Energieverbrauch wird 2010 deutlich zunehmen / Prognose ist abhängig von Wetter und Konjunktur / Zuwachs bisher über 4 Prozent
Geschrieben am 02-11-2010 |
Berlin/Köln (ots) - Die kräftige konjunkturelle Erholung und die
Kälteperiode am Jahresanfang werden den Energieverbrauch in
Deutschland in diesem Jahr kräftig ansteigen lassen. Die
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) rechnet in
ihrer ersten Prognose für das Gesamtjahr beim Primärenergieverbrauch
mit einem Zuwachs um knapp 4 Prozent auf voraussichtlich etwa 13.900
Petajoule (PJ) oder 475 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t
SKE). Damit kehrt der Energieverbrauch noch nicht zum Niveau des
Jahres 2008 zurück und erreicht - mit Ausnahme des Vorjahres - den
niedrigsten Stand seit 1990.
Die für 2010 geschätzte Zunahme des Energieverbrauchs liegt
deutlich über dem erwarteten Wirtschaftswachstum von bis zu 3,5
Prozent. Die AG Energiebilanzen geht deshalb davon aus, dass die
konjunkturelle Erholung in starkem Maße von den energieintensiven
Industriebranchen getragen wird.
Der höhere Energieverbrauch wird zu einem Anstieg des
CO2-Ausstoßes führen, da sich nach den Berechnungen der AG
Energiebilanzen beim Mix der Energieträger 2010 nur geringfügige
Veränderungen zugunsten CO2-armer Energieträger ergeben und etwa zwei
Drittel des Verbrauchszuwachses auf kohlenstoffhaltige Energieträger
entfällt. Gerechnet wird mit einer Zunahme der CO2-Emissionen um rund
4 Pozent.
Zuwachs in den ersten neun Monaten über 4 Prozent
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres stieg der
Verbrauch an Primärenergieträgern nach aktuellen Berechnungen der
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 4,1 Prozent auf 10.216 Petajoule (PJ); das entspricht 349
Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE).
Der Verbrauch an Mineralöl verringerte sich um gut 1 Prozent auf
3.488 PJ (119,0 Mio. t SKE). Der konjunkturbedingt erhöhten Nachfrage
nach Rohbenzin und Flüssiggas aus der Industrie stand ein preis- und
vorratsbedingt geringerer Heizölabsatz an die Verbraucher gegenüber.
Bei den Kraftstoffen glichen sich Absatzminderungen bei
Ottokraftstoffen und ein erhöhter Dieselabsatz aus.
Der Erdgasverbrauch in Deutschland erhöhte sich um 5 Prozent auf
2.137 PJ (72,9 Mio. t SKE). Zuwächse verzeichneten alle
Verbrauchsbereiche. Im ersten Halbjahr wurde überdurchschnittlich
viel Erdgas in der Stromerzeugung eingesetzt.
Der Verbrauch an Steinkohle lag mit 1.278 PJ oder 43,6 Mio. t SKE
um 22,5 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. In der Stromerzeugung
nahm der Einsatz von Steinkohle um über 7 Prozent zu. Die inländische
Eisen- und Stahlindustrie steigerte den Einsatz von Kohle und Koks um
rund 37 Prozent. Auch auf dem Wärmemarkt wurde mehr Steinkohle
abgesetzt. Bei der Enwicklung ist ein Basiseffekt zu berücksichtigen,
der auf den starken Nachfrageeinbruch des Vorjahres zurückgeht.
Der Primärenergieverbrauch an Braunkohle lag mit 1.114 PJ (38,0
Mio. t SKE) knapp über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Ein leicht
verminderter Einsatz in der Stromerzeugung wurde durch einen höheren
Verbrauch an Braunkohlenprodukten ausgeglichen.
Die inländischen Kernkraftwerke konnten ihren Beitrag zum
Primärenergieverbrauch um gut 5 Prozent auf 1.138 PJ (38,8 Mio. t
SKE) steigern.
Die erneuerbaren Energien trugen mit 928 PJ (31,7 Mio. t SKE) zur
Energiebilanz der ersten neun Monate bei und steigerten ihren Beitrag
damit um knapp 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die
Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) verringerte sich
um knapp 3 Prozent, die der Windkraft ging um 2,8 Prozent zurück.
Photovoltaik und Biogas verzeichneten weiter deutliche Zuwächse. Der
Anteil aller erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch stieg
leicht auf 9,1 Prozent (Vorjahreszeitraum: 8,9 Prozent).
Originaltext: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
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Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53343.rss2
Pressekontakt:
Uwe Maaßen
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.
c.o.
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln
Max-Planck-Straße 37
50858 Köln
T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18
mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de
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