WAZ: Das Müll-Dilemma. Kommentar von Christopher Onkelbach
Geschrieben am 06-12-2010 |
Essen (ots) - Majak im Südural gilt als die wohl größte nukleare
Dreckschleuder der Welt. Seit den 50er-Jahren wurden die
Hinterlassenschaften der sowjetischen Nuklearfabrik in Flüsse und
Seen gekippt, aus denen Mensch und Tier Wasser bezogen. Bei einer
Explosion im Jahr 1957 soll mehr Radioaktivität freigesetzt worden
sein als bei der Tschernobyl-Katastrophe 1986. Erst 2007 wurden die
Bewohner eines Dorfes in der Umgebung zwangsweise umgesiedelt. Bis
heute werde rund um Majak strahlender Abfall abgekippt, behaupten
russische Umweltschützer.
Jedes Fass mit strahlenden Resten aus Deutschland hätte die
russische Katastrophe vergrößert. Daher war es richtig, dass
Umweltminister Röttgen diese Transporte untersagte - zumal die
Wiederaufbereitungsanlage in Majak nicht arbeitet. Der Abfall hätte
demnach den Müllberg nur vergrößert.
Die Irrfahrt der Brennstäbe, die die Sowjetunion einst dem
DDR-Forschungsreaktor Rossendorf lieferte, die von dort nach Ahaus
transportiert wurden, um nun wieder nach Russland zu gehen,
versinnbildlicht das Atom-Dilemma: Keiner weiß, wohin mit dem
Strahlenmüll. Nun bleibt er vorerst in Ahaus. Eine Lösung ist auch
das nicht.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
304850
weitere Artikel:
- WAZ: Justiz im Zwielicht. Kommentar von Gerd Niewerth Essen (ots) - Ist die französische Justiz wirklich unabhängig?
Diese Frage drängt sich nicht erst nach dem aktuellen
"Concorde"-Urteil auf. Sie muss - leider nicht selten - mit einem
verstörenden "Nein" beantwortet werden.
Bei allem Respekt für die großartigen demokratischen
Errungenschaften des Landes: Sobald das nationale Ansehen auf dem
Spiel steht, scheint es die sonst so unnachgiebige französische
Justiz mit der Wahrheitsfindung nicht mehr sehr genau zu nehmen. Die
schlichte Erkenntnis, die sich aus dem schrägen Concorde-Urteil mehr...
- Rheinische Post: Die Rückkehr der Staatswirtschaft Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Antje Höning:
Seit langem ist Baden-Württemberg nur mit einem Thema in den
Schlagzeilen: mit Stuttgart 21. Ministerpräsident Stefan Mappus
machte nicht nur beim harten Polizei-Einsatz gegen Demonstranten eine
unglückliche Figur. Nun geht der CDU-Politiker, der im Frühjahr eine
Wahl gewinnen will, in die Offensive: Sein Land will überraschend
beim Stromversorger EnBW einsteigen. Mappus inszeniert sich als
Landesvater, der seine Schwaben vor finsteren ausländischen Mächten
schützt, die nach mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Hochtief und Katar Halle (ots) - Das Emirat Katar als neuer Aktionär erreicht mit
einem Kapitalanteil von weniger als zehn Prozent zwar nicht die
Sperrminorität von 25 Prozent, um ACS zu blockieren. Der Einstieg der
Scheichs sollte für die Spanier aber dennoch den Anfang vom Ende
ihrer hochfliegenden Pläne bedeuten. ACS ist hochverschuldet, der
Einstieg Katars macht den Deal wahrscheinlich zu teuer. Und: Katar
wäre sicher nicht bei Hochtief eingestiegen, wenn man nun noch
erwarten würde, dass der Baukonzern von den Spaniern zerlegt und
verscherbelt mehr...
- Rheinische Post: Freund der Grünen Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Birgit Marschall:
Atommüll von Nordrhein-Westfalen über tausende Kilometer quer
durch Mittel- und Osteuropa in eine russische
Wiederaufarbeitungsanlage zu schicken, die gar nicht im Betrieb ist,
macht keinen Sinn. Das hat der Bundesumweltminister spät, aber noch
rechtzeitig erkannt und den Transport der Castor-Behälter nach
Russland nicht genehmigt. Nun bleiben die Brennstäbe vorerst in
Ahaus, und das ist gut so. Ohnehin hatte der geplante Transport
Nervosität ausgelöst, denn die Sicherheitsstandards mehr...
- Rheinische Post: Concorde-Urteil Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Glaubt man dem Urteil der französischen Justiz, so gibt es für den
Absturz der Concorde, der vor zehn Jahren 113 Todesopfer forderte,
zwar möglicherweise Verantwortliche, aber am Ende nur einen
Schuldigen. Ein Mechaniker der amerikanischen Fluggesellschaft
Continental Airlines wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil
er bei der Befestigung einer Metall-Lamelle geschlampt hatte, die die
Katastrophe ausgelöst haben soll. Auch sein Arbeitgeber muss eine
Strafe bezahlen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|