Erster Labortest Windows Phone 7: Internetbrowser und Bluetooth-Funktionen enttäuschen, Menü- und Bedienkonzept überzeugt
Geschrieben am 20-10-2010 |
Hamburg (ots) - Handys mit neuem Betriebssystem Windows Phone 7
von Microsoft im COMPUTERBILD-Test / Internet-Funktionen mit
Schwächen / Einfache Bedienung / Neue Windows-Smartphones insgesamt
etwas schlechter als Konkurrenz von Apple, Google und Nokia
Microsofts altes Handy-Betriebssystem "Windows Mobile" ist schon
geraume Zeit angestaubt. Schon lange geben andere Hersteller im
wachsenden Smartphone-Markt den Ton an. Apple (iPhone), Google/HTC
(Android) und Nokia (Symbian) haben die Messlatte für Microsofts
neues System "Windows Phone 7" recht hoch gelegt. Die ersten Geräte
kommen am 21. Oktober auf den deutschen Markt. Die Fachzeitschrift
COMPUTERBILD konnte bereits zwei brandneue Handys mit Windows Phone 7
testen: das HTC 7 Mozart und das LG Optimus 7 (Heft 23/2010, ab
Samstag im Handel).
Die Standardausstattung eines Handys mit Windows Phone 7 als
Betriebssystem muss mindestens ein 1-Gigahertz-Prozessor, ein
Touchscreen mit 800 x 480 Pixeln sowie eine 5-Megapixel-Kamera
umfassen. Ein eingebauter Speicher mit acht Gigabyte, GPS und
festgelegte Tasten sind ebenfalls Pflicht. Das verlangt Microsoft von
den Handy-Herstellern.
Im COMPUTERBILD-Test überzeugte Windows Phone 7 mit
übersichtlichen Menüs und einfacher Bedienung über einen Touchscreen.
Dieser zeigt die wichtigsten Funktionen auf einen Blick. Per
Fingerwisch nach oben oder unten kann der Nutzer weitere
kachelförmige Programmverknüpfungen ins Bild holen. Die Reihenfolge
und Anzahl der Kacheln sind beliebig änderbar. Sie zeigen - teils
animiert - beispielsweise ungelesene SMS oder E-Mails, verpasste
Anrufe, Termine sowie Bilder der Adressbuch- oder Facebook-Kontakte
an. Neu: Per Handy können Nutzer auf das Spielekonsolen-Netzwerk Xbox
LIVE zugreifen. Musik, Videos und Fotos lassen sich ausschließlich
mit der PC-Software Zune auf das Handy laden - Apples iTunes lässt
grüßen.
Bei vielen Funktionen schwächelt Windows Phone 7 allerdings.
Termine und Kontakte werden zwar mit Internetdiensten und über diesen
Umweg auch mit Outlook und anderen Programmen ausgetauscht. Der
direkte Abgleich mit dem PC per Bluetooth oder USB-Kabel
funktionierte jedoch nicht, auch Einzel-Dateien lassen sich nicht
übertragen. Verbesserungswürdig ist außerdem die Internetfunktion.
Die Kompatibilitätstests absolvierte der Browser schlechter als die
Internetanzeigeprogramme von Nokia, Google oder Apple auf ihren
jeweiligen Smartphones. Und auch in der Praxis kommen die neuen
Windows-Smartphones nur mit vier von acht Aufgaben wie Preissuche
oder Videoabruf im Internet klar. Weitere Schwachpunkte: Mehrere
Programme parallel zu nutzen ("Multitasking") ist nicht möglich. Und
Texte ließen sich nicht zwischen Programmen kopieren und wieder
einsetzen. Laut Microsoft sollen diese Funktionen jedoch nach einer
Aktualisierung des Betriebssystems zur Verfügung stehen.
Der COMPUTERBILD-Testsieger im Duell der beiden ersten
Phone-7-Handys heißt HTC 7 Mozart (Gesamtnote: 2,29;
durchschnittlicher Marktpreis: 560 Euro). Das Gerät spielt die
Stärken des Windows Phone 7 optimal aus, die E-Mail-, Kalender- und
Adressbuch-Funktionen lassen sich auf dem hellen Display leicht
bedienen. Auch die Kamera mit effektiv 5,3 Megapixeln, Xenon-Blitz
sowie die Navigationsfunktion mit Sprachansage für Autofahrer
überzeugen im Vergleich zu früheren Windows-Smartphones. Dennoch
schaffte es das HTC-Windows Phone nur auf den zehnten Platz der
COMPUTERBILD-Bestenliste - etwa hinter den Apple iPhones 3GS und 4,
den Google-Handys HTC Desire und Nexus One, den Symbian-Handys N97
und C6 von Nokia und dem ebenfalls beliebten Smartphone Samsung Wave
S8500.
Das Optimus 7 von LG (Gesamtnote: 2,33; durchschnittlicher
Marktpreis: 480 Euro) schnitt im Test nur unwesentlich schlechter ab
als der Testsieger von HTC. Auch hier überzeugte die einfache
Bedienung auf dem großen und hellen Bildschirm. Display und Gehäuse
bieten außerdem einen guten Schutz vor Kratzern. Weniger überzeugend
war allerdings die mäßige Fotoqualität. Schade: Beide Smartphones
haben keinen Speicherkarten-Steckplatz.
Details zum Test und weitere Informationen zu Windows Phone 7 auch
unter www.computerbild.de.
Originaltext: COMPUTER BILD-Gruppe/COMPUTERBILD.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51005
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51005.rss2
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