Rheinische Post: Kommentar: Die Show der Arbeitsministerin
Geschrieben am 27-10-2010 |
Düsseldorf (ots) - Schon immer haben Politiker wirtschaftliche
Erfolge gerne für sich reklamiert. Keiner war dabei so dreist wie
Gerhard Schröder, der im Sommer 1998 als SPD-Kanzlerkandidat erklärt
hatte: "Der Aufschwung, den wir jetzt haben, ist mein Aufschwung."
Allein die Hoffnung auf einen Regierungswechsel beflügele die
Betriebe. Das war absurd, der Schuss ging nach hinten los. Als sieben
Jahre später die Zahl der Arbeitslosen auf fünf Millionen stieg,
waren es plötzlich Schröders Arbeitslose. Am Ende stürzte seine
Regierung. Daraus scheint Ursula von der Leyen nichts gelernt zu
haben. Die Verkündung der jüngsten frohen Nachricht vom Arbeitsmarkt
wollte sie nicht Nürnberg überlassen, damit wollte sie selbst
glänzen. Für wie dumm hält sie das Volk? Denkt sie, die Deutschen
glauben nun, die Ministerin habe die Stellen geschaffen? So dumm ist
das Volk nicht. In der Stagflation der 70er Jahre hatten die
Deutschen bitter erfahren müssen, dass der Keynesianismus nicht
funktioniert, gemäß dem der Staat die Wirtschaft nach Belieben
steuern kann. Politik kann keinen Aufschwung herbeizaubern und keine
Stellen einrichten. Politik kann Anreize setzen. Sinnvolle Anreize
wie etwa durch die Hartz-Reformen, falsche Anreize wie durch die
längere Zahlung von Arbeitslosengeld. Ganz ohne Reiz ist die billige
Show, die die Arbeitsministerin gestern bot.
Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
297463
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar: Merkels EU-Rolle Düsseldorf (ots) - Mit Hauruck-Diplomatie lässt sich in Europa nur
wenig erreichen. Konsens statt Konfrontation lautet das Erfolgsrezept
in dem auf dem Prinzip des Ausgleichs basierenden Club, der
inzwischen 27 Mitglieder zählt. Doch das hat Angela Merkel im Streit
um die Euro-Reform zuletzt nicht mehr beherzigt. Die einst für ihr
Einfühlungsvermögen geschätzte EU-Mittlerin setzt in Sachen
Vertragsänderung plötzlich auf ein Machtwort. Merkels Mission ist
zweifellos wichtig und richtig: Sie will verhindern, dass die
Euro-Zone eine mehr...
- Rheinische Post: Kommentar: Mühsam integriert Düsseldorf (ots) - Nach diesem Sommer musste irgendein Gesetz her.
Wochenlang hat die Republik über die verquasten Thesen des ehemaligen
Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin zum Thema Integration
debattiert. Da konnte die Regierung nicht umhin, den Eindruck zu
erwecken: Die tun was. Herausgekommen ist ein Gesetz, das die
bestehenden Regeln lediglich ein kleines bisschen nachjustiert. Die
Tatsache, dass die Regierung mit großem Tamtam eine kleine Änderung
verkauft, zeigt zweierlei. Es offenbart zum einen, dass es in der
Integrationspolitik mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Banken / Finanzkrise / Bundesverband Osnabrück (ots) - Nach oben offen
Das Verhältnis von Politik und Wirtschaft war in der
Bundesrepublik seit 1949 durch eine Maxime geprägt: Der Staat setzt
den Rahmen, in dem sich Unternehmen entfalten. Eingriffe in die
Ökonomie galten als heikel. Die Weltfinanzkrise markierte eine Zäsur:
Unvorstellbar große Rettungspakete verhinderten einen Kollaps der
Realwirtschaft und der Finanzmärkte. Deutschland will nun die Lehren
aus der Krise und dem Umgang mit ihr ziehen. Eine lächerlich kleine
Bankenabgabe und schwache Bonusregeln mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Italien / Neapel / Müll Osnabrück (ots) - Tourismus, der stinkt
Die Abfallberge in Italiens drittgrößter Stadt zeigen: Die drei
Jahre nach Neapels gewaltigster Müllkrise blieben ungenutzt. Das ist
ein Skandal. Da lenken auch die halbstarken Sprüche der Regierung
Berlusconi - der Verteidigungsminister will Soldaten schicken, der
Innenminister gegen Müllhalden-Blockierer hart vorgehen - nicht mehr
davon ab, wie macht- und wirkungslos der italienische Staat an einer
für seine Bürger so empfindlichen Stelle auftritt. Er hat sich selber
in diese Lage mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Arbeitsmarkt / Oktober Osnabrück (ots) - Krise überwunden
Erfreuliche Nachrichten liefert jeder Politiker gern. Daher hat
Ursula von der Leyen bereits gestern die Arbeitslosenzahl verkündet
und bekannt gegeben, dass sie unter die magische Drei-Millionen-Marke
gerutscht ist. Das geschah einen Tag vor dem üblichen Ritual in
Nürnberg. Das hat 2007 ihr Vorgänger Franz Müntefering vorgemacht,
als er am 1. Mai vorzeitig das Unterschreiten der
Vier-Millionen-Marke verbreitete.
Es ist ein Jobwunder, wenn jetzt weniger als drei Millionen
Arbeitslose mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|