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Drittes Quartal: Weiterhin hohe Nachfrage nach KfW-Förderung

Geschrieben am 04-11-2010

Frankfurt (ots) -

- Fördervolumen von rund 60 Mrd. EUR (+ 43%)
- Mittelstand und Klimaschutz im Fokus
- Konzerngewinn liegt bei knapp 1,5 Mrd. EUR (+ 90%)

Die KfW Bankengruppe hat in den ersten drei Quartalen 2010 ein
Gesamtfördervolumen von 59,8 Mrd. EUR zugesagt. Dies ist ein Anstieg
von 43% im Vergleich zu 41,8 Mrd. EUR per 30.09.2009.

Das inländische Fördervolumen ist um 50% auf rd. 50 Mrd. EUR
gestiegen (Vorjahreszeitraum: 33,1 Mrd. EUR). Im Geschäftsbereich KfW
Mittelstandsbank nahm das Zusagevolumen um mehr als 50% zu, wobei
hier die Schwerpunkte in der Förderung von Unternehmen und
insbesondere des Mittelstands durch das KfW-Sonderprogramm und den
KfW-Unternehmerkredit, sowie in der Förderung von erneuerbaren
Energien liegen. Für Klima- und Umweltschutz in Deutschland hat die
KfW insgesamt über alle Geschäftsbereiche 16,9 Mrd. EUR (10,9 Mrd.
EUR) ausgereicht. Auch die Förderung von Privatpersonen
(Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank: + 38%) nahm zu, großes
Interesse bestand an Unterstützung bei der energetischen Sanierung
und dem energieeffizienten Neubau. Im Geschäftsbereich KfW
Kommunalbank setzte sich der positive Jahrestrend mit einem Plus von
mehr als 50% fort, einen erheblichen Anteil daran hatte die
Infrastrukturförderung.

"Dieses außergewöhnliche Ergebnis zeigt, dass die KfW in einer
wirtschaftlich angespannten Zeit mit der Förderung richtige und
wichtige Impulse für die deutsche Wirtschaft gesetzt hat", sagte Dr.
Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe. "Wir
erwarten, dass das Fördervolumen der KfW als subsidiäres Institut mit
Normalisierung der wirtschaftlichen Lage aber wieder sinken wird."

Im internationalen Geschäft wurden Zusagen in Höhe von 8,5 Mrd.
EUR erteilt (7,4 Mrd. EUR). Davon entfielen 5,3 Mrd. EUR auf die
Export- und Projektfinanzierung, 3,2 Mrd. EUR auf die Förderung von
Entwicklungs- und Transformationsländern. In beiden
Geschäftsbereichen lag der Schwerpunkt auf dem Klima- und
Umweltschutz.

Mit einem Konzerngewinn von 1.481 Mio. EUR (781 Mio. EUR) per
30.09.2010 hat die KfW Bankengruppe die positive Ergebnisentwicklung
des ersten Halbjahres 2010 auch im dritten Quartal erfolgreich
fortgesetzt. Basierend auf einem weiterhin starken operativen
Ergebnis wird die Entwicklung insbesondere durch das deutlich
verbesserte Bewertungsergebnis begünstigt, in dem sich die
aufhellende Konjunktur sowie die spürbar verbesserte Risikolage
widerspiegelt.

"Die KfW ist strategisch und operativ solide aufgestellt. Das
erwirtschaftete Ergebnis stärkt die Kapitalbasis und ermöglicht damit
auch unter den künftig zu erwartenden strengeren regulatorischen
Anforderungen eine weiterhin aktive Förderpolitik", sagt Dr.
Schröder. "Unabhängig von der stabilen operativen Ertragsbasis ist
eine Hochrechnung des Jahresergebnisses auf Basis der vorliegenden
Zahlen allerdings verfrüht. Gleichwohl erwartet die KfW in 2010 den
höchsten Konzernüberschuss ihrer Geschichte."

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen liegt nur geringfügig unter
dem sehr guten Wert des Vorjahreszeitraums und bewegt sich mit 1.713
Mio. EUR nach wie vor auf einem hohen Niveau. Den wesentlichen
Ergebnisbestandteil stellt der Zinsüberschuss in Höhe von 2.033 Mio.
EUR dar, der weiterhin von den sehr günstigen
Refinanzierungsbedingungen aufgrund der erstklassigen Bonität der KfW
gestützt wird.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft konnte aufgrund der im
dritten Quartal nochmals spürbar verbesserten wirtschaftlichen Lage
in Jahressicht deutlich um 285 Mio. EUR reduziert werden, nachdem im
Vorjahreszeitraum mit 593 Mio. EUR noch hohe Zuführungen zu
verzeichnen waren.

Darüber hinaus haben sich auch aus dem Beteiligungs- und
Wertpapierportfolio positive Ergebniseffekte von insgesamt 182 Mio.
EUR ergeben, die im direkten Zusammenhang mit der allgemeinen
konjunkturellen Erholung und der Aufhellung der Lage an den
Finanzmärkten stehen.

Die Ergebnisbelastungen aus der Bewertung von Derivaten haben sich
infolge der Entwicklung der zu Grunde liegenden Marktparameter im
dritten Quartal 2010 erhöht und belaufen sich zum 30.09.2010 auf 754
Mio. EUR. Trotz ihres ausschließlichen Sicherungszwecks sind Derivate
nach IFRS zum Zeitwert zu bewerten. Dabei lassen die starren
Regelungen nach IFRS die Abbildung gegenläufiger Bewertungseffekte
der abgesicherten bilanziellen Grundgeschäfte nur eingeschränkt zu
und führen so in der Ertragslage der KfW zu ökonomisch nicht
sinnvollen temporären Ergebniseffekten.

Diese gleichen sich in Summe über die Gesamtlaufzeit der
gesicherten Positionen aus. Die KfW weist seit Einführung der
IFRS-Rechnungslegung zur Erhöhung der Transparenz neben ihrem
"Konzerngewinn" zusätzlich einen "Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus
Sicherungszusammenhängen" aus, der um diese ökonomisch nicht
sinnvollen Ergebniseffekte bereinigt ist und die operative
Ertragskraft deshalb unverzerrt widerspiegelt.

Die Bilanzsumme erhöhte sich deutlich um 45,7 Mrd. EUR auf 445,8
Mrd. EUR. Der hohe Anstieg ist einerseits auf das starke
Fördergeschäft, andererseits aber auch auf Währungskursveränderungen
gegenüber dem 31.12.2009 zurückzuführen.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Im Geschäftsbereich KfW Mittelstandsbank nahm das Fördervolumen um
57% von 13,8 Mrd. EUR auf 21,7 Mrd. EUR zu. Unter dem
KfW-Sonderprogramm, das im Rahmen der Konjunkturpakete der
Bundesregierung aufgelegt wurde, vergab die KfW per 30.09.
Förderkredite in Höhe von 5,4 Mrd. EUR (2,9 Mrd. EUR). Insgesamt
summieren sich die Zusagen, die seit Start 2009 bis zum 29.10.2010
vergeben wurden, auf 12,7 Mrd. EUR. In jüngerer Zeit zeichnet sich
allerdings eine rückläufige Nachfrage nach dem KfW-Sonderprogramm ab,
oft zugunsten des KfW-Unternehmerkredits, der wieder verstärkt in
Anspruch genommen wird. Im KfW-Unternehmerkredit reichte die KfW
Kredite in Höhe von 5,4 Mrd. EUR (4,4 Mrd. EUR) aus. Dies sind
Anzeichen dafür, dass sich die Kreditversorgung der Unternehmen in
Deutschland auf dem Weg der Normalisierung befindet. Der
Förderschwerpunkt Umwelt hat sich mit Zusagen von 8,5 Mrd. EUR sehr
gut entwickelt und liegt 118 % über dem Vorjahreswert von 3,9 Mrd.
EUR. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der starken
Nachfrage nach dem KfW-Programm Erneuerbare Energien. Die KfW bleibt
damit der bedeutendste Förderer Erneuerbarer Energien in Deutschland.

Das Fördervolumen im Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank
summierte sich in den ersten drei Quartalen auf 15,5 Mrd. EUR (11,2
Mrd. EUR). Für die Förderung der energetischen Sanierung und des
energieeffizienten Neubaus wurden Kredite und Zuschüsse in Höhe von
7,8 Mrd. EUR (6,6 Mrd. EUR) vergeben. Die Programme tragen wesentlich
dazu bei, die Klimaschutzziele der Bundesregierung im
Wohngebäudebereich zu erreichen. In den Förderprogrammen
KfW-Wohneigentumsprogramm und Wohnraum Modernisieren stiegen die
Zusagen insgesamt auf 5,7 Mrd. EUR (3,4 Mrd. EUR).

Im Bildungsbereich ist es insbesondere der KfW-Studienkredit, der
zu einem Anstieg des Zusagevolumens um 32% auf 1,4 Mrd. EUR geführt
hat.

Eine deutliche Zunahme des Fördervolumens kann der
Geschäftsbereich KfW Kommunalbank verzeichnen. Nach den ersten drei
Quartalen beträgt es 12,7 Mrd. EUR (8,1 Mrd. EUR). Ein maßgeblicher
Faktor dafür ist unter anderem das Globaldarlehensgeschäft mit den
Landesförderinstituten (LFI). Hier wirkt sich die sehr hohe Nachfrage
der LFI nach allgemeiner Refinanzierung aus. Diese erreichte ein
Volumen von mehr als 8,8 Mrd. EUR (6,8 Mrd. EUR). In der
Infrastrukturfinanzierung hat sich hat sich das Kreditvolumen auf 3,5
Mrd. EUR (1,3 Mrd. EUR) fast verdreifacht.

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das innerhalb
der KfW Bankengruppe durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde
Neugeschäft in Höhe von 5,3 Mrd. EUR (Vergleichszeitraum ebenfalls
5,3 Mrd. EUR) zugesagt. Dabei war im dritten Quartal 2010 ein
deutlicher Anstieg der Neuzusagen gegenüber den ersten beiden
Quartalen zu verzeichnen. Den größten Anteil haben Finanzierungen im
Bereich Energie und Umwelt, gefolgt von Transport und sozialer
Infrastruktur.

Im Geschäftsfeld Förderung Entwicklungs- und Transformationsländer
lagen die Neuzusagen der KfW Entwicklungsbank mit 2,6 Mrd. EUR
deutlich über dem Vergleichswert von 1,6 Mrd. EUR. Zusätzlich zu den
Mitteln aus dem Bundeshaushalt hat die KfW eigene Mittel in Höhe von
1,8 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR) für die Finanzielle Zusammenarbeit
mobilisiert. Mit 0,6 Mrd. EUR lag das Fördervolumen der DEG nach den
ersten drei Quartalen über dem des Vergleichszeitraums von 0,5 Mrd.
EUR. Der Vorlauf an Projektansätzen lässt eine weiterhin dynamische
Entwicklung erwarten.

Die KfW unterstützt mit ihren Aktivitäten die Wiederbelebung des
Verbriefungsmarktes, denn funktionierende Verbriefungsmärkte sind
wichtig für die Kreditversorgung der Wirtschaft. Als Ankerinvestor
hat sich die KfW bis Ende des 3. Quartals an
Verbriefungstransaktionen mit Schwerpunkt Mittelstand in Höhe von 0,7
Mrd. EUR beteiligt.

Griechenland wurde 2010 ein Kredit in Höhe von 22,3 Mrd. EUR
zugesagt, der als Sondergeschäft im Auftrag des Bundes nicht in das
Gesamtfördervolumen der KfW eingeht.

Die KfW nahm bis zum 30.09.2010 an den internationalen
Kapitalmärkten langfristige Mittel im Gegenwert von 65,8 Mrd. EUR
auf. Für das Gesamtjahr geht die KfW von einem Refinanzierungsvolumen
von rund 75 Mrd. EUR aus.

Service: Eine tabellarische Übersicht zu den Geschäfts- und
Förderzahlen der KfW Bankengruppe kann unter www.kfw.de im Bereich
Presse/Materialien für die Presse/Präsentationen abgerufen werden.

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Pressekontakt:
Eske Ennen
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-9766, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: eske.ennen@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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