LVZ: Kubicki: FDP braucht eine selbstbewusste strategische Neuausrichtung / Dreikönigstreffen in Stuttgart müsse zum Signal des Aufbruchs werden
Geschrieben am 14-12-2010 |
Leipzig (ots) - Eine "strategische Neuausrichtung" und eine
"Führung, die begreift, was in den eigenen Reihen geschieht", hat der
parteiinterne FDP-Kritiker Wolfgang Kubicki angemahnt. Gegenüber der
"Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte der
FDP-Fraktionschef im Kieler Landtag: "Das ist nicht nur eine
Personalfrage, sondern eine Frage der selbstbewussten Ausrichtung der
Gesamtpartei". Mit der Fortsetzung der bisherigen Politik sei "keine
Gesundung denkbar". Der Absturz der FDP von 15 auf fünf Prozent in
den Meinungsumfragen nach einem Jahr Regierungszeit im Bund habe die
Tendenz "zur Missachtung der FDP in der Öffentlichkeit verfestigt",
so Kubicki. Dieses Gefühl könnten die hauptberuflichen
FDP-Mandatsträger und Funktionäre eine ganze Weile ertragen, "aber
die einfachen Mitglieder, die Lokalpolitiker der FDP, halten dieses
politische und öffentliche nicht beachtet werden nicht lange aus",
sagte Kubicki.
"Ohne strategische Neuausrichtung, die darin mündet, der Union in
der Koalition zu dokumentieren, dass wir eigene Akzente setzen und
auch durchsetzen und nicht unsere Erfüllung darin sehen, die
Mehrheiten für die Union zu beschaffen, wird die FDP keinen Erfolg
bei Wahlen haben", so die Kritik des FDP-Bundesvorstandsmitgliedes.
Die Liberalen hätten demzufolge "nicht nur ein
Bundesvorsitzenden-Problem, sondern insgesamt ein
Ausrichtungsproblem". Nach langer interner Diskussion sei es Zeit für
einen "öffentlichen Weckruf" gewesen, "weil nicht die bösen Medien,
nicht die böse Opposition, sondern es die eigenen Fehler sind, die
die FDP in das Tal des Jammers geführt" hätten. Mit jeder weiteren
nicht-erfolgreichen Wahl werde sich "der Prozess der Missachtung der
FDP in der Öffentlichkeit beschleunigen", sagte Kubicki. "Deshalb
muss aus dem erstarrten Ritual des traditionellen Dreikönigstreffens
in Stuttgart ein Signal des Aufbruchs für die bevorstehenden
Wahlkämpfe werden", verlangte Kubicki.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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