60 Jahre UNHCR: Internationales Engagement für Flüchtlingsschutz dringender denn je
Geschrieben am 13-12-2010 |
Berlin (ots) -
Sperrfrist: 13.12.2010 23:55
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Berlin/Genf - UN-Flüchtlingskommissar António Guterres fordert
anlässlich des heutigen 60. Jahrestages der Gründung von UNHCR
verstärktes internationales Engagement, um neue akute Probleme durch
Flucht und Vertreibung sowie Staatenlosigkeit zu bewältigen.
In einer Rede in der UNHCR-Zentrale in Genf warnte Guterres heute
vor vielfachen neuen Ursachen für Flucht und Vertreibung von
Menschen. Viele davon hätten weder bei der Gründung von UNHCR noch
zum Zeitpunkt der Verabschiedung der wichtigsten internationalen
Flüchtlings- und Staatenlosenkonventionen existiert.
"Die traditionelle Aufgabe von UNHCR war und ist der Schutz von
Flüchtlingen, die aufgrund eines Krieges oder aufgrund von Verfolgung
über Staatsgrenzen geflohen sind", so Guterres. "Heute müssen jedoch
immer mehr Menschen aufgrund von Konflikten fliehen, die mit extremer
Armut und den Auswirkungen des Klimawandels verbunden sind. Es gibt
also neue Hintergründe für Flucht und Vertreibung. Die internationale
Gemeinschaft muss diesen neuen Herausforderungen gewachsen sein."
UNHCR wurde am 14. Dezember 1950 von der Vollversammlung der
Vereinten Nationen gegründet. Die ursprüngliche Aufgabe von UNHCR war
der Schutz von europäischen Flüchtlingen in der Nachkriegszeit, aber
das Aufgabengebiet weitete sich rasch aus. Der erste Hilfseinsatz bei
einer akuten Krise erfolgte im Jahre 1956, als sowjetische
Streitkräfte die ungarische Revolution blutig niederschlugen und eine
Massenflucht auslösten.
In den 60er Jahren war UNHCR bei der ersten - durch die
Dekolonialisierung ausgelösten - Flüchtlingskrise in Afrika im
Einsatz, viele weitere sollten folgen. In den folgenden zwei
Jahrzehnten lag der Schwerpunkt der UNHCR-Arbeit in den
Krisengebieten Asiens und Lateinamerikas. Heute hilft UNHCR den
Opfern von Flucht und Vertreibung auf der ganzen Welt. UNHCR zählt
derzeit weltweit insgesamt rund 43 Millionen Flüchtlinge,
Binnenvertriebene und Asylsuchende - die meisten von ihnen werden von
UNHCR direkt oder indirekt betreut.
Für das 21. Jahrhundert seien massive, globalisierte
Fluchtbewegungen wie jene aus Somalia und Afghanistan symptomatisch,
so Guterres. Sie erforderten deshalb auch globalisierte
Lösungsansätze. Auch im Hinblick auf Staatenlosigkeit appellierte
Guterres für verstärktes Engagement.
Der 60. Jahrestag von UNHCR sei deshalb sowohl Anlass für eine
Rückschau als auch eine wichtige Gelegenheit, um die neuen
Herausforderungen im Flüchtlingsschutz zu benennen.
"Ich meine, es ist sehr wichtig anzuerkennen, dass die Arbeit von
UNHCR für viele Menschen Leben statt Tod bedeutet hat, Zuflucht statt
völlige Verelendung, Gesundheit statt Krankheit, Schutz statt
dramatischer Menschenrechtsverletzungen. Wir haben viele Gründe stolz
zu sein, aber noch mehr Gründe, um über die aktuellen Entwicklungen
betroffen zu sein - wenn wir feststellen, dass die tiefer liegenden
Ursachen für Konflikte sowie von Flucht und Vertreibung nicht gelöst
sind. Die nächsten Jahre werden deshalb ebenso herausfordernd sein
wie die vergangenen."
Der 60. Jahrestag der Gründung von UNHCR ist der erste einer Reihe
von wichtigen Gedenktagen, die im nächsten Jahr anstehen, wie dem
60-jährigen Bestehen der Genfer Flüchtlingskonvention (28. Juli
2011), dem 50. Jahrestag des Übereinkommens zur Verminderung von
Staatenlosigkeit (30. August 2011) und dem 150. Geburtstag von
Fridtjof Nansen, dem ersten Flüchtlingskommissar des Völkerbundes,
der Vorgängerorganisation der Vereinten Nationen (10. Oktober 2011).
Über UNHCR
- Das Amt des Hohen Flüchtlingskommssars der Vereinten Nationen
(UNHCR) wurde am 14. Dezember 1950 gegründet. Am 1. Januar 1951
nahm es seine Arbeit auf.
- UNHCR bietet Flüchtlingen und anderen Opfern von Flucht und
Vertreibung Schutz auf einer unpolitischen und humanitären
Grundlage. Seine Aufgabe ist es zudem, langfristige Lösungen für
die Betroffenen zu suchen.
- Weltweit sind 43 Millionen Menschen auf der Flucht, deren
Mehrheit in den Tätigkeitsbereich von UNHCR fällt (15,2
Millionen Flüchtlinge, 27,1 Millionen Binnenvertriebene, 983.000
Asylsuchende).
- UNHCR beschäftigt 6.650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 118
Ländern
- Schätzungen zufolge gibt es mehr als zwölf Millionen
Staatenlose, UNHCR hat bereits 6,6 Millionen Staatenlose in 60
Staaten identifiziert.
- UNHCR hat Millionen Menschen bei einer sicheren Rückkehr in ihr
Heimatland und beim Wiederaufbau geholfen.
- UNHCR wurde für seinen Beitrag zum Weltfrieden im Jahre 1954 und
1981 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Originaltext: Der Hohe Flüchtlingskommissar (UNHCR)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7910
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7910.rss2
Pressekontakt:
Stefan Teloeken
teloken@unhcr.org
Phone +49 30 20220210
www.unhcr.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
306129
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Saarländische Arbeitsministerin Kramp-Karrenbauer fordert Kompromiss für Hartz-IV-Reform noch in diesem Jahr Düsseldorf (ots) - Die saarländische Arbeitsministerin Annegret
Kramp-Karrenbauer (CDU) hat Bund und Länder dazu aufgerufen, noch in
diesem Jahr den Streit um die Hartz-IV-Gesetze beizulegen. "Wir
können diese Gesetzgebung nicht in den Januar ziehen und alles in
Ruhe miteinander besprechen. Es wird notwendig sein, dass der
Vermittlungsausschuss in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr
Sondersitzungen einlegt", sagte Kramp-Karrenbauer (CDU) der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Die
CDU-Politikerin mehr...
- Rheinische Post: Kapazität des Euro-Rettungsschirms geringer als bekannt Düsseldorf (ots) - Die Kreditvergabe-Kapazität des Rettungsschirms
für notleidende Euro-Staaten ist nur etwa halb so groß wie bekannt:
Wackelkandidaten wie Irland, Portugal oder Spanien können aus dem
Hilfsfonds nur maximal etwa 260 Milliarden Euro an Krediten erhalten.
Das bislang bekannte Fondsvolumen von 440 Milliarden Euro sei
lediglich der von den Euro-Staaten genehmigte Garantierahmen der
Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF), erfuhr die in
Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagsausgabe) in
Bankenkreisen. mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kosovo Stuttgart (ots) - Eine korrupte und untätige Regierung, die auf
eine desolate Opposition stößt, beide angetrieben von radikalen
Aktivisten einer nationalistischen Protestpartei - dabei kann nichts
Produktives herauskommen. Nur allzu gern werden die Mächtigen auf das
Thema aufspringen, das ihnen von den Extremisten geliefert wird: die
"albanische Frage". Das Feindbild Serbien ist voll intakt, albanisch
besiedelte Gebiete in Mazedonien und Südserbien harren der "Befreiung
Originaltext: Stuttgarter Nachrichten
Digitale Pressemappe: mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Wiefelspütz warnt vor Fusion von BKA und Bundespolizei Köln (ots) - Der innenpolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, hat Bundesinnenminister
Thomas de Maizière (CDU) angesichts des Widerstandes des
Bundeskriminalamtes (BKA) sowie einiger Länder aufgefordert, von den
Fusionsplänen für BKA und Bundespolizei abzulassen. "Man kann die
etablierten Sicherheitsbehörden nicht gegen den Widerstand der
Beamten zusammen führen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Dienstag-Ausgabe). "Für eine Fusion braucht man zwingende Gründe.
Sonst kriegt man das nicht hin." mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Castor-Transport Mehr als 1 000 Polizisten sichern Zug mit Atommüll Halle (ots) - Der Castor-Transport wird nach Einschätzung von
Landes-Innenminister Holger Hövelmann (SPD) zur Wochenmitte
weitgehend ungestört durch Sachsen-Anhalt rollen. Das berichtet die
in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstag-Ausgabe). "Ich
gehe nicht davon aus, dass es frühmorgens bei Schneefall und eisiger
Kälte ein größeres Demonstrationsgeschehen gibt", sagte der Minister.
Nach Angaben aus seinem Ministerium bereiten sich in Sachsen-Anhalt
mehr als 1 000 Landespolizisten auf einen Castor-Einsatz vor. Dazu mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|