TÜV Rheinland testet Lichterketten: Jede zweite fällt durch / 97 Lichterketten geprüft, 51 dürften in der EU nicht verkauft werden / In Deutschland sind von 27 Lichterketten 10 "nicht verkehrsfähig"
Geschrieben am 30-11-2010 |
Köln (ots) - Elektrische Lichterketten und Leuchtdekorationen
haben in der Adventszeit Hochkonjunktur. Doch vielfach finden sich in
den Geschäften billige Artikel minderer Qualität, die in vielen
Fällen auch noch gefährlich werden können. Das zeigen Testkäufe der
Fachleute von TÜV Rheinland in Deutschland, den Niederlanden,
Frankreich, Italien und Ungarn. Sie kauften Mitte November 2010
insgesamt 97 Lichterketten zum Preis bis zu 10 Euro und überprüften
sie in eigenen Laboren in Budapest, Köln und Mailand. Messlatte waren
dabei nur die rechtlichen Mindestvorgaben nach der Prüfnorm EN
60598-2-20 für den Verkauf innerhalb der Europäischen Union. Das
Ergebnis: Von den 97 Produkten sind 51 nicht verkehrsfähig. Das
heißt, sie dürften nicht verkauft werden. Von den 27 in Deutschland
gekauften Leuchtdekorationen waren 10 nicht verkehrsfähig.
Neben schlechter Verarbeitung stellten die Prüfer insbesondere
fehlende Sicherheitshinweise und Konstruktionsmängel fest. So fanden
sich beispielsweise verschiedene Leuchtdekorationen im Test, die für
den Einsatz im Freien ausgezeichnet waren, aber nicht die geeigneten
Dichtungen besaßen. Leicht zu lösende Kabel und mangelhafte
Isolierungen sind weitere sicherheitsrelevante Mängel. "Nach wie vor
sagt der Preis bei Lichterketten viel über Qualität und über die
Sicherheit aus. Wir empfehlen generell, bei großen Handelsunternehmen
statt in Billigläden zu kaufen. Zudem sollten Käufer auf das
GS-Zeichen für unabhängig geprüfte Sicherheit achten", so TÜV
Rheinland-Experte Thomas Haupt zu den Ergebnissen. Empfehlenswert sei
zudem der Kauf von Dekoration mit Leuchtdioden-Technik. LED halten
länger und verbrauchen weniger Energie. Wichtig dabei:
"LED-Dekoration nur mit Transformatortechnik kaufen, die zuverlässig
die Spannung reduziert."
Die am häufigsten festgestellten Mängel an den Leuchtdekorationen
sind falsche oder fehlende Sicherheitshinweise auf den Verpackungen
(31 geprüften Produkte), sowie Sicherheitsmängel durch
Konstruktionsfehler oder minderwertige Materialien bei 33 Produkten
im Test. Fehlende Sicherheitshinweise können gravierende Folgen
haben, beispielsweise wenn nicht erkennbar ist, dass Lichterketten
nur in Innenräumen verwendet werden dürfen oder dass defekte Lampen
sofort ausgetauscht werden müssen.
Keine große Rolle spielte bei dem Test, in welchen Ländern die
Produkte gekauft wurden. So fielen in den Niederlanden 10 von 16
durch - alle gekauft in Grenzstädten zu Deutschland -, in Frankreich
9 von 19 Produkten und in Ungarn 7 von 13. Am schlechtesten schnitt
die Lichterketten ab, die in Italien verkauft wurden: von den 22
Lichterketten im Test dürfen 15 innerhalb der EU eigentlich nicht
vertrieben werden.
Käufer sollten generell nur aus Quellen kaufen, die sie kennen,
und zudem auf Beschriftungen in der Landessprache achten. Auch das
Prüfzeichen einer unabhängigen Prüforganisation gibt Hinweise darauf,
dass der Hersteller auf Qualität Wert legt. Das CE-Zeichen muss
generell ebenfalls aufgebracht sein, besagt aber nur, dass der
Hersteller selbst versichert, alle Vorgaben der Europäischen Union
einzuhalten. Es muss also keine unabhängige Produktprüfung
stattgefunden haben. Lichterketten verfügen ferner im Idealfall über
einen Transformator, denn der reduziert die gefährliche
Steckdosenspannung. Auch sollten stets Ersatzlampen verfügbar sein.
Wer den elektrischen Weihnachtsschmuck an der Fassade oder im Garten
nutzt, sollte nur Produkte mit dem Kürzel IP 44 verwenden. Die so
gekennzeichneten Produkte müssen wetterbeständig sein und können auch
draußen eingesetzt werden. Zusätzliche Sicherheit bieten Spritzwasser
geschützte Verlängerungskabel.
Alle Prüfergebnisse aus Deutschland und den Niederlanden zum
Download als PDF-Datei sowie Verbrauchertipps zum Kauf unter
www.tuv.com/presse im Internet.
Originaltext: TÜV Rheinland AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/31385
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_31385.rss2
Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:
Ralf Diekmann, Pressesprecher Produkte, Tel.: 0221/806-1972
Die aktuellen Presseinformationen erhalten Sie auch per E-Mail über
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