WikiLeaks-Enthüllungen: ROG verurteilt Zensur nach Veröffentlichung von US-Depeschen
Geschrieben am 16-12-2010 |
Berlin (ots) - Mehrere Regierungen haben Webseiten und Medien nach
der Enthüllung der US-Botschaftsdepeschen durch WikiLeaks zensiert.
Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die staatlichen Maßnahmen, den
Zugang zu WikiLeaks-Seiten zu sperren und Ausgaben von Printmedien
mit Berichten über die Dokumente zu verbieten. Die Zensurmaßnahmen
sind ROG zufolge "unverhältnismäßig" und "verletzen das Recht auf
Informationsfreiheit".
Die US-Luftwaffe und die Regierung versuchen, Soldaten und
Mitarbeiter daran zu hindern, auf die diplomatischen Dokumente und
auf einschlägige Medienberichte zuzugreifen. Die chinesische und
thailändische Regierung ließen den Zugang zu den Internetseiten der
Enthüllungsplattform blockieren. In Marokko wurden mehrere
Zeitungsausgaben verboten.
Mit Online-Sperrungen will die US-amerikanische Luftwaffe Soldaten
und Angestellte der Armee daran hindern, die veröffentlichten
Dokumente des Außenministeriums einzusehen. Nach Informationen des
"Wall Street Journal" ließ die Air Force den Zugang zu mindestens 25
Internetseiten von Medien und Blogs blockieren. Damit sind unter
anderem die Online-Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften wie "The
Guardian", "Le Monde", "Der Spiegel" und "El País" ohne
Sondergenehmigung nicht mehr von Computern des Militärs aus
zugänglich.
Zuvor hatte am 3. Dezember das Weiße Haus die Bundesbehörden
angewiesen, Beschäftigten nicht ohne Genehmigung den Zugriff auf die
Dokumente von Arbeitscomputern aus zu erlauben. Wenige Stunden später
ließ die Kongressbibliothek (Library of Congress) den Zugang zu
WikiLeaks von ihren Computern aus sperren.
"Die Zensurmaßnahmen sind eine unverhältnismäßige und gefährliche
Antwort und verletzen das Recht auf Informationsfreiheit", so ROG.
Mit ihren Zensurmaßnahmen gerieten die USA in die Nähe von
autoritären Staaten wie China, wo Seitensperrungen Alltag sind.
In Ländern mit starker Online-Überwachung wie China oder Thailand
sind die Internetseiten von WikiLeaks seit Veröffentlichung der
Geheimdokumente nicht mehr erreichbar. Pakistan hat Seiten der
Internet-Plattform blockieren lassen, die Dokumente zu dem
südasiatischen Land enthalten.
In Marokko wurden Zeitungen zensiert, die über die
WikiLeaks-Veröffentlichungen berichtet hatten. Die Behörden stoppten
die Verteilung und den Vertrieb der Ausgabe der französischen
Tageszeitung "Le Monde" vom 12. Dezember. Anfang Dezember wurde
bereits die Verbreitung von Ausgaben der spanischen Tageszeitung "El
País" sowie der arabisch-sprachigen Zeitung "Al-Quds Al-Arabi"
unterbunden. Alle genannten Blätter bezogen sich auf eine Depesche
des US-Konsulats in Casablanca zu vermeintlichen Korruptionsversuchen
durch Anhänger von König Mohammed VI., insbesondere in Verbindung mit
Grundstücksgeschäften.
Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
306842
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: Röttgen wirft Kraft bewussten Verfassungsbruch vor Köln (ots) - Der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende und
Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat die nordrhein-westfälische
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wegen der Verabschiedung
des Nachtragshaushalts 2010 scharf kritisiert. "Das ist ein
offensichtlicher und bewusster Verfassungsbruch", sagte er dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Das Verhalten steht
überdies in absolutem Gegensatz zu den europaweiten Bemühungen um
eine seriöse Finanzpolitik als Voraussetzung für eine stabile
wirtschaftliche, soziale mehr...
- Märkische Oderzeitung: Agenturmeldung der Märkischen Oderzeitung Frankfurt (Oder) Frankfurt/Oder (ots) - Folgende Meldung, die am Freitag in der
"Märkischen Oderzeitung" Frankfurt (Oder) erscheinen wird, möchten
wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen.
Forsa-Chef hält Rücktritt Westerwelles vom Amt des Außenministers
für "hilfreich": "Rücktritt Westerwelles wäre hilfreich"
Forsa-Chef sieht FDP in tiefer Krise
Berlin. Der seit Monaten anhaltende Negativtrend für die FDP bei
Umfragen erreiche mittlerweile historische Dimensionen. Das erklärte
Forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner gegenüber der "Märkischen mehr...
- WAZ: Ein Weckruf - Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Die Opposition geht gerichtlich gegen den Haushalt
der Regierung vor - das hat in NRW gewissermaßen Tradition. Mehrfach
hatten die Kläger Erfolg. Sowohl rot-grüne als auch schwarz-gelbe
Finanzminister mussten sich höchstrichterlich rügen lassen, mit dem
Etat gegen die Verfassung zu verstoßen. Wirklich gestört hat das
keinen, ergingen die Urteile doch mit großer zeitlicher Verzögerung.
Diesmal könnte es anders ausgehen. CDU und FDP wollen per
einstweiliger Verfügung den Haushalt der Regierung Kraft stoppen.
Darüber mehr...
- Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung der Märkischen Oderzeitung Frankfurt (Oder) Frankfurt/Oder (ots) - Die Märkische Oderzeitung (MOZ) aus
Frankfurt (Oder) berichtet in ihrer Ausgabe von Freitag, dem 17.
Dezember: Diese Nachricht ist bei Nennung der Quelle "Märkische
Oderzeitung" frei.
Das Unglück, bei dem am Mittwoch der vergangenen Woche in
Eberswalde (Barnim) zwei kleine Mädchen in einen Tümpel gefallen
waren, hat ein tragisches Ende genommen. Eines der beiden Mädchen,
das seit dem Vorfall im Deutschen Herzzentrum in Berlin im
künstlichen Koma gelegen hatte, ist jetzt gestorben. Nach
unbestätigten mehr...
- Minenjagdboot "Bad Rappenau" ist auf Heimatkurs (mit Bild) Glücksburg (ots) -
- Querverweis: Dokumente liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -
- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
Glücksburg/Kiel Das Minenjagdboot "Bad Rappenau" läuft am Montag,
den 20. Dezember 2010, in seinen Heimathafen Kiel ein. Pünktlich zum
Weihnachtsfest wird das zum 5. Minensuchgeschwader gehörige Boot um
10:00 Uhr an der Tirpitzmole im Kieler Marinestützpunkt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|