Breite Mehrheit der Deutschen zeigt Verständnis für Castor-Proteste/ Greenpeace-Umfrage: Atommüll soll an AKW-Standorte gehen
Geschrieben am 31-10-2010 |
Hamburg (ots) - 80 Prozent der Deutschen haben Verständnis für
Proteste gegen den bevorstehenden Castor-Transport von
hochradioaktivem Atommüll ins niedersächsische Gorleben. Dies ergab
eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS Emnid im Auftrag von
Greenpeace. Auch 65 Prozent der Anhänger von CDU/CSU zeigen
Verständnis dafür. Für die FDP-Anhänger war eine seriöse statistische
Auswertung aufgrund einer zu geringen Anzahl nicht möglich. Die
unabhängige Umweltorganisation Greenpeace fordert erneut, den
Standort Gorleben aufzugeben, und den nächsten Castor-Transport
anstatt nach Niedersachsen in das Zwischenlager am
baden-württembergischen Atomkraftwerk Philippsburg zu schicken.
"Der große Rückhalt in der Bevölkerung für Castor-Proteste zeigt,
wie weit sich die Regierung mit ihrer Atompolitik von den Bürgern
entfernt hat", sagt Tobias Riedl, Atomexperte von Greenpeace. "Die
Menschen wollen keinen energiepolitischen Rückschritt, der nur den
Atomkonzernen nutzt. Statt auf eine Politik mit ökologischem und
ökonomischem Weitblick setzt Kanzlerin Merkel auf Distanz und
Polarisierung. Damit reißt sie Gräben in der Gesellschaft auf."
Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid hatte 1001 Menschen im
Zeitraum vom 22. bis 23. Oktober im gesamten Bundesgebiet unter
anderem danach befragt, ob sie "Verständnis für Proteste der
ansässigen Bevölkerung sowie von Atomkraftgegnern gegen diesen
Transport" hätten. Nach der Umfrage würden zudem 67 Prozent der
Deutschen begrüßen, wenn der deutsche Atommüll aus den
Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague (Frankreich) und Sellafield
(Großbritannien) in die "standortnahen Zwischenlager an den
Atomkraftwerken gebracht würde, in denen er ursprünglich angefallen
ist". Greenpeace hatte ein solches Konzept Anfang der Woche
vorgestellt. Danach soll Atommüll aus La Hague und Sellafield künftig
an AKW-Standorte in Bayern, Baden Württemberg und Hessen gehen. Die
aus La Hague jetzt zum Transport anstehenden elf Castor-Behälter
sollen, so schägt Greenpeace vor, am AKW Philippsburg gelagert
werden. "Die Castoren dürfen nicht wieder nach Gorleben rollen. Mit
den Transporten werden Tatsachen geschaffen, die ein Endlager in
Gorleben erzwingen sollen", sagt Riedl.
Mehrheit der Deutschen gegen ein Endlager in Gorleben
Auch in der Endlagerfrage ist die große Mehrheit der Bevölkerung
mit dem Kurs der schwarz-gelben Regierung nicht einverstanden. 65
Prozent der Befragten lehnten es ab, wenn "ein solches Endlager für
hochradioaktiven Atommüll im niedersächsischen Gorleben eingerichtet
werden würde", auch knapp die Hälfte der CDU/CSU-Anhänger (49
Prozent) sind dagegen. Der Salzstock Gorleben wurde vor mehr als 30
Jahren aus politischen und nicht aus geologischen Gründen ausgewählt.
Seitdem warnen Geologen davor, den Salzstock als Endlager für
hochradioaktiven Atommüll auszubauen. "Atomminister Norbert Röttgen
setzt trotz der Bedenken allein auf Gorleben, er handelt
verantwortungslos und grob fahrlässig", sagt Tobias Riedl.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 0171-889 1096, oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 33087.
Internet: http://www.greenpeace.de.
Originaltext: Greenpeace e.V.
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