(Registrieren)

Rheinische Post: Zeichen aus Cancun Kommentar Von Franz Alt

Geschrieben am 12-12-2010

Düsseldorf (ots) - In der Schlussphase gab es dann doch noch eine
positive Überraschung: Der Klimagipfel in Cancun fasste in der
letzten Nachtsitzung drei wichtige Beschlüsse: Alle 190
Teilnehmerstaaten sind sich erstmals einig, dass die globale
Temperatur nicht mehr als zwei Grad ansteigen darf. Außerdem wurde
ein globales Waldschutzprogramm beschlossen und ein "grüner Fonds",
mit dem die Wald-Rettung finanziert werden soll und die armen Länder
ihre Klimaschutz-Maßnahmen bezahlen können. Ab 2020 sollen sie von
den Industriestaaten dafür 100 Milliarden Dollar erhalten - jährlich!
Das wäre ein gewaltiger Fortschritt. Bei der nächsten Konferenz, 2011
in Südafrika, soll ein Nachfolge-Protokoll zum Kyoto-Prozess
beschlossen werden. Diesen überraschenden Kompromiss hatten die
meisten Konferenzbeobachter und vor allem die kritischen
Umweltverbände nicht mehr für möglich gehalten. Die UNO hat sich in
Cancun in letzter Minute als handlungsfähig erwiesen und der Welt
gezeigt, dass wenigstens kleine Fortschritte beim "Überlebensthema
der Menschheit" (Angela Merkel) im Kampf gegen den Klimawandel
möglich sind. Die Weltklimakonferenz hat erneut offenbart, dass der
politische Fortschritt eine Schnecke ist, aber immerhin bewegt sich
die Schnecke jetzt in die richtige Richtung. Entscheidend wird -
wieder einmal - sein, ob und wie die Beschlüsse umgesetzt werden und
ob den schönen Worten künftig auch Taten folgen. Immerhin: Schon Ende
Oktober hat die UNO-Artenschutzkonferenz große Fortschritte erzielt -
und jetzt der Klimagipfel wiederum kleinere. Das Trauma von
Kopenhagen 2009, das totale Desaster der letzten Weltklimakonferenz,
scheint überwunden. Jetzt müssen Bürger und Bürgermeister, nationale
Regierungen und Firmen konkret und praktisch umsetzen, was die UNO in
Cancun beschlossen hat. Neue Wohlstandsformen jenseits der alten
Wachstumsideologien müssen ausprobiert und realisiert werden.
Wenigstens noch eine Hoffnung - und eine Gnadenfrist für das Leben
auf unserem Planeten.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

305892

weitere Artikel:
  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG (Rostock) zu: Terror in Schweden Rostock (ots) - Die deutsche Politik sieht nach dem Beinahe-Blutbad beim Nachbarn keine Not für Deutschland. Dennoch bleibt ein ungutes Gefühl: Wie Schweden ist auch Deutschland ein offenes Land mit einer offenen Gesellschaft. Arglos ist man aber nicht, wie die deutsche Terrorwarnung vor Wochen schon bewiesen hat. Und plötzlich muten martialische Polizeistreifen mit Maschinenpistole vor der Brust auf hiesigen Weihnachtsmärkten nicht mehr ganz so übertrieben an. Trotzdem darf man die Stockholmer Fast-Katastrophe nicht dramatisieren. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Überfällig Cottbus (ots) - Seit einem knappen viertel Jahr überschattet die Speer-Affäre die Regierungsarbeit der rot-roten Koalition. Ende September berichteten Zeitungen das erste Mal über seine versteckte Vaterschaft und äußerten den begründeten Verdacht, dass nicht er, sondern die Landeskasse für den Unterhalt des Kindes aufkomme. Speers Reaktion: Er beauftragte Anwälte, die eine Berichterstattung verhindern sollten. Die Presse ließ sich nicht mundtot machen. Und so ging die quälende Polit-Tragödie weiter. Nun ist es endlich vorbei. Nachdem mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Der Anfang, nicht das Ende Cottbus (ots) - Es wird noch ein paar Tage dauern, bis sich die Euphorie über den nicht mehr erwarteten Klimakompromiss von Cancún gelegt hat. Wenn man dann aber die Ergebnisse der Konferenz nüchtern analysiert, wird man trefflich darüber streiten können, ob der Gipfel den entscheidenden Schritt dazu gebracht hat, die immer schneller fortschreitende Erderwärmung zu bremsen. KopenhagenII oder KyotoII - das schienen die Alternativen für Cancún zu sein: also totales Scheitern oder Durchbruch. Am Ende ist es keines von mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Die Angst hilft nur den Terroristen - Leitartikel Berlin (ots) - Mit erstaunlicher Souveränität hat Schwedens Ministerpräsident auf den terroristischen Anschlag in Stockholm reagiert, der auch in einem fürchterlichen Blutbad hätte enden können. Doch niemand sollte diese Haltung mit Gelassenheit gleichsetzen. Schweden mit seiner offenen Gesellschaft, die Flüchtlingen und Verfolgten aus aller Welt Zuflucht bietet, ist aufs Höchste alarmiert. Stammt der Attentäter doch aus jenen Kreisen, denen das Land im Norden eine neue Heimat, eine neue Chance geboten hat. Statt sie anzunehmen, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Klimakonferenz: Bielefeld (ots) - Wenn sogar Umweltverbände lobende Worte für eine Klimakonferenz finden, kann es eigentlich kaum ein Haar in der Suppe geben. In der Tat, die Mammutrunde der 194 Staaten und 15 000 Delegierten in Cancún hat nach 14 Tagen mehr vorzuweisen als viele bisherige (und künftige) Großpalaver dieser Art. Der überraschende Ausgang des Mexiko-Meetings hat den Multilateralismus der Vereinten Nationen, letztlich deren Funktionieren gerettet. Ein längst verloren geglaubtes Vertrauen in die Brauchbarkeit von UN-Verhandlungen ist mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht