Börsen-Zeitung: Dax 7000 bald Realität, Marktkommentar von Christopher Kalbhenn
Geschrieben am 05-11-2010 |
Frankfurt (ots) - Das hätten sich vor nicht ganz anderthalb
Jahren, als der Dax im März 2009 als Folge des Lehman-Brothers
Desasters und des Absturzes der Weltwirtschaft bis auf 3589 Zähler
absackte, wohl nur die wenigsten vorstellen können. Deutschlands
Vorzeige-Index steht kurz davor, über die Schwelle von 7000 Punkten
zu steigen. Nur noch 3,3% fehlten dem Blue-Chip-Barometer, als es am
Freitag bei 6775 Zählern den höchsten Stand seit Juni 2008 erklomm,
und wenn sich die Probleme an der Peripherie Eurolands nicht
kurzfristig dramatisch verschärfen, wird der Index die Schwelle in
Kürze überschreiten.
Denn das Umfeld, dass die Rally an den Aktienmärkten begünstigt,
ist nicht nur intakt, sondern verbessert sich derzeit sogar weiter.
Die Anleger können nach der Tagung des Offenmarktausschusses der
amerikanischen Notenbank Fed davon ausgehen, dass die Finanzmärkte
noch mindestens bis in die zweite Hälfte des nächsten Jahres hinein
von sehr hoher Liquidität und in den Industrieländern - mit Ausnahme
Australiens - von extrem niedrigen Zinsen angetrieben werden. Bis zur
Jahresmitte 2011 wird die Fed mit weiteren Staatsanleihenkäufen 600
Mrd. Dollar in die Wirtschaft pumpen und dieses Volumen bei Bedarf
sogar noch ausweiten. Davon werden Risiko-Assets wie Unternehmens-
und Schwellenländer-Anleihen, Rohstoffe und eben auch Aktien
profitieren.
Prognosen für 2011 realistisch
Hinzu kommt, dass sich die Entwicklung der Unternehmensgewinne
ebenfalls weiter verbessert, was zusätzlichen Spielraum für
Kurssteigerungen schafft. Die Quartalsberichtssaison übertrifft die
Erwartungen des Marktes bei weitem. Zwei Drittel der
Dax-Gesellschaften haben mittlerweile ihre Zahlenwerke vorgelegt.
Laut der DZ Bank haben die Unternehmen ihren operativen Gewinn im
Vorjahresvergleich um 55% gesteigert, während die Analysten einen
Zuwachs von 18% prognostiziert hatten. Auch ist die Entwicklung
längst nicht mehr nur mit Kostensenkungen erklärbar. Die Erlöse haben
sich um 17% erhöht; vier Prozentpunkte mehr als vom Markt angenommen.
Mit der über Erwarten guten Ergebnisentwicklung verlieren auch die
Befürchtungen, dass die Analysten gezwungen sein könnten, ihre
Gewinnprognosen für das Jahr 2011 nach unten zu revidieren, zusehends
ihre Basis.
Im Gegenteil: Nach wie vor rennen die Prognosen der Analysten den
steigenden tatsächlichen Gewinnen hinterher. Das belegen in dieser
Berichtssaison die für einige Dax-Unternehmen zum Teil drastischen
Erhöhungen der Gewinnprognosen. Die Gewinnerwartungen für das
kommende Jahr, die vor wenigen Monaten noch als fraglich bzw. zu
zuversichtlich angesehen wurden, erscheinen vor diesem Hintergrund
zunehmend als realistisch. Die DZ Bank schätzt, dass die
Dax-Unternehmen im nächsten Jahr sogar mehr verdienen werden als im
bisherigen Rekordjahr 2007. Wer hätte eine solche Prognose im März
des vergangenen Jahres gewagt?
Für Dividendentitel sprechen auch die Bewertungen, die sich auf
Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) bei weiter steigenden
Gewinnen und Prognosen auf einem nach wie vor moderaten Niveau
befinden. So liegt das KGV des Dax auf Basis der Konsensschätzungen
für das nächste Jahr lediglich bei ungefähr 11.
Performancedruck steigt
Für Auftrieb dürfte in der nächsten Zeit auch sorgen, dass
wichtige institutionelle Investorenkreise, die die Aufwärtsbewegung
weitgehend verpasst und gerade erst begonnen haben, ihre
Untergewichtung von Aktien zu reduzieren, bei weiter steigenden
Notierungen und immer positiveren Nachrichten aus den Unternehmen
unter noch stärkeren Performancedruck geraten. Dabei wird der
saisonale Faktor dem Aktienmarkt zusätzlich in die Hände spielen.
Wenn der Dax über 7000 Punkte steigt, werden Institutionelle
angesichts des bald zu erstellenden Jahresausweises erst recht ein
Interesse haben, eine etwaige Unterinvestition in Dividendentitel zu
reduzieren. Das schafft gute Voraussetzungen gerade für die Aktien,
die im bisherigen Jahresverlauf besonders gut abgeschnitten haben und
deswegen im Portfolio nicht fehlen sollten.
Originaltext: Börsen-Zeitung
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