Logistik 2030: Die Karten werden neu gemischt
Geschrieben am 21-10-2010 |
Frankfurt am Main/Berlin (ots) - PwC-Studie: Aufstrebende
Schwellenländer verschieben globale Warenströme / Chancen auch für
deutsche Logistik-Konzerne / Freihandel und Privatisierung
beschleunigen den Aufschwung
Die dynamische wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer
wird den Welthandel bis 2030 grundlegend verändern und neu ordnen.
Sowohl die Drehkreuze der globalen Warenströme als auch die
Handelsrouten verlagern sich in den nächsten zwanzig Jahren zunehmend
in die sogenannten Emerging Markets. Gleichzeitig werden dort auch
neue Logistikkonzerne entstehen und den bereits etablierten Konzernen
Marktanteile streitig machen. Das zeigt der 3. Teil der Studie
"Transportation & Logistics 2030" der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC und des Supply Chain Management Institut
(SMI) an der EBS Business School.
"Die Handelsvolumina werden sich in den kommenden zwanzig Jahren
deutlich in Richtung der Schwellenländer verschieben. Darauf müssen
auch die global tätigen deutschen Logistikunternehmen reagieren",
sagt Klaus-Dieter Ruske, Leiter des Geschäftsbereichs Transport und
Logistik bei PwC. "Der Wettbewerb um die großen Transportaufträge der
Zukunft, den Warenverkehr zwischen Asien und Afrika, wird in den
nächsten Jahren entschieden. Die Karten werden neu gemischt."
Für die Studie "Transportation & Logistics 2030: Emerging Markets
- New hubs, new spokes, new industry leaders?" wurden 90
Logistik-Experten aus 28 Ländern aller Kontinente nach einer
Echtzeit-Delphi-Methode befragt.
Asien dominiert
Ein großer Teil des Welthandels wird 2030 über die Schwellenländer
abgewickelt werden. Diese engagieren sich auch zunehmend in
rohstoffreichen Entwicklungsländern und bauen dort eine
Logistikinfrastruktur auf. China treibt bereits intensiv Handel mit
Brasilien, Malaysia und Indonesien und investiert in mehreren
unterentwickelten Ländern Afrikas. Im Gegenzug verlieren Nordamerika
und Westeuropa weiter an Bedeutung. Die neu entstehenden Handelswege
werden auch zukünftig Marktanteile gewinnen und die globale
Lieferkette verändern. Derzeit wächst der Handel zwischen Asien und
den früheren Sowjetstaaten jährlich um 42 Prozent. Auch die
Transportmengen auf der Süd-Süd-Route zwischen Südamerika und Afrika
legen deutlich zweistellig zu. "China hat schon heute sieben der
zwanzig größten Häfen der Welt. In Zukunft werden auch Indien,
Russland und Südafrika zu den Logistikriesen zählen", sagt Ruske.
Neue Anbieter drängen in den Markt
Für internationale Logistikkonzerne eröffnen sich durch die
Neuausrichtung der Warenströme erhebliche Chancen. Global agierende
Unternehmen haben die stark wachsenden Logistikmärkte in den
Schwellenländern bereits in den Fokus genommen. Daneben nutzen auch
mittelständische Unternehmen den Wandel für weiteres Wachstum. Ein
erfolgversprechendes Modell sind dabei vor allem internationale
Kooperationen.
Die in der Studie befragten Experten halten den Einstieg weiterer
multinationaler Konzerne in diese Märkte für höchst wahrscheinlich
(75 Prozent). Dabei wird es nicht nur um eine Anbindung der
Entwicklungsländer an den internationalen Handel gehen, sondern auch
darum, sich die lokalen Märkte zu erschließen. "Viele deutsche
Logistikdienstleister haben die Emerging Markets als attraktives
Wachstumsfeld fest im Blick", sagt Dr. Heiko von der Gracht, Direktor
des Centers für Zukunftsforschung und Wissensmanagement am SMI.
"Westliche High-Tech-Logistik stößt dort jedoch schnell an ihre
Grenzen. In den neuen Märkten können Rikscha und Handarbeit
effektiver sein."
Gleichzeitig wird der sich verschärfende Wettbewerb zu einer
Konsolidierungswelle führen, prognostizieren die Experten
(Wahrscheinlichkeit 69 Prozent). Die Zahl der Logistik-Anbieter, sie
liegt in den BRIC-Ländern weit über 10.000, wird stark zurückgehen.
69 Prozent der im zweiten Quartal 2010 übernommenen Firmen liegen in
Asien und Ozeanien.
Dass die Logistiker der Schwellenländer dagegen weiteres Wachstum
in den entwickelten Märkten Europas und Nordamerikas suchen, halten
die Teilnehmer der Studie jedoch für unwahrscheinlich
(Eintrittswahrscheinlichkeit 38 Prozent). Vielmehr werden diese sich
auf ihre Heimatmärkte und die ebenso wachstumsstarken Nachbarländer
konzentrieren. Dort können sie auf zweistellige Zuwächse zählen -
während die entwickelten Industrienationen selten ein Wachstum von
mehr als fünf Prozent versprechen.
Freihandel und Privatisierung beschleunigen den Aufschwung
Freihandelszonen, die vor allem ausländische Direktinvestitionen
ankurbeln, werden nach Ansicht der Experten auch den Schwellenländern
erhebliches Wachstum ermöglichen (Eintrittswahrscheinlichkeit 66
Prozent). Aktuell gibt es alleine in Indien Genehmigungsverfahren für
600 spezielle Wirtschaftszonen. Brasilien, China, Mexiko, Russland,
Südafrika und die Türkei haben bereits Freihandelszonen eingerichtet.
Parallel dazu wird die Privatisierung voranschreiten. Der
Internationale Währungsfonds und die Weltbank treiben diesen Trend
voran, indem sie Kredite an die Bedingung struktureller Veränderungen
knüpfen. China als eine der am schnellsten wachsenden
Wirtschaftsregionen weltweit hat den Schwenk von der Staatswirtschaft
zu einer Mischwirtschaft mit einem hohen Privatanteil geschafft. Die
Rolle des Staates wird sich bis 2030 in vielen Ländern vom großen
Wirtschaftsakteur zum Regulator wandeln (Eintrittswahrscheinlichkeit
57 Prozent). "Eine konsequente Privatisierungsstrategie und die
Einrichtung von Freihandelszonen werden dem Handel und der
Logistikwirtschaft in diesen Ländern zusätzlichen Schub verleihen",
prognostiziert Ruske.
Redaktionshinweis:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort
schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten.
Mehr als 161.000 Mitarbeiter in 154 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 29 Standorten mit 8.700 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,33 Milliarden Euro.
PwC kommuniziert in Zukunft einfacher, klarer und kürzer und hat
daher den Namen von PricewaterhouseCoopers in PwC geändert. Im Text
mit großem 'P' und großem 'C' - nur im Logo sind alle Buchstaben
kleingeschrieben.
Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
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