Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Vor dem NATO-Gipfel Lissabonner Grabbelkiste KNUT PRIES
Geschrieben am 18-11-2010 |
Bielefeld (ots) - Die NATO spinnt nicht. Die Bedrohungen, von
denen sie in ihrer neuen Strategie spricht, sind real: Terrorgefahr
in Deutschland, chinesische Hacker-Attacken, Erpressungen durch
Piraten. Und: Die Gefährdungen sind "bürgernah". Die gefühlte
Bedrängnis ist größer als im Kalten Krieg. Die NATO kümmert sich um
Angelegenheiten, die den Menschen auf der Seele liegen. Populärer hat
sie das nicht gemacht. Ein erstaunlicher Befund: In Zeiten
hochgradiger Verunsicherung verliert der Hauptdienstleister in Sachen
Sicherheit an Popularität, obwohl er sich immerhin zugutehalten kann,
in vier Jahrzehnten Kaltem Krieg das Schlimmste verhindert und am
Ende den Gegner ohne einen einzigen Schuss bezwungen zu haben. Die
Gründe sind erkennbar: Der (relative) Erfolg auf dem Balkan ist
verblasst, der (in Grenzen wirksame) Einsatz gegen Piraten am Horn
von Afrika ist fürs breite Publikum zu randständig, die Vorkehrungen
gegen Terror und Datenkrieg sind zu wenig greifbar. Greifbar ist
hingegen das drohende Scheitern des Schlüsselunternehmens
Afghanistan. Außerdem: Für die einen stehen Abrüstung und das
Verhältnis zu Moskau im Vordergrund, für die anderen Raketenabwehr
und Iran, für wieder andere die Nichtverbreitung von Atomwaffen oder
die "modernen" Bedrohungen. Es fehlt ein gemeinsames
transatlantisches Verständnis vom strategischen Zusammenhang. Das ist
umso enttäuschender, als die Gegenwart auch von Chancen geprägt ist.
Im Weißen Haus wie im Kreml amtieren vergleichsweise konstruktive und
liberale Präsidenten. Die EU erprobt die Mit-Verantwortung für
Sicherheit. Und mehr globale Risiken bedeuten auch mehr gemeinsame
Interessen. Daraus müsste sich ein Sicherheitsverbund schmieden
lassen, der mehr zu bieten hat als die Lissabonner Grabbelkiste der
NATO.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
301777
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: EU-Agrarpolitik wird reformiert Unterstützung ja, aber gerechter SABINE BRENDEL, BRÜSSEL Bielefeld (ots) - Ist es sinnvoll, dass europäische Landwirte mit
vielen Milliarden Euro im Jahr gefördert werden? Diese Frage ist
berechtigt. Denn Bauern erhalten bisher auch Zahlungen, wenn sie ihre
Äcker brachliegen lassen. Allein deswegen die EU-Agrarhilfen zu
geißeln, wäre aber kurzsichtig. Denn die EU-Agrarpolitik verfolgt
Ziele, die jedem Verbraucher einleuchten. Einmal sollen genug
Lebensmittel für alle europäischen Bürger hergestellt werden können.
Zudem - das ist der ökologische Aspekt - sollen Bauern mit den
natürlichen mehr...
- Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung Gera Gera (ots) - Ostthüringer Zeitung Gera zu Freiwiligendienst:
Unterm Strich wird es darauf ankommen, den Freiwilligendienst über
Anreize populär zu machen. Das darf die Politik nicht allein den
Trägern überlassen. Den Dienst auf die Rente anzurechnen oder als
Pflichtpraktikum für das Studium sind sinnvolle Vorschläge. Um eine
Benachteiligung zu vermeiden, muss es solche Anreize für alle Formen
geben. Was junge und alte Menschen hier leisten werden ist für die
Gesellschaft unerlässlich. Das gehört entsprechend belohnt.
Originaltext: mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Warnung vor Terrorgefahr in Deutschland Unsichtbare Bedrohung NICOLE HILLE-PRIEBE Bielefeld (ots) - Hinterher ist man immer schlauer - und vorher?
Für die Bürgerinnen und Bürger ist die Bedrohung schwer einschätzbar.
Die Informationen kommen häppchenweise und bleiben vage. Umso
konkreter die Sicherheitsmaßnahmen, die Bund und Länder ergreifen.
Sichtbar: Statt Pistolen und Pfefferspray werden die Polizisten mit
Schutzwesten und Maschinenpistolen ausgestattet. Und unsichtbar: In
die Karten schauen lassen wollen sich die Sicherheitsbehörden nicht,
die Rede ist von "einer Menge verdeckter Maßnahmen" - die manchem mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: NPD-Äußerungen SPD Chefin Budde schockiert über Parteifreund Püschel Halle (ots) - SPD-Landeschefin Katrin Budde hat sich schockiert
über neue Äußerungen ihres Parteifreundes Hans Püschel gezeigt. Das
berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Freitag-Ausgabe). "Das Bild, das Hans Püschel abgibt, wird immer
erschreckender." Der Kommunalpolitiker aus dem Burgenlandkreis hatte
erklärt: "Die Diskriminierung der NPD-Sympathisanten erinnert an
Zeiten der deutschen Gesichte, als Andersdenkende noch an die Wand
gestellt wurden." Vor einigen Tagen hatte Püschel sich nach dem
Besuch des mehr...
- Landeszeitung Lüneburg: Ex-Ministerpräsident Reinhard Höppner zu Minderheitsregierungen in den Ländern: "Tolerierung ist keine Option im Bund" Lüneburg (ots) - Kann die SPD auch im Westen mit der Linken oder
nicht? Was Dr. Reinhard Höpppner vor 16 Jahren in Sachsen-Anhalt
gelang, versucht Hannelore Kraft nun in Nordrhein-Westfalen zu
wiederholen: eine rot-grüne Minderheitsregierung, die von der Linken
-- damals PDS -- toleriert wird. Eine "Basta"-Haltung verbietet sich
in einer derartigen Konstellation, persönliches Vertrauen sei extrem
wichtig. Als Option für den Bund tauge das "Magdeburger Modell" noch
nicht, meint Dr. Höppner. Erst müsse die Linke illusorische
Forderungen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|