Börsen-Zeitung: Krisenzeichen, Kommentar von Andreas Heitker zu den jüngsten Zwischenberichten großer Stahlkocher
Geschrieben am 26-10-2010 |
Frankfurt (ots) - Die Anzeichen mehren sich, dass es auf dem
internationalen Stahlmarkt noch längst nicht wieder so rund läuft wie
von Optimisten erhofft. Schon vor zwei Wochen hat Posco aus Südkorea
- immerhin der drittgrößte Stahlkocher weltweit - die Prognosen
zurückgeschraubt. Der größte amerikanische Konkurrent US Steel musste
nun tiefrote Zahlen für das dritte Quartal verkünden. Und
Weltmarktführer ArcelorMittal erschreckte die Märkte mit einem mehr
als enttäuschenden Ausblick für die nächsten Monate.
Die hohen Zuwachsraten bei der Rohstahlproduktion, die Unternehmen
und Verbände der Branche in der ersten Jahreshälfte verkünden
konnten, sollten niemanden täuschen: Die Krise in der Stahlindustrie
ist noch längst nicht ausgestanden. Denn die Verbesserungen waren
unter anderem auf die katastrophal niedrige Vergleichsbasis aus dem
Vorjahr zurückzuführen und auf die Aufstockung der Läger - und nicht
nur auf eine reale Nachfragebelebung.
Nicht von ungefähr sinkt die Kapazitätsauslastung der Hersteller
bereits seit mehreren Monaten wieder kontinuierlich. Unternehmen wie
ArcelorMittal nehmen in Europa vorübergehend wieder Hochöfen aus dem
Markt. Und auch die Hoffnung, die Kostenexplosion auf der
Rohstoffseite über Preiserhöhungen einfach komplett an die Kunden
durchreichen zu können, hat schon erste Dämpfer bekommen.
Hinzu kommt, dass die bisherige Wachstumslokomotive China an
Zugkraft verloren hat. Für die vergangenen Monate hat das für die
internationale Stahlindustrie mit Abstand wichtigste Land sogar
rückläufige Produktionszahlen veröffentlicht. Ein schwacher
Immobiliensektor und das Auslaufen öffentlicher Konjunkturprogramme
machen sich bei der Stahlnachfrage deutlich bemerkbar. Und auch im
nächsten Jahr wird sich China unterproportional entwickeln, wie auch
schon zu Monatsbeginn auf der Weltstahlkonferenz in Tokio
prognostiziert.
Deutschland gilt in der Branche im Moment noch als außergewöhnlich
robuster Markt. Hiervon profitiert unter anderem ThyssenKrupp. Der
größte deutsche Stahlproduzent setzt mehr als die Hälfte seines
Stahls in einem Radius von 500 Kilometern rund um den Standort
Duisburg ab. Die starke heimische Basis federt zurzeit noch die
Marktschwäche in anderen Regionen ab.
(Börsen-Zeitung, 27.10.2010)
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
297203
weitere Artikel:
- TelDaFax schickt Offenen Brief an Handelsblatt Troisdorf (ots) - Der Vorstand der TelDaFax Holding AG hat sich
heute in einem offenen Brief an die Chefredaktion des Handelsblatts
gewandt. In dem Brief bezieht sich das Unternehmen auf die aktuelle
Berichterstattung des Blatts und verweist auf unzulänglich
wiedergegebene Sachverhalte. Das Handelsblatt zitiert aus dem
Zusammenhang gerissene Auszüge eines vertraulichen
Wirtschaftsprüfer-Gutachtens, welches dem Handelsblatt wahrscheinlich
illegal zugetragen wurde.
Insbesondere verweist der offene Brief von TelDaFax auf einen mehr...
- Sirius Genomics gibt die Erteilung eines US-Patents bekannt Vancouver (ots/PRNewswire) - Sirius Genomics, ein
Entwickler der Begleitdiagnostik gab heute bekannt, dass das
US-Patent-Nr. 7.820.376 mit dem Titel "Protein C Polymorphisms" durch
das United States Patent and Trademark Office ausgestellt wurde. Das
Patent bezieht sich auf eine neue Anwendung des "Single Nucleotide
Polymorphism" (SNP), das sich im Protein C Gen befindet.
"Das Patent beinhaltet Methoden zur Vorhersage und Prognose von
Sepsis und anderen verwandten Krankheiten, indem der SNP-Genotyp
eines Probanden analysiert wird. mehr...
- 3. Quartal 2010 der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte Holding AG / Ertragslage trotz Umsatzrückgang gestärkt Kirkel (ots) -
- Operatives Ergebnis vor Sondereffekten deutlich verbessert
- Erwartete Belebung des internationalen Geschäfts ausgeblieben
- Signifikante Margenverbesserung im Inland / Liquidität erhöht
Die Praktiker Gruppe hat im dritten Quartal 2010 das operative
Ergebnis vor Sondereffekten um 5,7 Millionen Euro auf 40,0 Millionen
Euro gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Der Umsatz ging zwar
im selben Zeitraum um 5,9 Prozent auf 911,1 Millionen Euro zurück,
doch konnte dieser Umsatzrückgang durch eine Verbesserung mehr...
- Zahl der Verurteilten im Jahr 2009 weiter rückläufig Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, wurden im Jahr 2009 rund 844 500 Personen wegen Verbrechen
oder Vergehen rechtskräftig verurteilt. Das waren 3% weniger als im
Vorjahr (knapp 874 700). Gegenüber 2007, als die
Strafverfolgungsstatistik erstmals flächendeckend in Deutschland
durchgeführt wurde, ging die Verurteiltenzahl um 6% zurück.
Maßgeblich wird dieser Trend durch einen Rückgang bei den Straftaten
im Straßenverkehr beeinflusst. Im Jahr 2009 wurden rund 188 400
Personen oder 22% aller Verurteilten mehr...
- Wechselwilligkeit: Arbeitnehmer suchen neue Herausforderungen / Als attraktiver Arbeitgeber punkten - mit privaten Versicherungen für Mitarbeiter die Bindung an das Unternehmen erhöhen Hannover (ots) - Viele Arbeitnehmer haben vor, sich in nächster
Zeit nach einem neuen Arbeitgeber umzuschauen, weil sie z.B. mit
ihrem Gehalt oder den möglichen Aufstiegschancen in ihrer Firma
unzufrieden sind. Gerade mittelständische Unternehmen müssen sich
daher geschickt positionieren, um für Mitarbeiter attraktiv zu sein
und zu bleiben. Soziale Zusatzleistungen wie vergünstigte private
Versicherungen sind dabei ein wichtiger Baustein für ein positives
Arbeitgeberimage. Die TÜV Nord AG hat dafür in der HDI Direkt
Versicherung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|