Lausitzer Rundschau: Masse statt Klasse Diskussion über Freiwilligkeit von Ein-Euro-Jobs
Geschrieben am 08-11-2010 |
Cottbus (ots) - Keine Fördermaßnahme in der Arbeitsmarktpolitik
wird so häufig angewendet wie der Ein-Euro-Job. Aber die Erfolge sind
mehr als dürftig. Als ein Schritt hin zu regulärer Beschäftigung
machen Ein-Euro-Jobs nur für die Wenigsten Sinn. Fragt sich also, wer
oder was hier eigentlich gefördert wird? Antwort: in erster Linie die
Bequemlichkeit und die Statistik. Die Jobcenter haben nämlich nur ein
begrenztes Budget, um schwer vermittelbare Erwerbslose in den
Arbeitsmarkt einzugliedern. Und da die Ein-Euro-Jobs vergleichsweise
billig kommen, jedenfalls deutlich billiger als etwa eine aufwendige
Qualifizierung, werden auch ganz viele Menschen einfach dorthin
"vermittelt". Egal, ob die Maßnahme nun für sie geeignet ist oder
nicht. Und je mehr Menschen das sind, desto schöner liest sich
obendrein die Arbeitslosenstatistik. Denn dort tauchen jene Personen
nicht mehr auf. Masse statt Klasse heißt dieses Prinzip, das man in
der Chefetage der Bundesagentur für Arbeit nun offenbar selbst als
unsinnig erkannt hat. Und das ist gut so. Schon aus Gründen der
demografischen Entwicklung werden sich die Arbeitsagenturen in
Zukunft immer weniger um die Vermittlung von Fachkräften kümmern
müssen. Was bleibt, sind die gering und gar nicht Qualifizierten, die
es immer schwerer haben, eine Beschäftigung zu finden. Sie mit
Ein-Euro-Jobs nach herkömmlichem Strickmuster abzuspeisen, wird den
veränderten arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen nicht gerecht.
Die allermeisten Ein-Euro-Jobber von heute sind die Arbeitslosen von
morgen. Dieser Drehtüreffekt muss endlich eingedämmt werden.
Zumindest BA-Vorstand Heinrich Alt hat das begriffen. Die
Bundesregierung, die sich Montag bedeckt hielt, offenbar noch nicht.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
299553
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Luftfracht-Sicherheit: BDI bringt Embargo gegen Drittstaaten ins Gespräch Düsseldorf (ots) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
hat ein Embargo gegen Drittstaaten wie dem Jemen ins Gespräch
gebracht, die bei der Kontrolle von Luftfracht internationalen
Sicherheitsanforderungen nicht entsprechen. "Ein Embargo gegen
Drittstaaten, bei denen gravierende Schwachstellen im Sicherheitsnetz
des Frachtverkehrs identifiziert wurden, kann in Ausnahmefällen in
Betracht kommen", heißt es in einem Rundschreiben von
BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf an die Mitgliedsverbände
des BDI. "Dies sollte mehr...
- Rheinische Post: Union verlangt bis Dezember bessere Luftfracht-Kontrollen Düsseldorf (ots) - Angesichts der Terrorgefahren hat die
Unionsfraktion dringend bessere Kontrollen der Luftfracht gefordert.
"Wir kommen um eine europäische Lösung nicht herum, die aber muss
spätestens bis zum Europäischen Rat im Dezember gefunden sein", sagte
Fraktionsvize Günter Krings der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe).
Es sei nicht zu verstehen, warum Luftfracht und Reisegepäck
unterschiedlich behandelt würden. "In beiden Fällen geht es doch um
den Schutz der Passagiere", betonte Krings. Da voraussichtlich 850
zusätzliche mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Castor-Proteste Chef der Gewerkschaft der Polizei, Freiberg: Polizei wird zum Puffer zwischen Politik und Bürgern Halle (ots) - Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad
Freiberg, hat die schwarz-gelbe Bundesregierung für die
Anti-Atom-Proteste im Wendland mitverantwortlich gemacht. "Die
Proteste haben zugenommen; das war nach der Aufkündigung des
Grundkonsenses durch die Bundesregierung auch nicht verwunderlich",
sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Dienstag-Ausgabe). "Wer ein bisschen die Geschichte kennt, der weiß,
dass die Atomfrage unser Land gespalten hat - ob man nun Wackersdorf,
Grohnde oder Kalkar mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Verkehr Infodienst für Pendler startet später Halle (ots) - Ein Infodienst, bei dem Pendler Meldungen über Staus
oder Verspätungen bei Bus und Bahn per Internet und Handy erhalten,
lässt auf sich warten. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagausgabe). Die Sammlung der
notwendigen Verkehrsdaten ist komplexer als gedacht. "Vor 2012 werden
wir nicht anfangen können", sagte ein Sprecher des Mitteldeutschen
Verkehrsverbundes. Das Projekt sollte in Sachsen-Anhalt eigentlich
zum Jahresende starten. Es war zudem landesweit geplant - nun wird es
zunächst mehr...
- Saarbrücker Zeitung: FDP rebelliert gegen Verbraucherministerin Aigner Saarbrücken (ots) - Die FDP rebelliert gegen das von
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) geplante Internetportal
gegen Lebensmittelschwindel. Der Vorsitzende der
Verbraucherausschusses des Bundestages, Hans-Michael Goldmann (FDP),
sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe): "So, wie es jetzt
angedacht ist, darf es nicht kommen. Der richtige Weg wäre, darauf zu
verzichten."
Goldmann warf Aigner vor, einen "Internet-Pranger" installieren zu
wollen mit möglicherweise gravierenden Folgen für die Hersteller.
Würden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|