Lausitzer Rundschau: Null Bock auf Politik? Zu den Ergebnissen der Jugendstudie in Brandenburg
Geschrieben am 19-10-2010 |
Cottbus (ots) - Nein, Politikverdrossenheit ist es weniger, was
junge Menschen umtreibt, wenn sie befragt werden nach ihrer Reaktion
auf das öffentliche Leben. Die Studien der jüngsten Zeit, auch die am
Dienstag in Brandenburg veröffentlichte, zeigen viel eher, dass sich
eine Art von Parteienverdrossenheit breit gemacht hat. Es herrscht
dabei ein abgrundtiefes Misstrauen gegen all die Vertreter, die sich
in Parlamenten tummeln und vorgeben, dort die Interessen ihrer Wähler
im Auge zu haben. Denn die jungen Menschen zeigen sich ansonsten in
ihren Antworten und auch im wirklichen Leben durchaus und sogar
zunehmend zur Eigenverantwortung und zum Engagement für eine von
ihnen erkannte bedeutsame Sache bereit. Ein erheblicher Teil der
Jugend ist sehr wohl mündiger geworden und dieser Teil der
nachwachsenden Generation informiert sich auch. Es ist also
keineswegs so, dass der Verdruss mit den Politikern nur noch in
Resignation mündet. In Verbindung mit der leider nach wie vor zu
hohen Zustimmung zu rechtsextremen Parolen sind die Befunde der
Forscher über die deutliche Distanz zur herkömmlichen Politik
allerdings ein Alarmsignal, das ernst genommen werden muss. Da wird
auch deutlich, dass es offenbar erheblich an Glaubwürdigkeit fehlt,
wenn die Berufsdemokraten von der Demokratie predigen. Kampagnen
gegen den Extremismus sind ganz offensichtlich genauso von geringer
Wirkung geblieben wie die Aufforderungen, sich in den
Parteistrukturen zu engagieren. Brandenburgs Schulminister hat die
jüngste Studie zur Einstellung der Jugend des Landes damit
kommentiert, dass diese selbstbewusst und optimistisch jetzt
angekommen sei in der Bundesrepublik. Da mag er durchaus recht haben.
Offen bleibt nur die Frage, wo denn die Politiker gelandet sind, die
wieder und wieder bescheinigt bekommen, dass man ihnen nicht über den
Weg traut. Die leben mit ihrer Rechthaberei, ihrem Beharren auf
Unfehlbarkeit ganz offensichtlich woanders. Und wenn sich daran nicht
bald etwas ändert, wird auch der weiterhin besorgniserregende Anteil
von Demokratiefeinden nicht etwa schrumpfen, sondern wachsen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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