Fabrikbrand mit 28 Toten in Bangladesch: CCC kritisiert Einkäufer, Regierung und Produzenten scharf
Geschrieben am 15-12-2010 |
Berlin (ots) - Bei einem Fabrikbrand im neunten und zehnten Stock
von "That's IT Sportswear Ltd" außerhalb von Dhaka (Bangladesch) sind
gestern mindestens 28 Menschen gestorben, etliche wurden verletzt.
Die Arbeiter erstickten, wurden niedergetreten oder sprangen aus dem
Gebäude. Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) und internationale
Partner kritisieren internationale Einkäufer, die Regierung und die
Fabrik scharf. "Diese Katastrophe hätte verhindert werden können",
sagt Julia Thimm von INKOTA. Notwendige Sicherheitsmaßnahmen sind
nicht ergriffen worden, obwohl die CCC schon seit Jahren auf die
gravierenden Sicherheitsmängel hinweist. Erst im Februar dieses
Jahres hatte es beim H&M-Zulieferer Garib&Garib gebrannt. "Wir haben
die Firmen gewarnt, dass dies wieder passieren wird", so Thimm.
Bei "That's IT Sportswear Ltd" lassen internationale Einkäufer wie
Gap und Wrangler (VF Corporation) produzieren. Die Fabrik wird von
dem in Bangladesch bedeutenden Produzenten Hameem Group geführt, der
schon in der Vergangenheit aufgrund von Arbeitsrechtsverletzungen wie
der Einschränkung der Vereinigungsfreiheit auffiel. Die Firma ist
dafür bekannt, Aufträge an Unterzulieferer weiterzugeben, so dass in
der Fabrik möglicherweise auch Produkte anderer Marken hergestellt
werden. Nach Angaben auf der Website der Hameem Group zählen u.a.
H&M, Inditex (Zara), Walmart und Carrefour zu den Einkäufern.
Augenzeugenberichten zufolge waren mindestens zwei der sechs
Notausgänge verschlossen. Die bangladeschische Bekleidungsindustrie
ist bekannt für gravierende Sicherheitsmängel wie verschlossene
Notausgänge oder kaputte Feuerlöscher. Es kommt oft zu Unfällen mit
tödlichen Folgen. "Wir fordern seit Jahren von deutschen und
europäischen Bekleidungsfirmen gegen die mangelnden
Sicherheitsstandards in Bangladesch vorzugehen", sagt Thimm. "Bisher
haben die Unternehmen allerdings nicht genug unternommen, so dass
schon wieder Arbeiter sterben mussten."
Nach dem Brand bei dem H&M-Zulieferer Garib&Garib im Februar
dieses Jahres waren auch die Einkäufer bei Hameem mit den Vorwürfen
der CCC und ihrer internationalen Partner konfrontiert worden. Genaue
Kontrollen aller mehrstöckigen Gebäude, fachmännischer Brandschutz
und ein Mitspracherecht der Beschäftigten zählen zu den geforderten
Maßnahmen. Einkäufer, Regierung und Produzenten haben allerdings
versäumt, die notwendigen Schritte zu ergreifen. "Arbeiter sterben,
während Einkäufer, Regierung und Produzenten sich nicht einigen
können, wer nun die nötigen Schritte einleiten soll", sagt Thimm.
Die CCC und ihre internationalen Partner fordern die Einkäufer der
Hameem Group auf, die verletzten Arbeiter medizinisch zu versorgen.
"Die Verletzten und die Hinterbliebenen der Toten müssen angemessen
für ihren jetzigen und zukünftigen Einkommensverlust entschädigt
werden", sagt Thimm.
Originaltext: INKOTA-netzwerk e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70663
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70663.rss2
Pressekontakt:
Julia Thimm
Kampagne für Saubere Kleidung
c/o INKOTA-netzwerk e.V.
Chrysanthemenstr. 1-3
10407 Berlin
Mobil: +49 (0) 179 90 93 684
thimm@inkota.de
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