(Registrieren)

Kinder haben Rechte - auch arme Kinder / SOS-Kinderdorf fordert zum Internationalen Tag der Kinderrechte höhere Leistungen für alle Kinder

Geschrieben am 18-11-2010

München (ots) - Am Internationalen Tag der Kinderrechte, dem 20.
November 2010, jährt sich zum 21. Mal die Verabschiedung der
UN-Kinderrechtskonvention durch die UN-Generalversammlung. Diese
sichert Kindern ein Recht auf angemessene Lebensbedingungen zu. Dazu
gehört ein Recht auf materielle Sicherheit, auf Bildung und auf
Beteiligung am sozialen und kulturellen Leben. Vor allem die rund
zwei Millionen Kinder, die in Deutschland von Hartz IV-Leistungen
leben müssen, sind in ihren Chancen jedoch stark eingeschränkt und es
besteht oftmals die Gefahr, dass sie vom sozialen und kulturellen
Leben ausgeschlossen sind. SOS-Kinderdorf fordert daher eine
Überarbeitung des Gesetzentwurfs zur Neuregelung der Hartz IV-Sätze.

SOS-Kinderdorf fordert realitätsgerechte Leistungen für Kinder

In seinem Urteil vom 09. Februar 2010 hat das
Bundesverfassungsgericht den Gesetzgeber dazu aufgefordert, bis zum
Ende dieses Jahres das menschenwürdige Existenzminimum
realitätsgerecht neu zu bemessen. Dem vorliegenden Gesetzentwurf der
Regierung nach sieht es jedoch anders aus: keine Erhöhung der
Regelleistung für Kinder und nur 10 Euro monatlich für deren Teilhabe
am sozialen und kulturellen Leben. Statt zu ermitteln was Kinder
tatsächlich brauchen, orientiert sich die Regelbedarfsermittlung an
dem Verbrauch der unteren Einkommensschichten. "Bei dem
Regierungsentwurf, der z.B. 3,22 Euro pro Tag für Essen und Getränke
für Sieben- bis 14-Jährige vorsieht, kann nicht von einer
realitätsgerechten Bemessung die Rede sein", so Prof. Dr. Johannes
Münder, ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender von SOS-Kinderdorf
Deutschland.

Die Praxis zeigt: Wichtig ist der Ausbau der Infrastruktur

"Aus unserer täglichen Erfahrung in der Arbeit mit Hunderten von
Kindern in unseren Kinderdörfern, Kitas, Familienzentren,
Mehrgenerationenhäusern und offenen Jugendtreffs wissen wir was
Kinder brauchen, um dauerhaft aus der Armut herauszukommen: eine
Infrastruktur mit Angeboten außerhalb des Elternhauses - in der Kita,
in der Schule, im Sportverein, in der Musikschule, oder im
Jugendzentrum", so Prof. Münder weiter. Diese Leistungen müssen für
Kinder im Hartz IV-Bezug, aber auch für Kinder, die in Haushalten mit
niedrigem Einkommen über der Hartz IV-Schwelle leben, kostenfrei
sein. Neben einer realitätsgerechten Regelleistung fordert
SOS-Kinderdorf daher einen einklagbaren Rechtsanspruch auf Bildung
und Teilhabe für Kinder und Jugendliche. Dieser ist nicht über das im
Gesetzentwurf vorgesehene Gutscheinmodell zu realisieren, sondern nur
über den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur vor Ort.

SOS-Kinderdorf fordert alle beteiligten Bundestagsabgeordneten
dazu auf, bestehende Mängel des Gesetzentwurfs im Rahmen der
öffentlichen Anhörung am 22. November 2010 im Ausschuss für Arbeit
und Soziales sowie in der 2. und 3. Lesung des Bundestages am 3.
Dezember zu beseitigen und das Gesetz nicht in der bisher
vorliegenden Form zu verabschieden. Stattdessen plädiert
SOS-Kinderdorf für die Verankerung eines einklagbaren Rechtsanspruchs
auf Leistungen zur Förderung und Teilhabe im Kinder- und
Jugendhilfegesetz (SGB VIII) und appelliert an alle
Bundestagsabgeordnete sich dafür einzusetzen.

Für Interviewanfragen steht das geschäftsführende
Vorstandsmitglied von SOS-Kinderdorf e.V., Herr Reinhold Bauer, nach
Absprache zur Verfügung.

Originaltext: SOS-Kinderdorf
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12506
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12506.rss2

Kontakt für Medienvertreter:
SOS-Kinderdorf e.V.
Rainer Damm, Leiter Kommunikation
Tel. 089-12606-401, kommunikation@sos-kinderdorf.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

301744

weitere Artikel:
  • WAZ: Caritas begrüßt Pläne für Freiwilligendienst Essen (ots) - Der Sprecher der Caritasdirektoren in NRW, Heinz-Josef Kessmann, begrüßt die von der Bundesregierung geplante Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes. "Es ist erst einmal gut, dass es weiter eine Möglichkeit für junge Leute geben soll, sich sozial zu engagieren", sagte Kessmann dem Online-Portal der WAZ-Mediengruppe, Derwesten.de. Zu loben sei auch der Ansatz, dass der Bundesfreiwilligendienst nicht in Konkurrenz zu bestehenden Freiwilligendiensten treten soll.  Die Caritas geht davon aus, dass sich in dem neuen mehr...

  • RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, zu: Terror Heidelberg (ots) - Die neueste Terrorwarnung und das Hochfahren der Sicherheitsmaßnahmen zeigen vor allem eines: Wir sind verwundbar. Es ist schlechterdings unmöglich, Flughäfen, Bahnhöfe, Seehäfen oder die Land-Zugänge zum Schengen-Raum in Rattenfallen für die so genannten Gotteskrieger zu verwandeln, ohne das Land lahmzulegen. Und der totale Schutz von Weihnachtsmärkten oder Einkaufszentren ist erst recht pure Illusion. Das Terror-Modell Mumbai bleibt eine reale Gefahr. Eine Portion Fatalismus und Glaube an das Glück mehr...

  • Der Tagesspiegel: Regierungsbeauftragter Steiner: Krieg in Afghanistan ist nicht zu gewinnen Berlin (ots) - Berlin - Die Bundesregierung geht nicht davon aus, dass der Krieg in Afghanistan noch zu gewinnen ist, obwohl die Alliierten unter Führung der USA immer mehr Soldaten an den Hindukusch geschickt haben. Vor dem Nato-Gipfel in Lissabon sagte der deutsche Sonderbeauftragte für Afghanistan und Pakistan, Michael Steiner, dem Tagesspiegel: "Jeder weiß, dass es in Afghanistan keine militärische Lösung geben kann. Der Westen hat sich zu Afghanistan in der Vergangenheit Illusionen hingegeben, doch jetzt verfolgen wir ein realistisches mehr...

  • Neues Deutschland: zur Debatte um den Zivildienst Berlin (ots) - Bisher war nicht ganz klar, was eigentlich aus dem Zivildienst werden soll. Bundesfamilienministerin Schröder (CDU) stand unter Zugzwang, eine Lösung für den Ersatzdienst zu finden. Denn ihr Kabinettskollege Karl-Theodor zu Guttenberg von den Christsozialen hat es mit dem Umbau der Bundeswehr und der Aussetzung der Wehrpflicht ganz schön eilig. Jetzt hat die Ministerin einen Gesetzentwurf zur Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes vorgelegt. Schon bei oberflächlicher Lektüre wird klar, wer sich besonders über mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) kommentiert den Start von Streetview (Freitagausgabe) Frankfurt/Oder (ots) - Internet contra Schutz des Privaten In der Kombination unterschiedlichster Daten liegt eine ernstzunehmende Gefahr. Denn dadurch kann ein sehr aussagefähiges Profil über einzelne Menschen entstehen. Der nützlichen Transparenz steht der Schutz der Privatsphäre gegenüber. Für Google ist Streetview ein Produkt, mit dem der Konzern Geld verdienen will. In der Vergangenheit hat die Firma immer wieder gezeigt, dass ihr Datenschutz kein Anliegen ist. Erst als Verbraucherschützer, Politik und Netz-Community mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht