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7,5 Tonnen CO2-Emissionen je Einwohner durch Konsum in 2009

Geschrieben am 13-12-2010

Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2009 beliefen sich die gesamten direkten
und indirekten CO2-Emissionen der privaten Haushalte in Deutschland
auf 618 Millionen Tonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mit Blick auf die gerade zu Ende gegangene UN-Klimakonferenz im
mexikanischen Cancún mitteilt, entspricht das einem Wert von 7,5
Tonnen je Einwohner.

Direkt bei den privaten Haushalten entstanden 216 Millionen Tonnen
CO2 - beim Heizen und durch den Kraftstoffverbrauch der eigenen
Kraftfahrzeuge. Indirekt, das heißt bei der Herstellung von Gütern,
die die privaten Haushalte konsumieren, fielen im In- und Ausland 402
Millionen Tonnen CO2 an. Damit sind diese indirekten Emissionen fast
doppelt so hoch wie die direkten CO2-Emissionen der Haushalte.

Zwischen 2000 und 2009 sanken die direkten CO2-Emissionen der
Haushalte um 6,8% und damit etwas stärker als die CO2-Emissionen bei
der Herstellung der Konsumgüter, die um 4,3% zurückgingen. Die
direkten Emissionen durch Heizen verringerten sich um 7,7%, die durch
den Kraftstoffverbrauch privater Pkws um 5,7%.

Bei den Brennstoffen sorgte der erhöhte Einsatz des
vergleichsweise emissionsärmeren Erdgases anstelle von Heizöl für
einen stärkeren Rückgang der Emissionen. Im gleichen Zeitraum stiegen
die Haushalte zunehmend von Benzinern auf Dieselfahrzeuge um - auch
das führte insgesamt zu einem Rückgang der Emissionen. Bezogen auf
den Energiegehalt hat Dieselkraftstoff zwar im Vergleich zum Benzin
einen etwas ungünstigeren Emissionsfaktor. Dafür haben
Dieselfahrzeuge günstigere Verbrauchswerte als Benziner und tragen
daher zu einer Emissionsminderung bei.

Die indirekten CO2-Emissionen (CO2-Gehalt der Konsumgüter) sanken
um 4,3%, obwohl die (preisbereinigten) Käufe der privaten Haushalte
um 3,4% anstiegen. Dieser Rückgang ist zu großen Teilen mit einer
Verlagerungen von Käufen zu erklären: so kauften die Haushalte
weniger Waren und mehr Dienstleistungen. Bei Dienstleistungen
entsteht in der Regel ein geringerer CO2-Ausstoß als bei der
Herstellung von Waren.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Emissionsminderung, die sich
aus einem Umstieg zu emissionsärmeren oder -freien Energieträgern
ergibt. So ist in Deutschland der Anteil der erneuerbaren Energien an
der Stromerzeugung von 6,4% im Jahr 2000 auf 16,3% im Jahr 2009
gestiegen. Rund die Hälfte der gesamten CO2-Emissionen, die auf die
Konsumgüter entfallen, sind den Emissionen bei der Stromerzeugung
zuzuschreiben.

Entscheidend für den CO2-Gehalt von importierten Konsumgütern
(Anteil der Importe an den gesamten indirekten Emissionen: 35%) ist
ihre Herkunft. Beispielsweise haben importierte Konsumgüter aus China
einen sehr viel höheren Emissionsgehalt als Importwaren aus
Frankreich. Dies liegt vor allem an der CO2-intensiven
Stromherstellung in China. In Frankreich hingegen wird Strom
weitgehend CO2-frei hergestellt - wegen der starken Nutzung der
Kernenergie bei der Stromerzeugung.

Die auf Haushalte und Konsum bezogenen CO2-Emissionen sind nicht
identisch mit der Abgrenzung in der internationalen Berichterstattung
der Treibhausgase. Dort werden die CO2-Emissionen entstehungsseitig -
mit Bezug auf das nationale Territorium - nachgewiesen. Im Jahr 2008
betrugen die CO2-Emissionen Deutschlands (ohne Emissionen aus
Biomasse) 10,0 Tonnen je Einwohner. Bei dieser Messung werden die
durch den inländischen Verbrauch induzierten Emissionen im Ausland
nicht berücksichtigt. Sie enthalten aber die Emissionen bei der
Herstellung der Investitions- und Exportgüter.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.

Weitere Ergebnisse bietet der Tabellenband 2010 der
Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (Teil 2, Kapitel 3 Energie und
Teil 3, Kapitel 5 Treibhausgase) die kostenlos im Internetangebot von
Destatis unter www.destatis.de, Pfad: Startseite > Publikationen >
Fachveröffentlichungen > Umwelt > Umweltökonomische Gesamtrechnungen
abrufbar ist.

Weitere Auskünfte gibt:

Helmut Mayer, Telefon: (0611) 75-2784, E-Mail: ugr@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


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