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1. Halbjahr 2010: Seeverkehr wächst um über 8 Prozent

Geschrieben am 21-10-2010

Wiesbaden (ots) - Im ersten Halbjahr des Jahres 2010 hat der
Güterumschlag der Seeschifffahrt gegenüber dem entsprechenden
Vorjahreszeitraum um 8,1% zugenommen. Nach vorläufigen Angaben des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden 138,1 Millionen Tonnen
Güter in deutschen Seehäfen umgeschlagen. In den ersten sechs Monaten
des Jahres 2008 - vor der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise -
betrug die Menge der ein- und ausgeladenen Seegüter noch 162,4
Millionen Tonnen. Damit lag der Seeverkehr im ersten Halbjahr des
Jahres 2010 trotz der derzeitigen Erholung immer noch etwa 15% unter
seinem damaligen Höchstwert. Mit einem Plus von über 11% gegenüber
dem ersten Halbjahr 2009 hat der Empfang aus dem Ausland stärker
zugenommen als der grenzüberschreitende Versand (+ 4,8%).

Insgesamt weisen die nach Gütern differenzierten Seegüterumschläge
auf eine generelle Erholung der Wirtschaft hin. Dies zeigt sich
insbesondere in der mengenmäßig größten Zunahme bei den Halb- und
Fertigerzeugnissen (+ 5,1 Millionen Tonnen beziehungsweise + 11,5%),
einem von eher hochwertigen Gütern dominierten Bereich. Den größten
prozentualen Zuwachs gab es bei Erzen und Metallabfällen mit fast
einer Verdoppelung der umgeschlagenen Mengen im Vergleich zum Vorjahr
(+ 88%). Ebenfalls stark gewachsen ist der Umschlag chemischer
Erzeugnisse mit + 12,4%. Stark rückläufig war dagegen der Umschlag
von Mineralölerzeugnissen (- 12,7%).

Etwas weniger positiv als der Gesamtumschlag entwickelte sich der
Containerverkehr. Hier kam es - in TEU gemessen - gegenüber dem
ersten Halbjahr 2009 zu einer Zunahme um 6,4% auf 6 241 000 TEU. Im
gleichen Zeitraum 2008 lag der Umschlag noch bei 7 877 000 TEU. Damit
liegt der Containerumschlag deutscher Seehäfen noch immer knapp 21%
unter seinem damaligen Höchstwert.

Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt lag im ersten
Halbjahr 2010 um 97,2% über dem Niveau des entsprechenden
Vorjahreszeitraumes. Im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise waren
die Frachtraten deutlich gesunken. Sie waren im ersten Halbjahr 2009
um rund 38% niedriger als im entsprechenden Zeitraum 2008. Der
aktuelle Preisanstieg hat diesen Rückgang jedoch mehr als
wettgemacht, die Preise liegen nunmehr deutlich über dem
Vorkrisenstand. Dabei sind die Frachtraten in der einkommenden
Linienfahrt im ersten Halbjahr 2010 mit + 156,0% gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum fast viermal so stark gestiegen wie
in der ausgehenden Linienfahrt (+ 41,1%).

Bei den einzelnen Fahrtregionen (jeweils beide Verkehrsrichtungen
zusammen) kam es besonders in der Fahrtregion Asien/Australien (+
205,6%) und in der Amerikafahrt (+ 70,9%) im ersten Halbjahr 2010 im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einem enormen Ratenanstieg. In der
Afrikafahrt und in der Europafahrt sind die Frachtraten um 14,8%
beziehungsweise 3,9% ebenfalls gestiegen.

Der Index der Seefrachtraten zeigt die Preisentwicklung der von
den deutschen Unternehmen für Im- und Exporte in Anspruch genommenen
Seeverkehrsleistungen in der Linienfahrt auf (Basis 2006=100,
berechnet in Euro). Der Wechselkurs des US-Dollars gegenüber dem Euro
lag im ersten Halbjahr 2010 um 0,5% über dem Niveau des ersten
Halbjahres 2009. 75% der Frachtraten werden in US-Dollar gemeldet.
Damit hatte die Veränderung des Dollarkurses keinen wesentlichen
Einfluss auf die Entwicklung der Frachtraten.

Zwei zusätzliche Tabellen bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.



Weitere Auskünfte zum Seeverkehr gibt:
Manuela Berger,
Telefon: (0611) 75-2739,
E-Mail: seeschifffahrt@destatis.de

Weitere Auskünfte zu Seefrachtraten gibt:
Andreas Martin,
Telefon: (0611) 75-2629,
E-Mail: dienstleistungspreise@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


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