Neue OZ: Kommentar zu Tanzszene/Sasha Waltz
Geschrieben am 31-10-2010 |
Osnabrück (ots) - Neues Gewicht für den Tanz?
Welches größere Berliner Haus Sasha Waltz wohl im Auge hat - das
ist die spannende Frage der nächsten Zeit. Nicht nur für die
Choreografin und ihre Compagnie, sondern auch für die deutsche
Tanzszene insgesamt. Denn Waltz' gleichberechtigte Leitung der
Berliner Schaubühne mit Schauspielchef Thomas Ostermeier von 1999 bis
2005 war zum Modellfall geworden: für die Träume ehrgeiziger
Tanzensembles nach struktureller Gleichberechtigung und
künstlerischer Autonomie innerhalb eines subventionierten Theaters.
Sasha Waltz hatte damals den riesigen, auch finanziellen Erfolg
beim Publikum, um Machtkämpfe ausfechten zu können. Die meisten
anderen Stadttheater-Compagnien sind zu klein dazu. Wenn also eine
große Berliner Bühne Waltz wieder als Co-Leiterin akzeptieren würde,
wäre das ein gewaltiges Hoffnungssignal für alle festen
Tanzensembles. Aber auch ein eigenes großes Haus allein für den Tanz
würde einer häufig immer noch verkannten Kunst neues institutionelles
Gewicht verleihen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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