Mitteldeutsche Zeitung: Arbeitsmarkt Wirtschaftsminister Haseloff: Agenturchef Senius redet Unsinn
Geschrieben am 15-12-2010 |
Halle (ots) - Streit um prekäre Arbeitsverhältnisse:
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) bezeichnet
die Aussage des Chefs der Landesarbeitsagentur, Kay Senius, dass die
reguläre Vollzeitstelle die Ausnahme wird, als "Unsinn." Dies
berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Mittwochausgabe). Der Minister bezweifelt, dass die von der Agentur
für Arbeit erhobenen Zahlen repräsentativ für Sachsen-Anhalt sind.
Senius hatte am Montag gesagt, dass mehr als die Hälfte der 2010 neu
geschaffenen Stellen zeitlich befristet ist. Zudem gingen 30 bis 40
Prozent aller neuen Jobs auf das Konto der Zeitarbeit - die auch
befristet sein können.
Laut Haseloff wird nur ein Drittel aller neuen Arbeitsplätze über
die Arbeitsagenturen vermittelt. "Vor allem problematische Stellen
wie in der Zeitarbeit werden häufig über die Agenturen vergeben."
Zwei Drittel der neuen Stellen - vor allem für Hochqualifizierte -
würden von den Firmen jedoch direkt besetzt. So gäbe es viele
Initiativbewerbungen. "Das Gros der neuen Arbeitsplätze sind
unbefristete, reguläre Vollzeitstellen", so Haseloff. Der Chef der
Landesarbeitsagentur erwecke jedoch den Eindruck, dass in
Sachsen-Anhalt nur noch prekäre Arbeitsplätze entstehen würden.
Senius hält die Zahlen der Agentur durchaus für aussagekräftig.
Zudem habe eine repräsentative Befragung des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg zuletzt ergeben, dass
54 Prozent aller im Osten neu vergebenen Arbeitsstellen befristet
seien. "Prekäre Arbeitsverhältnisse nehmen stark zu", so Senius.
Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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