Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Airbus A 380
Geschrieben am 08-11-2010 |
Bielefeld (ots) - Ob immer schneller wie einst das
Überschallflugzeug Concorde oder immer größer wie jetzt der Airbus A
380 - beim Traum vom Fliegen greifen die Entwickler gerne nach den
Sternen. Getrieben sind die Konstrukteure einerseits sicher davon,
die Möglichkeiten weiter auszureizen. Auf der anderen Seite steht der
immense Kostendruck, der auf den Fluggesellschaften lastet. Je mehr
Passagiere in einer Maschine sitzen, desto günstiger wird der
Transport pro Fluggast. Dass bei diesem Streben nach Fortschritt auch
die technischen Grenzen immer näher rücken, ist unausweichlich. Zudem
ist der finanzielle Erfolg eines solchen Unternehmens oft ein
Drahtseilakt - wie das Beispiel A 380 zeigt. Vom ersten
Zeichenstrich an war die Geschichte des Riesenflugzeugs, in dem mehr
als 500 Menschen Platz finden, geprägt von Pannen. Vor allem die
Elektronik an Bord sorgte dafür, dass die Liefertermine immer wieder
verschoben werden mussten. Verluste von mehr als fünf Milliarden Euro
waren die Folge. Galt anfangs noch die Rechnung, dass 300 Flugzeuge
verkauft werden müssen, um Geld zu verdienen, gehen Fachleute nun von
fast der doppelten Anzahl aus. Airbus hofft, pro Jahr 24 Maschinen
ausliefern zu können. Ein langer Weg also, bis sich das Projekt
rechnet. Ein Projekt, bei dem es in Sachen Qualität und Sicherheit
trotz des hohen Zeit- und Kostendrucks nicht die geringsten Abstriche
geben darf. Deshalb ist es nur verständlich, dass Quantas seine
A-380-Flotte am Boden lässt, um die Triebwerke zu untersuchen.
Während die australische Fluggesellschaft offen mit den Problemen
umgeht, hält sich der Triebwerkshersteller Rolls Royce sehr zurück.
Der Grund dafür liegt auf der Hand. Das neue und extrem
leistungsfähige Triebwerk ist nicht nur einfach in Brand geraten und
ausgefallen. Teile des defekten Motors sind durch die Gegend
geschleudert worden und haben das Flugzeug beschädigt. Aufgrund
spezieller Konstruktions- und Materiallösungen bei den Triebwerken
sollten aber eigentlich Trümmerteile erst gar nicht herumfliegen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die europäische Flugsicherheitsbehörde
in Köln bereits im August eine generelle Materialermüdung bei dem
jetzt betroffenen Triebwerkstyp festgestellt hat. Just an der Stelle,
an der jetzt die Turbinenscheibe geplatzt sein soll. Mehr als fünf
Millionen Passagiere sind bisher mit dem A 380 befördert worden und
gesund ans Ziel gekommen. Die Hoffnungen von Airbus, den Erzrivalen
Boeing mit dem Superflugzeug in die Schranken weisen zu können, sind
damit gestiegen. Gerade auch deshalb muss mit größer Sorgfalt jedes
Problem begutachtet werden, um nicht wie einst Ikarus zu enden. Dem
Mythos zu Folge hatten den nämlich die Götter bestraft, weil er in
seinem Übermut mit den Schwingen auf dem Rücken der Sonne zu nahe
gekommen war.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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