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Deutlicher Ertragsrückgang im Pharmagroßhandel / Halbjahreszahlen 2010 dokumentieren drastischen Verfall der Großhandelsspanne

Geschrieben am 09-12-2010

Berlin (ots) - Seit am 11. November 2010 der Gesetzesentwurf zur
Neuordnung des Arzneimittelmarkts (AMNOG) im Bundestag verabschiedet
wurde, steht fest, dass auf die Apotheker und den pharmazeutischen
Großhandel gravierende Kürzungen ihrer Spannen zukommen werden. Doch
nicht nur das: Noch vor Inkrafttreten der Sparmaßnahmen des AMNOG
dokumentiert die aktuelle Auswertung der Halbjahreszahlen 2010 durch
das Institut für Handelsforschung in Köln deutlich den stetigen
Verfall der Gewinnspanne im pharmazeutischen Großhandel um nahezu
einen vollen Prozentpunkt seit der Halbierung der Spanne im Jahr
2004.

Der mit der 15. AMG-Novelle im Sommer vergangenen Jahres neu
eingeführte Belieferungsanspruch des vollversorgenden
Pharmagroßhandels hat zwar zu einem Umsatzanstieg beigetragen,
gleichzeitig aber die Marge deutlich gesenkt: Schuld hieran ist die
degressive Handelsspanne, vor allem aber die Kappung bei 6 Prozent
und einem Einkaufspreis von 1.200 EUR. Während zu Beginn der
Spannendiskussion Ende 2007 noch eine mittlere Gewinnspanne von 5,97
Prozent erzielt werden konnte, fiel sie nun auf 5,39 Prozent.

Alle sonstigen Einsparungen im Arzneimittelmarkt treffen stets
mittelbar auch den pharmazeutischen Großhandel: Der Zwangsrabatt für
Hersteller, das Preismoratorium, die Rabattverträge und die neuen
Festbetragsregelungen hinterlassen tiefe Spuren und beeinflussen das
Branchenergebnis zusätzlich negativ. Erwirtschaftete die Branche in
Deutschland 2009 noch mit einer Umsatzrendite von 0,72 Prozent einen
Ertrag vor Steuern von 172 Millionen EUR, zeichnet sich im ersten
Halbjahr 2010 ein Gewinnrückgang auf 59 Millionen EUR ab. Die
Marktentwicklung weist zudem seit Oktober einen deutlich negativen
Trend aus, so dass der Gesamtertrag im Jahr 2010 kaum über 100
Millionen EUR liegen dürfte.

Mit dem AMNOG kürzt jetzt der Gesetzgeber die Großhandelsspanne um
200 Millionen EUR. Schon bei den auf 2009 basierenden Ertragszahlen
hätte dieses Volumen den gesamten Gewinn der Branche überstiegen. Nun
aber legen die veröffentlichten Zahlen des Instituts für
Handelsforschung eine weitere Verschärfung der Dramatik der
Großhandelssituation offen: Mit einer Umsatzrendite von nur noch 0,5
Prozent und einem erwarteten Ertrag vor Steuern von etwa 100
Millionen EUR lassen sich die geforderten Sparmaßnahmen nicht aus dem
verbleibenden Gewinn umsetzen.

Um seine Handels- und seine Finanzierungsfunktion bei der
Arzneimittelversorgung aufrecht zu erhalten, ist der pharmazeutische
Großhandel aber auf eine ausreichende Rendite angewiesen. Nach den
jetzt für das Jahr 2010 vorliegenden Zahlen ist dies nicht zu
erwarten.

Der PHAGRO

Im PHAGRO | Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels e.V.
sind alle 13 pharmazeutischen Großhandlungen organisiert, die ein
nachfrageorientiertes, herstellerneutrales Vollsortiment führen und
die flächendeckende Versorgung der rund 21.500 Apotheken in
Deutschland sicherstellen. Die Branche beschäftigt knapp 17.000
Arbeitnehmer und sorgte im Jahre 2009 für einen Umsatz von 23,9 Mrd.
Euro.

Der PHAGRO vertritt die Interessen der gesamten Branche gegenüber
der Politik, den Marktpartnern und der Öffentlichkeit. Er stellt auch
die Mitwirkung des deutschen Großhandels an der europäischen
Gesetzgebung über seine Mitgliedschaft im europäischen Verband GIRP
sicher.

Weitere Informationen senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

2.747 Zeichen - Beleg erbeten

Originaltext: Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels PHAGRO e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73803
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_73803.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner für diese Pressemitteilung:
Bernadette Sickendiek (Sprecherin der Geschäftsführung)

Bundesverband PHAGRO e.V.
Charlottenstraße 68, D - 10117 Berlin
Tel.: +49 - 30 - 201 88 - 448
Fax: +49 - 30 - 201 88 - 333
E-mail: bernadette.sickendiek@phagro.de
www.phagro.de

Pressebüro PHAGRO c/o COMMON WORKS GmbH
Hamburger Allee 45, D - 60486 Frankfurt
Tel.: +49 - 69 - 71 91 04 - 0
Fax: +49 - 69 - 71 91 04 - 73
Ansprechpartner: Stephan Ahlf
E-mail: ahlf@common.de


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