Zementindustrie schließt sich Wachstumskurs an / Allmähliche Erholung nach krisenbedingten Rückschlägen
Geschrieben am 29-11-2010 |
Berlin (ots) - Der kräftige Aufwärtstrend der Gesamtkonjunktur hat
auch auf die deutsche Zementindustrie positiv abgefärbt. Mit der
Erholung der Gesamtwirtschaft entwickeln sich auch die Baumärkte
langsam wieder hoffnungsvoller. Dies zeigen vorläufige Zahlen der
Zementbranche zu Umsatz und Zementverbrauch für 2010 sowie der
Ausblick auf das kommende Jahr. Noch im ersten Quartal des Jahres
waren die Zementhersteller ebenso wie die Bauwirtschaft insgesamt
weiteren heftigen Produktionsrückgängen ausgesetzt. Nachdem diese
Einbußen im Jahresverlauf weitgehend kompensiert werden konnten, ist
die Zementindustrie allmählich nun auf dem Weg, diese Rückschläge
wieder wettzumachen. "Hoch sind hierbei die Erwartungen an die
Politik, finanzielle und infrastrukturpolitische Rahmenbedingungen zu
schaffen, die es der Bau- und Baustoffindustrie ermöglichen, eine
vorantreibende Rolle beim Wachstumskurs zu spielen", betonte Dr.
Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der
Deutschen Zementindustrie (BDZ), bei der Vorstellung der aktuellen
Zahlen. Im Gefolge des starken Anstiegs des BIP um fast 4 Prozent in
2010 wird sich der Zementverbrauch in Deutschland für das laufende
Jahr voraussichtlich mit rund 25 Mio. Tonnen etwa auf Vorjahresniveau
stabilisieren. Wegen dieses positiven Trends und der speziell auch im
Bereich des Wohnungs- und des Wirtschaftsbaus hoffnungsvollen
Anzeichen erwartet die Branche für 2011 dann einen Zuwachs von 2,2
Prozent.
Die Umsatzentwicklung der Zementbranche ging in den ersten neun
Monaten 2010 um ca. 3,4 Prozent leicht zurück. Die Unternehmen der
Zementbranche haben allerdings trotz der Wirtschaftskrise und der
Produktionsrückgänge den Beschäftigungsstand mit 7.343 Beschäftigten
weitgehend stabil gehalten. In den ersten drei Quartalen blieb das
Auslandsgeschäft - Exporte wie Importe - in etwa in der Größenordnung
des Vorjahres.
Aktuell verläuft die Baukonjunktur in einzelnen Segmenten recht
unterschiedlich. Während der Wohnungsbau - ausgehend von einem
niedrigen Niveau - klar nach oben tendiert und die Auftragseingänge
im Wirtschaftsbau wieder deutlich zugelegt haben, ist insbesondere
die Situation im Straßenbau problematisch. Obwohl die
Investitionsmittel für die Bundesverkehrswege durch die
Konjunkturpakete deutlich ausgeweitet wurden, sind offenbar vor allem
die kommunalen Investitionen in diesem Bereich rückläufig. Schneider:
"Ab 2011 ist dann zu befürchten, dass mit Auslaufen der
Konjunkturprogramme zusätzlich auch der öffentliche Hochbau leidet.
Abzuwarten ist, inwieweit Zuwächse im Wohnungs- und Wirtschaftsbau
diese Verluste kompensieren können."
Allein beim Eigenheimbau erwartet der BDZ für 2010 Zuwächse beim
Zementverbrauch von etwa 10 Prozent. Für 2011 geht die Schätzung von
einer etwas abgeschwächten Erholung in Ostdeutschland (+3 %) und
einer stabil positiven Aufwärtsentwicklung für Westdeutsch-land (+9
%) aus. Auch im Geschosswohnungsbau stehen die Zeichen auf Erholung.
Die Branche sieht hier Zuwächse bei der Zementnachfrage von circa 8
Prozent. Der Bereich des Nichtwohnbaus entwickelt sich nach den
zurückliegenden massiven Einbrüchen infolge der Wirtschaftskrise
inzwischen wieder deutlich besser, so dass zunehmend auch von einer
Trendumkehr ausgegangen werden kann. Nachdem der BDZ für 2010
insgesamt im Bereich der Industriegebäude noch mit anhaltenden
Rückgängen der Zementnachfrage um 12 Prozent rechnet, werden für 2011
bereits wieder Zuwächse um 8 Prozent erwartet.
Die Entwicklungen im Tiefbau werden dagegen von der Branche
insgesamt kritisch eingeschätzt. Im Jahr 2010 sind hier zwar noch
Wachstumsraten in Höhe von 1 bis 2 Prozent möglich, die durch die
positive Entwicklung der Auftragseingänge im Straßenbau in 2009
getragen werden. Insgesamt werden jedoch Risiken bei der Finanzierung
des öffentlichen Tiefbaus nach 2010 gesehen. Schneider: "Die mittel-
bis langfristige Finanzierung der Bundesverkehrswege ist trotz des
hohen Baubedarfs und der zu erwartenden Zuwächse vor allem im
Güterverkehr ungeklärt." Der öffentliche Investitionsstau lasse sich
nur bei einer Umstellung der Verkehrswegefinanzierung von der
Haushalts- auf eine Nutzerfinanzierung sowie einer verstärkten
Mobilisierung privaten Kapitals und privaten Know-hows auflösen. Die
von der Bundesregierung ab 2011 vorgesehene vollständige Zweckbindung
der Lkw-Maut wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, so
Schneider.
Originaltext: Bundesverband der Deutschen Zementindustrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/25622
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_25622.rss2
Ihre Ansprechpartnerin:
Susanne Hoffmann, Bundesverband der Deutschen Zementindustrie,
Telefon: 030 / 28002 - 225, Fax: 030 / 28002 - 250
hoffmann@bdzement.de
Die aktuellen Informationen finden Sie auch im Internet
unter http://www.BDZement.de
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