Dr. Klein-Trendindikator "Baufinanzierung" (DTB) Oktober 2010
Geschrieben am 25-11-2010 |
Lübeck (ots) - Der DTB spiegelt die Entwicklung der wichtigsten
Baufinanzierungs-Parameter wider. Er wird monatlich auf Basis von
rund zehntausend tatsächlich in Deutschland abgeschlossenen
Immobilienfinanzierungen ermittelt.
DTB-Kommentar von Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein &
Co. AG
Stephan Gawarecki berichtet über aktuelle Trends in der
Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des DTB.
Standardrate
Im Oktober 2010 stiegen die durchschnittlichen Kosten für die
Finanzierung von Wohneigentum erstmals seit Jahresbeginn wieder an.
Die Standardrate von 714 Euro liegt um 20 Euro über dem
Vormonatswert. Dieser Anstieg um 3 Prozent spiegelt die
wirtschaftliche Lage in Deutschland wieder. Nicht nur der Export
sondern auch die Binnenwirtschaft wächst. Experten erhöhten ihre
Wachstumsprognosen für das Gesamtjahr. Der Arbeitsmarkt bietet
vermehrt offene Stellen und viele Arbeitnehmer rechnen mit einer
Lohnerhöhung im nächsten Jahr. Das optimistischere Umfeld kurbelt den
privaten Konsum und die Investitionen an. All dies bewirkt steigende
Baufinanzierungszinsen und wirkt sich entsprechend auf die
Standardrate aus.
Tilgungssatz
Der Tilgungssatz sank von 1,95 Prozent im September auf 1,86
Prozent im Oktober. Wie viel ein Darlehensnehmer monatlich tilgen
kann und will, hängt unter anderem davon ab, wie teuer das Darlehen
ist. Bei steigenden Zinsen bleibt für die Tilgung weniger übrig. Im
Vergleich zum Vergleichsmonat im Vorjahr wird aber immer noch
deutlich mehr getilgt (Tilgungsrate Oktober 2009: 1,6 Prozent).
Sollzinsbindung
Wer Sicherheit in den Zahlungsströmen für sein Darlehen möchte,
sollte lange Laufzeiten vereinbaren. Diese Sicherheit bezahlt man in
der Regel mit einem höheren Zins. Je länger also die Sollzinsbindung
eines Darlehens, desto höher ist der vereinbarte Zins. Steigt das
Zinsniveau, so erhöhen sich die Zinsen für alle Darlehenslaufzeiten.
Da längere Sollzinsbindungen teurer sind als kürzere, entscheiden
sich Darlehensnehmer irgendwann gegen die teurer werdende Sicherheit
über viele Jahre. Stattdessen vereinbaren die Darlehensnehmer im
Durchschnitt wieder kürzere Sollzinsbindungen. Genau dies ist aktuell
zu beobachten. Doch einige Banken boten in den vergangenen zwei
Monaten Darlehen mit langen Laufzeiten zu Preisen von Krediten mit
kürzeren Laufzeiten an. Von diesen Angeboten machten Kunden intensiv
Gebrauch, was den Wert der durchschnittlichen Sollzinsbindung nach
oben hin verzerrte. Für die kommenden Monate ist davon auszugehen,
dass sich die Tendenz hin zu kürzeren Sollzinsbindungen auch in der
Statistik niederschlägt.
Darlehenshöhe
Die durchschnittliche Darlehenshöhe liegt im Oktober mit 145.000
Euro um 4.000 Euro unter dem Septemberwert (149.000 Euro). Beim
ersten Anzeichen eines Zinsanstieges sicherten sich viele
Darlehensnehmer im September gerade für größere Darlehen Bestzinsen.
Nachdem die Zinsen nun anstiegen, verringerte sich das
durchschnittliche Darlehensvolumen. Ein Anstieg oder Rückgang von 3
Prozent liegt aber im normalen Bewegungsrahmen für die
durchschnittliche Darlehenshöhe der vergangenen zwei Jahre. Diese
bemisst sich hauptsächlich an den durchschnittlichen Hauspreisen und
am verfügbaren Eigenkapital, während die Finanzierungskosten sich
eher marginal auswirken.
Darlehensarten
Der Anteil variabler Darlehen ist im Oktober auf unter 4 Prozent
gesunken. Da allgemein von einem steigenden Zinsniveau ausgegangen
wird, ist es nicht mehr so attraktiv, variable Darlehen aufzunehmen.
Ebenso scheint die Fixierung der Zinsen für eine
Anschlussfinanzierung nicht mehr ganz so interessant zu sein, wie zur
Zeit des Bestzinses im September. Deshalb verringerte sich im Oktober
der Anteil der Forward Darlehen. Da die Zinsen künftig noch mehr
steigen werden, ist das aktuelle Zinsniveau allerdings gerade für
Forwards immer noch sehr vielversprechend. Im Oktober sind zudem die
Baugenehmigungen angestiegen. Entsprechend wurden mehr Neubauvorhaben
finanziert. Dies begünstigte die KfW-Darlehen, die sich um fast 4
Prozent erhöhten.
Beleihungsauslauf
Der Beleihungsauslauf stieg im Oktober auf rund 79 Prozent. Dies
liegt an der Zusammensetzung der Darlehensarten. Der Anteil an
Anschlussfinanzierungen oder Forward Darlehen, die durchschnittlich
geringere Beleihungswerte haben, sank im Oktober. Deshalb stieg der
durchschnittliche Beleihungsauslauf, der sich nun aus mehr
Erstfinanzierungen errechnete.
Über den Dr. Klein-Trendindikator "Baufinanzierung" (DTB)
Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten
Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem
Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der
Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein
durchschnittliches Darlehen von 150 Tsd. Euro an monatlicher Rate
kostet. Anders als oft schwer vergleichbare Durchschnittszinssätze,
ermöglicht es die Standardrate dem Privatkunden die tatsächlichen
Kosten für die Finanzierung einer Immobilie zu vergleichen. Die
Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der EUROPACE-Plattform
errechnet. EUROPACE ist der einzige unabhängige Marktplatz für
Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Der DTB basiert auf rund
zehntausend Finanzierungen mit einem monatlichen Finanzierungsvolumen
von bis zu 1,5 Mrd. Euro.
Über die Dr. Klein & Co. AG
Dr. Klein ist ein unabhängiger Anbieter von
Finanzdienstleistungen. Privatkunden finden bei Dr. Klein für alle
Finanzthemen das individuell passende Produkt aus den Bereichen
Girokonto und Tagesgeld, Versicherungen und Geldanlagen sowie
Immobilienfinanzierungen und Ratenkredite. Skaleneffekte, die
herausragende Marktstellung und die langjährigen, vertrauensvollen
Beziehungen zu namhaften Kredit- und Versicherungsinstituten
gewährleisten Top-Konditionen. Diese gibt Dr. Klein mit hoher
Beratungsqualität an seine Kunden weiter. Dr. Klein ist eine 100%ige
Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten, internetbasierten
Finanzdienstleisters Hypoport AG.
Originaltext: Dr. Klein & Co. Aktiengesellschaft
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Pressekontakt:
Michaela Reimann
Group Communications Manager
Tel.: +49 (0) 30 / 4 20 86 1936
E-Mail: michaela.reimann@drklein.de
Dr. Klein & Co. AG
Hansestraße 14
23558 Lübeck
www.drklein.de
http://twitter.com/Dr_Klein_de
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