Stern: Deutscher in Pakistan von US-Drohne getötet
Geschrieben am 01-12-2010 |
Hamburg (ots) - Deutsche Regierungsstellen gehen davon aus, dass
bei einem US-Drohnenangriff im pakistanischen Mir Ali am 4. Oktober
ein deutscher Staatsbürger getötet wurde. Wie das Hamburger Magazin
stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet,
handelt es sich um den Wuppertaler Bünyamin Erdogan, der am 4.
November diesen Jahres 21 Jahre alt geworden wäre. Offiziell verweist
das Auswärtige Amt weiterhin darauf, dass es keine amtlichen
Bestätigungen dafür gibt, dass der Drohnenangriff stattfand und
Erdogan ihm zum Opfer fiel. Inoffiziell wird in Regierungskreisen
aber nach Informationen des stern davon ausgegangen, dass die
Nachrichten von Erdogans Tod zutreffen.
Erdogan, Kind türkischer Eltern, galt nach Einschätzung deutscher
Bekannten lange als besonders gut integriertes Einwandererkind. "Er
war ein Kluger, der Deutscheste unter allen anderen", sagte der
Landwirt Friedrich Bleckmann aus Velbert bei Wuppertal dem stern. Auf
Bleckmanns Hof hatte der junge Mann bis vor zwei Jahren oft
ausgeholfen. Bleckmann unterzeichnete zusammen mit einem weiteren
Bekannten bereits am 16.Okober eine Todesanzeige für Erdogan.
Im Laufe dieses Jahres war der damals 20-Jährige in das
pakistanisch-afghanische Grenzgebiet übergesiedelt. Die Düsseldorfer
Staatsanwaltschaft ermittelte seit Juli gegen ihn und weitere
Beschuldigte wegen des so genannten Lagerparagraphen des
Strafgesetzbuches, also des Verdachts der "Vorbereitung einer
schweren staatsgefährdenden Gewalttat". Am 10. Oktober, sechs Tage
nach dem Drohnenangriff, übergaben die Düsseldorfer Behörden das
Verfahren an die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Seitdem lautete der
Verdacht auf Unterstützung und Mitgliedschaft in einer
terroristischen Vereinigung. Erdogan soll sich der Islamischen
Bewegung Usbekistan (IBU) angeschlossen haben. Inzwischen prüft die
Bundesanwaltschaft, ob sie wegen des Todes von Erdogan Ermittlungen
einleiten muss.
Die Drohnenangriffe der USA in Pakistan sind völkerrechtlich hoch
umstritten. Bisher hat die Bundesregierung aber vermieden, zu ihnen
Stellung zu nehmen.
Originaltext: Gruner+Jahr, stern
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Pressekontakt:
Stern-Reporter Hans-Martin Tillack
Telefon: 030-20224-0
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