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Neue OZ: Kommentar zu Europa / Justiz / Scheidungen

Geschrieben am 03-12-2010

Osnabrück (ots) - Trennung vereinfachen

Bis dass der Tod euch scheidet: Diesen Kirchenspruch nimmt ein
Großteil aller Ehepaare nicht ernst. Die Scheidungsrate bewegt sich
in Deutschland auf Rekordniveau. Besonders schwierig wird die
Trennung, wenn die Ehepartner verschiedenen Nationalitäten angehören
- und unterschiedliches Scheidungsrecht in Anspruch nehmen können.
140 000-mal geschieht das jährlich in der Europäischen Union.
Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat zwar dazu
beigetragen, das Scheidungsrecht für eine Minderheit zu vereinfachen
- das Kernproblem aber nicht angetastet.

In Deutschland wird bei sinkender Zahl der Hochzeiten mittlerweile
fast jede zweite Ehe wieder geschieden. Die Folge ist oft ein
Scheidungskrieg. Auch, um die juristischen Fesseln der Ehe wieder
abzulegen. Die Gewinner dieser Auseinandersetzung sind am Ende meist
nur Anwälte - dank satter Honorare. Angesichts der horrenden
Scheidungsraten wäre es Aufgabe der Justizministerin, über eine
Vereinfachung des Scheidungsrechtes für alle Paare in Deutschland
nachzudenken.

Wenn es der Justiz gelänge, Scheidungen in Deutschland zu
erleichtern und somit Hunderttausende Paare vom Trauma eines
drohenden Papier- und Behördenkrieges zu befreien, steigt vielleicht
auch wieder die Lust auf eine Hochzeit - weil die Angst vor den
Folgen einer gescheiterten Ehe sinkt.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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