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Roswitha Müller-Piepenkötter neue Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS / Bundesdelegiertenversammlung tagt in Halle/Saale (mit Bild)

Geschrieben am 24-10-2010

Mainz / Halle a. d. Saale (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Die ehemalige Justizministerin von Nordrhein-Westfalen, Roswitha
Müller-Piepenkötter, ist von den rund 200 Teilnehmern der
Bundesdelegiertenversammlung des WEISSEN RINGS in Halle/Saale mit
überwältigender Mehrheit zur neuen Bundesvorsitzenden der
Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer gewählt worden. Damit steht
erstmals eine Frau an die Spitze des gemeinnützigen Vereins. Die
60jährige ehemalige Richterin folgt damit Prof. Dr. Reinhard Böttcher
nach, der nach fünf Jahren aus Altersgründen aus dem Amt schied.
Aufgrund seiner in dieser Zeit äußerst erfolgreichen Vorstandschaft
und seiner besonderen Verdienste um den Opferschutz wurde der
ehemalige Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg zum
Ehrenvorsitzenden des WEISSEN RINGS gewählt.

Roswitha Müller-Piepenkötter wird im Geschäftsführenden Vorstand
unterstützt von den wiedergewählten Dr. Jürgen Witt, Franz X.
Wanninger, Dr. Helgard van Hüllen und Siegfried Kauder. Als weitere
Mitglieder des Bundesvorstandes wurden Richard Oetker, Prof. Dr.
Heinz Schöch, Dr. Steffen Wiebke, Prof. Dr. Günter Deegener, Vanessa
Leite, Günter Klott und Petra Klein gewählt. Damit ist mit der
27jährigen Vanessa Leite aus Hamburg erstmals eine Jugendbeauftragte
des Vereins im Bundesvorstand vertreten. Dies unterstreicht die
zunehmende Unterstützung des Opferschutzgedankens auch durch jüngere
Menschen.

Im Gerichtsverfahren spielt das Opfer nur die Rolle eines
Beweismittels, "und wird auch so behandelt", wie Müller-Piepenkötter
aus ihrer 30jährigen Erfahrung als Richterin berichtete. "Das
Strafrecht muss vom Opfer aus gedacht werden. Es kann keinen
Rechtsfrieden geben, wenn die Belange von Kriminalitätsopfern hinten
anstehen." Doch nicht nur in der Justiz sei noch viel zu tun. In der
Jugendsprache werde das Wort "Opfer" heute als Schimpfwort genutzt.
Hilfsbereitschaft und Solidarität scheinen in der Gesellschaft ihre
Stellung verloren zu haben.

Prof. Dr. Wolfgang Böhmer zollte als Ministerpräsident des Landes
Sachsen-Anhalt den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des WEISSEN RINGS Dank und Anerkennung für die von ihnen geleistete
Arbeit. Die Opferschutz-Organisation fülle eine Lücke staatlicher
Fürsorge aus. Es sei der Verdienst des WEISSEN RINGS, dass der
Opferschutz heute in der Gesellschaft etabliert sei.

In Vertretung von Ministerin Ursula von der Leyen sprach Gitta
Lampersbach aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales zum
Opferentschädigungsgesetz. Die Ministerialdirektorin betonte die
besondere Verantwortung des Staates gegenüber den Opfern von
Kriminalität und Gewalt. "Alleine mit Geldleistungen ist den
Betroffenen nicht geholfen." Im Hinblick auf eine Reform der
Opferentschädigung sagte sie: "Keine noch so gute gesetzliche
Regelung kann die Arbeit des WEISSEN RINGS ersetzen." Der scheidende
Bundesvorsitzende Böttcher forderte Ministerin von der Leyen und das
Ministerium auf, sich an die Speerspitze einer die Interessen der
Geschädigten wahrenden Reformbewegung zu stellen, die dazu führen
müsse, dass Opfer von Kriminalität und Gewalt auch materiell besser
unterstützt werden. Man müsse sich dabei aber von dem Irrglauben
lösen, dass eine solche Reform kostenneutral durchführbar sei. "Die
Opfer sind es wert, dass wir ein bisschen mehr für sie ausgeben." An
das Bundesministerium gerichtet betonte Siegfried Kauder, MdB und
Vorsitzender des Rechtsausschusses des Bundestages, dass der WEISSE
RING bereit sei, seine Forderungen auch in die Politik zu tragen. Die
neue Bundesvorsitzende Müller-Piepenkötter erklärte, dass die
konkrete Opferhilfe durch Ehrenamtliche das Fundament sei, um
Opferinteressen gegenüber der Politik zu vertreten.

Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein
bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr
als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen
den Opfern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite, leisten
menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung
im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf
vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.weisser-ring.de.

Originaltext: Weisser Ring e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6758
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6758.rss2

Pressekontakt:
WEISSER RING e. V.
Pressestelle
Weberstr. 16
55130 Mainz

Tel.: 06131-8303-38
Fax: 06131-8303-60
E-Mail: presse@weisser-ring.de
Internet: www.weisser-ring.de


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