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Werteorientierung hat für Führungskräfte in Deutschland auch nach der Wirtschafts- und Finanzkrise Hochkonjunktur / Studie der Wertekommission zeigt weiter steigende Relevanz von Werten in Unternehmen

Geschrieben am 22-10-2010

Bonn (ots) - Gelebte Werte als Führungsinstrument und als Weg zu
höherer und nachhaltigerer Wertschöpfung spielen für Führungskräfte
in deutschen Unternehmen auch nach der Überwindung der Wirtschafts-
und Finanzkrise eine immer wichtigere Rolle. Werte werden nicht als
konjunkturelles Phänomen angesehen, sondern als struktureller Faktor,
der die Unternehmensentwicklung maßgeblich mit beeinflusst. Zugleich
sind nach Ansicht der Führungskräfte die Chancen heute - trotz
weiterhin bestehender Defizite - besser denn je, Werte im
Unternehmensalltag umzusetzen.

Dies sind zentrale Ergebnisse der 3. Führungskräftebefragung der
"Wertekommission - Initiative Werte Bewusste Führung e.V.", die in
Zusammenarbeit mit der VALORESS Strategieberatungsgesellschaft
durchgeführt worden ist. Befragt wurden dabei rund 300 Führungskräfte
aus allen Altersgruppen. Die Befragung fand in der ersten
Jahreshälfte 2010 statt, also nachdem die wirtschaftliche Erholung
bereits an Fahrt gewonnen hatte und die akute Krise gemeinhin als
überwunden galt.

"Die nunmehr dritte Führungskräftebefragung der Wertekommission
seit 2007 belegt erneut, dass die Relevanz von Werten in der
Wirtschaft als Führungs- und Steuerungsinstrument stetig steigt,
nicht zuletzt getrieben durch die immer eindeutigere
Erwartungshaltung von Kunden und Gesellschaft an die Unternehmen",
erklärt Kai Hattendorf, Vorstandsmitglied der Wertekommission und
Co-Autor der Studie. "Die Befragung zeigt eindeutig, dass
Werteorientierung endgültig von der Peripherie ins Zentrum der
Unternehmen gerückt ist. Werte schaffen Wert, das gilt für
Führungskräfte in Deutschland heute mehr denn je." "Die Studie zeigt
zudem, wie wichtig es ist, Werte im Führungskontext
operationalisierbar zu gestalten", so Dr. Hubertus Zilkens von
VALORESS.

Im Zeitablauf weitgehend stabil ist das Wertegerüst der
Führungskräfte. Was vor der Krise galt, gilt jetzt erst recht. So
sind Respekt, Fairness und Integrität weiterhin zentrale Attribute,
die für Führungskräfte von Bedeutung sind. Für eine nachlassende
Werteorientierung nach der Krise liefert die Befragung keine Indizien
- im Gegenteil. Die Entschlossenheit der Führungskräfte hat deutlich
zugenommen, sich für Werte im Unternehmensalltag einzusetzen, im
Zweifelsfall auch gegen eine vermeintliche betriebswirtschaftliche
Logik. Umgekehrt ist die Bereitschaft zu Kompromissen bei Defiziten
in der Werteorientierung bzw. bei konkreten Verletzungen von
zentralen Werten im Unternehmensalltag vergleichsweise gering
ausgeprägt. Führungskräfte sind auch zunehmend bereit, Missstände
offen anzusprechen. So plädieren nur 27,8 Prozent der Führungskräfte
für die Einrichtung einer anonymen Ansprechstelle bei Fehlverhalten
von Vorgesetzten oder Kollegen - ein bemerkenswerter Ausdruck einer
auf Transparenz basierenden Wertekultur. In diesem Sinne hat auch der
Kernwert "Mut" für die Befragten eine neue Konnotation erhalten.

Eine weitere gute Nachricht in diesem Zusammenhang: Rund zwei
Drittel aller Befragten sind der Meinung, generell hätten sich die
Chancen zur Umsetzung von Werten in ihren Unternehmen verbessert. Die
Unternehmen kommen damit zunehmend in der dritten Phase
wertebewussten Handelns an: Wurden vor Jahren zuerst mit der
Belegschaft Werte definiert und postuliert, so kam es dann - befeuert
durch eine Reihe öffentlich breit diskutierter Fälle von
Fehlverhalten einzelner Top-Manager - zur internen wie externen
Glaubwürdigkeitsprüfung der so erstellten Wertesysteme. Heute sind in
vielen Fällen Wertvorstellungen in Unternehmen erarbeitet, vermittelt
und akzeptiert - und darüber hinaus oft auch in die
Entlohnungssysteme implementiert. Gleichzeitig steigt der Druck von
außen, von Kunden wie von sonstigen Stakeholdern - auf die
Unternehmen, die sich dem Thema verweigern.

Eine weitere neue Tendenz gegenüber früheren Befragungen: Der
Wertebezug ist konkreter geworden, Führungskräfte fühlen sich der
Gesellschaft verpflichtet - wobei für zwei Drittel der Befragten das
soziale Engagement im Mittelpunkt steht. Wenn es darum geht, welchen
Beitrag gelebte Unternehmenswerte zur Lösung gesellschaftlicher
Probleme leisten, zeichnet sich darüber hinaus eine gewachsene
Erwartungshaltung ab: Die Unternehmen sollen sich aus Sicht ihrer
Führungskräfte nicht nur aktiv an der Umsetzung von
Nachhaltigkeits-Prinzipien, etwa im Bereich Umwelt, und für die
Bildung engagieren (wobei sich unternehmerischer Nutzen und
gesellschaftlicher Ertrag gegenseitig befruchten würden). Darüber
hinaus aber sind die Unternehmen aus Sicht der Führungskräfte der
Schlüssel für eine aktivere und stärker engagierte Gesellschaft
insgesamt. Neu ist aber auch der Ruf nach dem Staat. Das Eingreifen
der Bundesregierung in der Bankenkrise hat offenbar einen positiveren
Eindruck hinterlassen als zu vermuten schien. Rund ein Drittel der
befragten Führungskräfte halten ein staatliches Eingreifen in
Krisenzeiten für gerechtfertigt - womit der Staat indirekt auch als
Garant von Unternehmenswerten in Anspruch genommen wird.

Insgesamt zeigt die Studie, dass für Führungskräfte in der
Wertestruktur der Unternehmen kein kurzfristiger Reparaturbedarf
besteht, sondern ein struktureller Reorganisationsbedarf. "Werte
werden in den großen Kontext von Marktveränderungen,
gesellschaftlichen Trends und Mentalitätsveränderungen gestellt.
Während frühere Studien den engen Zusammenhang zwischen persönlichen
und im Unternehmen erlebbaren Werten herausgestellt haben, müssen nun
die Kreise weiter gezogen werden", erklärt Co-Autor Mathias
Bucksteeg, ebenfalls Vorstandsmitglied der Wertekommission. "Die
Führungskräfte haben erkannt, dass ihre Unternehmen sich nicht
unabhängig von Fragen wie Bildung und sozialer Gerechtigkeit bewegen
können. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat den Blick dafür deutlich
geschärft."

Über die Wertekommission:

Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 ist der Begriff "Wertekommission"
zum Markenzeichen geworden. Der Untertitel "Initiative Werte Bewusste
Führung" macht das Anliegen des Vereins noch klarer: Die
Wertekommission, die auf dem ehrenamtlichen Engagement jüngerer
Führungskräfte aus verschiedenen deutschen Unternehmen basiert, tritt
dafür ein, dass sich Werte als Grundlage modernen Managements und
erfolgreicher Führung durchsetzen. Die von der Wertekommission
definierten sechs Kernwerte sind Nachhaltigkeit, Integrität,
Vertrauen, Verantwortung, Mut und Respekt. Sie wurden auf
mittlerweile 25 so genannten Werteforen intensiv diskutiert und
geschärft, neu gefasst und wieder überarbeitet. Die sechs Kernwerte
bilden die Grundlage der Arbeit der Wertekommission, die neben den
Werteforen Führungskräftebefragungen initiiert und Bücher zum Thema
Werteorientierung publiziert, zuletzt "Ihre Werte, bitte!",
erschienen 2010 beim Gabler-Verlag.

Für Rückfragen:
Wertekommission - Initiative Werte Bewusste Führung e.V.
Geschäftsstelle Bonn
Tel. 0228-2425941,
geschaeftsstelle@wertekommission.de

Über VALORESS:

Seit seiner Gründung im Jahr 2005 berät die VALORESS
Strategieberatungsgesellschaft in den Bereichen Werte, Marke und
Führung Führungskräfte mittelständischer Unternehmen und Konzerne.
Die thematische Verzahnung der drei Unternehmensbereiche Strategie,
Personal und Marketing/Vertrieb ist ein wesentliches
Alleinstellungsmerkmal von VALORESS. Grundlage der Beratungstätigkeit
von VALORESS ist die Operationalisierung des abendländischen
Denkgebäudes. Seine Beratung orientiert sich streng an dem
Erfahrungswissen einer zwei Jahrtausende währenden abendländischen
Tradition. VALORESS bekennt sich zu dem Satz: Zukunft braucht
Herkunft

Kontaktdaten:
Benedikt Conin
Dieter Zeibig
Dr. Hubertus Zilkens
Theodor Heuss Ring 23,
50668 Köln
info@valoress.com

Originaltext: Wertekommission
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60053.rss2

Pressekontakt:
Pressekontakt Wertekommission:
Sven Korndörffer, Tel. 0172-291 3333 (Vorstandsvorsitzender)
Mathias Bucksteeg, Tel. 0178-7030669 (Co-Autor + Vorstandsmitglied)
Kai Hattendorf, Tel. 0171-5441198 (Co-Autor + Vorstandsmitglied)


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