DocCheck-Umfrage: Apotheker und PTAs sehen sich als Verlierer der aktuellen Gesundheitspolitik
Geschrieben am 16-12-2010 |
Köln (ots) - Die Gesundheitsreform stößt bei Apothekern und PTAs
auf breite Ablehnung. Neuerungen zur Arzneimittelabgabe, wie
Pickup-Stellen und Video-Apotheken, werden von den Befragten eher
kritisch gesehen und überwiegend als "sehr schlecht" bewertet.
Deutlich benachteiligt durch die aktuelle Gesundheitspolitik sehen
die Befragten die Apotheken, gesetzliche Krankenkassen hingegen
werden ihrer Meinung nach am stärksten von den letzten
Gesetzesänderungen profitieren. Diese Erkenntnisse liefert eine
aktuelle Online-Umfrage der DocCheck Market Research, bei der 100
Offizin-Apotheker und 50 PTAs befragt wurden.
Beide Berufsgruppen eint ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen
Gesundheitspolitik, was sich in einer durchschnittlich "mangelhaften"
bis "ausreichenden" Bewertung widerspiegelt. Wenig Einigkeit besteht
allerdings bei der klassischen Sonntagsfrage: Während bei den
Apothekern die Union deutlich vorn liegt (34%; Grüne: 18%; SPD: 13%;
FDP: 13%; Linke 6%), sichern sich die Grünen die Gunst der PTAs
(32%), gefolgt von SPD (24%), CDU/CSU (24%), der Linken (6%) und der
FDP (4%).
Neuartige Vertriebsmöglichkeiten für ihre Präparate stoßen bei
Apothekern und PTAs nicht gerade auf Zustimmung: Apothekenexterne
Arzneimittelabgabestellen, auch Pickup-Stellen genannt, bieten
bereits in einigen Drogerien und Tankstellen die Möglichkeit,
Präparate auch abseits einer Apotheke zu beziehen. 90% der Apotheker
und 80% der PTAs stehen dieser Form der Arzneimittelabgabe kritisch
gegenüber und bewerten sie als "sehr schlecht". Ähnlich fällt das
Urteil bei einer weiteren neuen Entwicklung aus, den so genannten
Video-Apotheken. Diese einem Passbildautomaten ähnlichen Boxen werden
vereinzelt bereits in Sparkassen getestet und bieten dem Apotheker
die Möglichkeit, seine Kunden per Video-Übertragung zu beraten. Die
Präparate kann der Kunde sich dann bequem nach Hause liefern lassen.
Obwohl diese neue Schnittstelle zwischen Offizin- und Versandapotheke
lediglich 32% der PTAs und 78% der Apotheker bekannt ist, stößt das
Konzept der Video-Apotheken bei den Befragten auf breite Abneigung
(Bewertung als "sehr schlecht" PTAs 50% und Apotheker 69%). Dazu
passend teilen 90% der PTAs und 94% der Apotheker die Überzeugung,
dass sich die Beratung mittels Video-Apotheken nicht durchsetzen
wird.
Deutliche Unterschiede zwischen den befragten PTAs und Apothekern
zeigen sich bezogen auf eine Neuerung der Apothekenbetriebsordnung.
Dieser Änderung zufolge sollen PTAs bei der Abgabe von
verschreibungspflichtigen Präparaten künftig stärker von Apothekern
kontrolliert werden. PTAs empfinden dies überwiegend als "sehr
schlecht" (72%), keiner der Befragten aus diesem Berufsfeld bewertet
die stärkere Kontrolle mit "sehr gut". Die Meinungen reichen von
"noch mehr Bürokratie und noch weniger Zeit für qualitative
Beratungen" bis hin zu "Wozu dann der Berufsstand der PTA?". Viele
der befragten PTAs bemängeln, dass ihr Beruf durch diese
Gesetzesänderung abgewertet wird und befürchten einen Abbau der
PTA-Arbeitsplätze. Diese Auffassung teilen einige Apotheker,
wenngleich ihr Gesamturteil deutlich milder ausfällt: Während 35% die
Änderung als "sehr schlecht" bewerten, urteilen 11% mit "sehr gut".
Apotheker fürchten vor allem den mit der verstärkten Kontrolle der
PTAs verbundenen Mehraufwand und die daraus resultierenden Kosten.
Einige bezweifeln gar die Umsetzbarkeit der Neuordnung. Befürworter
loben die Ausweitung des "Vier-Augen-Prinzips" und die daraus
resultierende Erhöhung der Arzneimittelsicherheit.
Vor allem in einem Punkt sind sich PTAs und Apotheker aber einig:
Die großen Verlierer der aktuellen Gesundheitsreform sind die
Apotheken (70% der Apotheker und 50% der PTAs sehen dies so). Positiv
hingegen sollten sich die aktuellen Gesetzesänderungen auf
Krankenkassen auswirken, wobei hier vor allem die gesetzlichen
Krankenkassen zu nennen sind: Die Hälfte der Befragten (PTAs 44%;
Apotheker 52%) zählen sie zu den Gewinnern der Reform, wohingegen
Kassenpatienten von beiden Berufsgruppen als starke Verlierer
angesehen werden (Apotheker 29%; PTAs 52%). Die Pharmaindustrie wird
nach Ansicht der Befragten ebenfalls von der Reform profitieren (PTAs
48%; Apotheker 46%).
Die komplette Umfrage kostenfrei unter:
http://research.doccheck.com/publikationen/
Originaltext: DocCheck Medical Services GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67103
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67103.rss2
Pressekontakt:
Tanja Mumme
Corporate Communications
fon: +49-221-92053-139
eMail: tanja.mumme@doccheck.com
home: www.doccheck.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
306729
weitere Artikel:
- Bundeskanzlerin Angela Merkel:
Fortschritt einzige Antwort auf die globalen Herausforderungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft (mit Bild) Frankfurt (ots) -
- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
125 Jahre DLG - Jubiläumsfestakt mit rund 450 Gästen im Deutschen
Historischen Museum Berlin
Mit einem Festakt im Deutschen Historischen Museum in Berlin
beging die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) am 15.
Dezember 2010 ihr 125-jähriges Jubiläum. Vor rund 450 Gästen aus der
Land- und Ernährungswirtschaft, Wissenschaft und Politik erklärte
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrer mehr...
- Nachhaltigkeit der Handelsketten bei Fischprodukten nicht ausreichend / Greenpeace stellt viertes Ranking der Fisch-Einkaufspraxis vor Hamburg (ots) - Deutsche Supermärkte und Discounter müssen ihre
Einkaufsrichtlinien für Fischprodukte überarbeiten und konsequent
umsetzen, wenn diese künftig nachhaltig sein sollen. Das ist das
Ergebnis des aktuellen Greenpeace-Rankings. Kaufland führt erneut den
Vergleich an, gefolgt von Bünting, Norma und der REWE Group. Lidl,
Netto (Stavenhagen), Edeka und Aldi Süd lassen ebenfalls gute Ansätze
erkennen, müssen aber die Inhalte ihrer Einkaufsrichtlinien, wie die
Kriterien für eine nachhaltige Sortimentsgestaltung konkretisieren. mehr...
- Silberhorn: Truppenabzug an Lage vor Ort knüpfen Berlin (ots) - Der Deutsche Bundestag debattiert heute anlässlich
einer Regierungserklärung von Bundesaußenminister Dr. Guido
Westerwelle über den Fortschrittsbericht der Bundesregierung zu
Afghanistan. Dazu erklärt der sicherheitspolitische Sprecher der
CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn:
"Der Fortschrittsbericht der Bundesregierung zeichnet ein
ungeschminktes Bild der Lage in Afghanistan. Trotz Rückschlägen hat
sich in den neun Jahren des internationalen Engagements das tägliche
Leben für den Großteil mehr...
- Schneider: Bauwirtschaft befürchtet Wettbewerbsnachteile wegen EU-Osterweiterung / Änderungen im EEG und bei den Umweltzonen gefordert Berlin (ots) - Trotz insgesamt recht positiven Konjunkturdaten für
die Bauwirtschaft ist die Stimmung in der Branche nicht
uneingeschränkt zuversichtlich: Grund dafür sind die möglichen
Auswirkungen der vollständigen Freigabe der Arbeitnehmerfreizügigkeit
und der Dienstleistungsfreiheit zum 1. Mai 2011 für Unternehmen und
Bürger der MOE-Staaten mit Ausnahme Rumäniens und Bulgariens. Nach
unterschiedlichen Schätzungen von Experten, auf die sich die
Bauwirtschaft bezieht, könnten zwischen 100.000 und 150.000
Arbeitnehmer aus Osteuropa mehr...
- Börnsen/Wanderwitz: Armin Mueller-Stahl ist Vorbild und Wegweiser für den deutschen Film Berlin (ots) - Am morgigen Freitag wird der international
renommierte deutsche Schauspieler Armin Mueller-Stahl 80 Jahre alt.
Aus diesem Anlass erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher
der CDU/CSU-Bundestags¬fraktion Wolfgang Börnsen (Börnstrup), und der
Obmann der Arbeitsgruppe Kultur und Medien, Marco Wanderwitz:
"Die CDU/CSU-Fraktion gratuliert dem Künstler Armin Mueller-Stahl
zum 80. Geburtstag. Kaum jemand hat den deutschen Film, aber auch
andere Kulturbereiche, so geprägt und war als Deutscher im Ausland so
erfolgreich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|