Demografischer Wandel führt zu 50% mehr Pflegebedürftigen im Jahr 2030
Geschrieben am 22-11-2010 |
Wiesbaden (ots) - Wie Modellrechnungen des Statistischen
Bundesamtes (Destatis) zeigen, kann durch den absehbaren
demografischen Wandel in Deutschland die Zahl der Pflegebedürftigen
von 2,2 Millionen im Jahr 2007 auf 2,9 Millionen im Jahr 2020 und
etwa 3,4 Millionen im Jahr 2030 ansteigen. Die Zunahme bis zum Jahr
2020 dürfte somit 29% und bis 2030 rund 50% betragen. In einer
langfristigen Betrachtung bis zum Jahr 2050 ergibt sich eine
Verdopplung der Zahl der Pflegebedürftigen auf dann 4,5 Millionen.
Ursache für diese Zunahme ist die steigende Zahl älterer Menschen.
Nach den Ergebnissen der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung wird
die Zahl der 80-Jährigen und Älteren bis 2030 von 4,1 Millionen
(2009) auf voraussichtlich 6,4 Millionen ansteigen. 2050 könnte diese
Altersgruppe 10,2 Millionen Personen umfassen. Die Zahl der
Pflegebedürftigen in diesem Alter würde dabei von 1,2 Millionen auf
rund 2,2 Millionen im Jahr 2030 zunehmen (2050: 3,5 Millionen).
Die veränderte Altersstruktur dürfte bei insgesamt sinkender
Bevölkerungszahl zukünftig auch zu einem deutlich höheren Anteil
älterer Pflegebedürftiger führen: Während im Jahr 2007 etwa 54% der
gesamten Pflegebedürftigen 80 Jahre und älter waren, können es im
Jahr 2030 rund 65% und 2050 etwa 78% sein.
In der hier zugrundeliegenden Basisvariante der Modellrechnung ist
unterstellt, dass die altersspezifischen Pflegequoten in der Zukunft
identisch mit denen von heute sind. Geht man hingegen davon aus, dass
sich das Pflegerisiko entsprechend der steigenden Lebenserwartung in
ein höheres Alter verschiebt, würde die Gesamtzahl der
Pflegebedürftigen in diesem Modell etwas weniger stark auf 3,0
Millionen im Jahr 2030 ansteigen (2050: 3,8 Millionen).
Die modellmäßig berechneten Ergebnisse sind keine Prognosen,
sondern zeigen lediglich, welche Folgen sich allein durch die
demografische Entwicklung für die Zahl an Pflegebedürftigen ergeben
können. Grundlagen dieser Modellrechnungen sind aus der gegenwärtigen
Situation und den bestehenden institutionellen Rahmenbedingungen
abgeleitete Annahmen zur Pflegebedürftigkeit nach Alter und
Geschlecht sowie die Ergebnisse der 12. koordinierten
Bevölkerungsvorausberechnung nach der Variante zur Untergrenze der
"mittleren" Bevölkerung.
Weitere Ergebnisse - bis zum Jahr 2030 auch nach Bundesländern -
können der Veröffentlichung "Demografischer Wandel in Deutschland,
Heft 2: Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige
im Bund und in den Ländern" der Statistischen Ämter des Bundes und
der Länder entnommen werden, diese finden Sie in unserem
Internetangebot (www.destatis.de), Pfad: Publikationen -->
Fachveröffentlichungen --> Bevölkerung. Ergebnisse der 12.
koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung sind ebenfalls im
Internetangebot von Destatis verfügbar.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Heiko Pfaff,
Telefon: (0611) 75-8106,
E-Mail: pflege@destatis.de
Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de
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