Situation nicht eskaliert, denn Deutschlands
Exporterfolge und die gesamte Wirtschaft hängen von einer rund
laufenden Weltwirtschaft ab", warnte der BGA-Präsident abschließend.
41, Berlin, 19. Oktober 2010
Originaltext: BGA Bundesverb. Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6564.rss2
Pressekontakt:
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529
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