(Registrieren)

HWWI/Berenberg-Städteranking: Frankfurt verteidigt Spitzenplatz, Berlin ist "Aufsteiger des Jahres", Chemnitz behält "rote Laterne"

Geschrieben am 26-10-2010

Hamburg (ots) - Deutschlands Dienstleistungsmetropole Frankfurt am
Main ist erneut Gewinner des Städterankings der Berenberg Bank und
des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts HWWI. Zum zweiten Mal nach
2008 wurden die 30 größten deutschen Städte auf ihre
Zukunftsfähigkeit hin untersucht.

"Erfolgreiche Städte sind Wachstumsmotoren für ganze Regionen. Ein
Drittel aller Dienstleistungen und Güter wird in den 30 größten
deutschen Städten produziert. Ihre Zukunftsfähigkeit ist somit
wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes", so Dr.
Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter
der Berenberg Bank. "In den letzten zehn Jahren lag der
Beschäftigungszuwachs in den Städten mit über 500.000 Einwohnern
deutlich über dem Bundesdurchschnitt."

Die Entwicklung der Städte hängt davon ab, welche Auswirkungen der
demografische Wandel auf sie hat und wie sie den Übergang zu wissens-
und forschungsintensiven Produktionsweisen bewältigen.
"Wissensintensive Dienstleistungsbranchen expandieren, während
'schmutzige' Industrien zunehmend aus dem Stadtbild verschwinden",
bringt es HWWI-Direktor Prof. Dr. Thomas Straubhaar auf den Punkt.

Dabei beeinflussen sich demografische und ökonomische
Entwicklungen gegenseitig. Prosperierende Städte ziehen Arbeitskräfte
an, was ihre weiteren Entwicklungspotenziale positiv beeinflusst.
Hochqualifizierte Menschen bevorzugen das urbane Leben, z. B.
aufgrund veränderter Ansprüche an die Lebensqualität oder an das
kulturelle Angebot. Unternehmen wissensintensiver Branchen finden in
Städten ein größeres Angebot an qualifizierten Arbeitskräften - das
Bildungsniveau der Stadtbevölkerung ist vergleichsweise hoch, und
Universitäten und Forschungseinrichtungen befinden sich überwiegend
in urbanen Zentren. "Die räumliche Nähe fördert zudem den Wissens-
und Erfahrungsaustausch zwischen Menschen; das wiederum forciert
Innovationen und die Weiterentwicklung von Technologien", so
Straubhaar.

Das Ranking

Das Spitzenduo bilden, wie bereits vor zwei Jahren, Frankfurt und
München. Sie schneiden bei den Standortfaktoren und den
demografischen Aussichten hervorragend ab. Frankfurt glänzt als
internationale, wissensbasierte Dienstleistungsmetropole. 2 % der
Beschäftigten sind hier in Forschung und Entwicklung tätig, und ein
Fünftel der Arbeitskräfte ist hoch qualifiziert. Die ökonomische
Attraktivität Münchens spiegelt sich in ihrer Bevölkerungsdynamik
wider: In den letzten sechs Jahren legte die Bevölkerung in der
bayerischen Stadt um fast 7 % zu. Düsseldorf ist aufgrund seiner
hohen Wirtschafts- und Bevölkerungsdynamik in den letzten Jahren
sowie sehr guter Voraussetzungen für Unternehmen der
Wissenswirtschaft im Vergleich zur Untersuchung aus dem Jahre 2008
vom elften auf den dritten Platz geklettert und ist gegenwärtig die
Stadt mit der höchsten Arbeitsproduktivität. Auf den Plätzen vier und
fünf folgen mit Bonn und Köln zwei weitere Städte aus
Nordrhein-Westfalen, in denen sich zunehmend das Wachstum
konzentriert, während die Entwicklung anderer Städte dieser Region
stagniert.

Hervorzuheben sind zudem die Platzierungen von Berlin, Dresden und
Leipzig unter den ersten zwölf Städten. Sie haben sich in der
jüngeren Vergangenheit durch eine hohe Bevölkerungs- und
Arbeitsplatzdynamik ausgezeichnet und weisen günstige demografische
Prognosen auf. Dresdens Bevölkerungsgewinne lagen seit 2003 mit +6,9
% noch vor München; Leipzig konnte mit einem Plus von 4,3 % ebenfalls
kräftig zulegen, während die Zahl der Arbeitsplätze von 2003 bis 2008
in den sächsischen Städten um etwas mehr als 6 % zunahm. Berlin
konnte sich sogar von Platz 24 auf Platz acht verbessern und hat
damit den größten Sprung nach vorn gemacht. Der Wachstumsmotor in der
Hauptstadt ist also angesprungen, die Standortvorteile
Internationalität, Bildung und Erreichbarkeit haben sich seit dem
Ranking 2008 weiter verbessert und kommen zum Tragen. Seit 2005 sind
hier 123.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden - so viele wie in
keiner anderen deutschen Stadt.

Am unteren Ende der Skala befinden sich mit Wuppertal, Bochum und
Chemnitz Städte, die hinsichtlich Bildung und Internationalität in
Teilaspekten deutliche Standortnachteile haben. Zudem stellen sich
die demografischen Trends in diesen Städten ungünstig dar, was ihre
ökonomischen Entwicklungspotenziale negativ beeinflusst. Diese Städte
haben ihre Positionierung im unteren Bereich des Rankings seit 2008
nicht verbessern können, verlieren weiter Bevölkerung und bauen kaum
neue Arbeitsplätze auf.

"Die Studie zeigt, dass es zwischen den deutschen Städten derzeit
stark ausgeprägte Unterschiede der Standortbedingungen sowie der
ökonomischen und demografischen Dynamik gibt. Betrachtet man die
gegenwärtigen Entwicklungstendenzen, so besteht die Gefahr, dass sich
die Schere zwischen den dynamischen und ökonomisch erfolgreichen
Städten auf der einen Seite und den Städten, die teils massive
Bevölkerungsverluste zu verkraften haben, weiter öffnet", fasst Dr.
Hans-Walter Peters die Ergebnisse zusammen.

Schlaglichter

Fläche: Berlin ist mit 3,4 Mio. Einwohnern die größte Stadt, Kiel
hat es mit 238.000 Einwohnern neu in das Ranking der 30 größten
Städte geschafft.

Bevölkerungsdichte: In München wohnen mit 4.286 Einwohnern fast
fünfmal so viele Menschen auf einem Quadratkilometer wie in Münster
(910).

Lage: Lediglich vier Großstädte (inklusive Berlin) liegen in
Ostdeutschland, während allein Nordrhein-Westfalen 13 aufzuweisen
hat.

Bevölkerungswachstum: Die größte Anzahl an Zuwanderern (2003 bis
2009) verzeichnen München (76.018), Berlin (60.866) und Hamburg
(52.955). Gelsenkirchen hingegen hat 6.394 Einwohner verloren.

Produktivität: Das Produktivitätsniveau (Bruttoinlandsprodukt pro
Erwerbstätigem 2008) liegt in Düsseldorf bei 88.017, in Frankfurt bei
86.805 und in Hamburg bei 78.518 Euro. Beim Schlusslicht Chemnitz
beträgt es 46.668 Euro.

Die Wertung

Für alle untersuchten Städte wurden 16 Einzelindikatoren in drei
Teiluntersuchungen berücksichtigt. Diese drei Indizes fließen zu
gleichen Teilen in das Gesamtranking ein:

Der Trendindex fasst die aktuellen Entwicklungen der Bevölkerung,
der Erwerbstätigkeit und der Produktivität zusammen.

Der Standortindex berücksichtigt die Standortfaktoren Bildung und
Innovationsfähigkeit, Internationalität und Erreichbarkeit.

Der Demografieindex beinhaltet Faktoren, die die demografischen
Entwicklungstendenzen bis zum Jahre 2020 abbilden.

Ergebnisse des HWWI/Berenberg-Städterankings 2010 und 2008

Platzierung
Rang Rang Stadt Trend- Standort- Demografie-
2010 2008 index index index
2010 2010 2010

1 1 Frankfurt am Main 8 1 4
2 2 München 5 2 2
3 11 Düsseldorf 4 3 3
4 9 Bonn 1 7 5
5 7 Köln 14 8 6
6 4 Wiesbaden 20 5 7
7 7 Hamburg 11 10 9
8 24 Berlin 10 6 11
9 5 Dresden 7 26 1
10 15 Hannover 9 17 10
11 25 Leipzig 2 28 8
12 14 Aachen 17 9 14
13 6 Karlsruhe 12 12 18
14 17 Nürnberg 6 20 16
15 21 Münster 3 24 19
16 3 Stuttgart 28 4 12
17 21 Duisburg 13 15 24
18 16 Bremen 19 13 26
19 12 Augsburg 18 22 15
20 10 Dortmund 16 21 20
21 19 Essen 24 14 25
22 20 Braunschweig 22 25 17
23 13 Mannheim 27 11 21
24 - Kiel 15 29 13
25 28 Gelsenkirchen 21 23 28
26 18 Mönchengladbach 25 19 22
27 23 Bielefeld 23 27 23
28 29 Wuppertal 29 16 27
29 27 Bochum 30 18 30
30 30 Chemnitz 26 30 29

Quellen: Statistische Ämter der Länder (2010); Genesis (2010);
BBSR INKAR (2009); Bundesagentur für Arbeit (2010); eigene
Berechnungen des HWWI.

Die Platzierung im Gesamtranking ergibt sich nicht aus der
Addition der Platzierungen in den drei Teilrankings.

Die 1590 gegründete Berenberg Bank ist Deutschlands älteste
Privatbank und betreut mit über 900 Mitarbeitern 23,8 Mrd. Euro für
private und institutionelle Anleger. Sie ist in Hamburg, Bielefeld,
Braunschweig, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und
Wiesbaden sowie in sieben ausländischen Finanzzentren vertreten.

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut HWWI ist eine unabhängige
Forschungseinrichtung, die wirtschaftlich, gesellschaftlich und
politisch wichtige Trends frühzeitig erkennt und interdisziplinär
analysiert.

Originaltext: Berenberg Bank
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56380
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56380.rss2

Pressekontakt:
Für detaillierte Fragen zur Studie steht Ihnen die Studienleiterin
des HWWI, Frau Dr. Silvia Stiller, unter (040) 340576-660 zur
Verfügung.

Die Studie zum Download ist unter www.berenberg.de/publikationen
erhältlich.

Karsten Wehmeier
Direktor
Unternehmenskommunikation
 
BERENBERG BANK
Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG
Neuer Jungfernstieg 20
20354 Hamburg
 
Telefon +49 40 350 60-481
Telefax +49 40 350 60-907
E-Mail karsten.wehmeier@berenberg.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

297087

weitere Artikel:
  • E-Mobilität: rechtliche Hürden für den Systemwechsel aber auch Anschub aus Brüssel / Eine Bilanz der Messe eCarTec München (ots) - - Querverweis: Ausführliche Informationen zur E-Mobilität liegen in der digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - "Elektromobilität ist ein neuer Markt mit eigenen Regeln und Regelungsbedarf". Dieses Fazit zieht Dr. Peter Bachmann, Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei Noerr in München, aus Gesprächen auf der Internationalen Leitmesse für Elektromobilität eCarTec. In der vergangenen Woche hatten sich Vertreter der Automobilindustrie, der mehr...

  • General-Anzeiger: Allianz baut in Deutschland 550 Stellen ab Bonn (ots) - Der Versicherungsriese Allianz baut in Deutschland rund 550 Stellen ab. Das berichtet der Bonner General-Anzeiger (Mittwochsausgabe). Es gehe um die Posten von Bezirksleitern, von denen es bundesweit gut 1.300 gibt, bestätigte ein Konzernsprecher entsprechende Informationen aus der Belegschaft. Die Arbeitsplätze sollen bis Anfang nächsten Jahres gestrichen werden. Zugleich würden im Vertrieb nächstes Jahr aber 1.400 Stellen neu geschaffen. Ob die aber ähnlich bezahlt sind, wie die jetzt vom Abbau betroffenen Bezirksleiterposten, mehr...

  • Desertec: Strom aus der Wüste verbindet Europa mit der Arabischen Welt Barcelona (ots) - - Teilnehmer aus Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Ägypten auf der ersten Jahreskonferenz der Industrieinitiative Dii - In den kommenden zehn Jahren wird Wüstenstrom nach Europa fließen Sauberer Strom aus den Wüsten wird schon bald in immer größerem Maße zur Energieversorgung der Menschen in Nordafrika und dem Nahen Osten beitragen. Und auch nach Europa wird Strom aus Solar- und Windenergie in den Wüsten schon innerhalb des kommenden Jahrzehnts fließen. Auf diese Weise wird er mehr...

  • LANXESS unterstützt die Initiative Pro Campus-Presse des Verlags Rommerskirchen - Der Spezialchemie-Konzern LANXESS und der Verlag Rommerskirchen fördern gemeinsam journalistisches Engagement an Hochs Remagen (ots) - Remagen-Rolandseck/Leverkusen (ots) - Die Initiative Pro Campus-Presse wird ab November 2010 vom Spezialchemie-Konzern LANXESS unterstützt. Pro Campus-Presse fördert das journalistische Engagement an Hochschulen und wurde 2004 vom Verlag Rommerskirchen ins Leben gerufen. Jedes Semester erscheinen an den Hochschulen zahlreiche Publikationen, die von Studierenden für Studierende gemacht werden. Mit der Initiative Pro Campus-Presse und der gleichnamigen Publikation, die während des Semesters jeden Monat erscheint, mehr...

  • IntraLinks bringt Unternehmenslösung für Rechtsabteilungen auf den Markt New York (ots/PRNewswire) - IntraLinks, ein weltweit führender Anbieter für Lösungen zum Austausch kritischer Informationen, hat heute IntraLinks für das Rechtsmanagement von Unternehmen (IntraLinks for Corporate Legal Management) eingeführt, eine erweiterte Suite von Lösungen, die die Leiter von Rechtsabteilungen und Rechtsberatungsteams in Unternehmen mit noch nie dagewesenen Fähigkeiten ausstatten wird, die sie zum effizienten und effektiven Bewältigen ihrer ständig steigend Verantwortung im Unternehmen benötigen. Die Einführung stützt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht