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Delfinschützer: "Mafia delegiert japanische Delfinfänge" - Lebensrettung gescheitert

Geschrieben am 20-12-2010

Taiji/Radolfzell/Hagen (ots) - Andreas Morlok, Geschäftsführer der
Meeresschutz-Organisation ProWal und Kuratoriumsmitglied des Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF), bot japanischen Fischern im Rahmen einer
Delfinschutz-Aktion in Taiji 100.000 Yen (rund 1.000 Euro) für das
Überleben eines Delfins - ohne Erfolg.

Zwölf Treibjagdboote kesseln zwischen September und März in Taiji
Delfine in einer versteckten Bucht ein. Dort werden ganze
Delfinschulen mit Babys abgestochen oder grausam ertränkt. Für etwa
450 Euro Fischerlohn landet das Delfinfleisch in vielen japanischen
Restaurants und Supermärkten im ganzen Land.

Morlok schockierte die Brutalität der Delfinfischer:
"Netzbarrikaden verhindern jede Fluchtmöglichkeit der intelligenten
Tiere. Auf Booten suchen Delfintrainer die schönsten weiblichen
Jungtiere aus. "Daumen hoch" ist das Zeichen für lebenslange
Gefangenschaft in trostlosen Delfinarien. Der Rest wird am Ufer
bereits von den Schlächtern mit Messern und Haken erwartet. Babys
schreien nach ihren Müttern und werden ebenso abgestochen. Jeder
meiner Schritte wurde von der Polizei, der Mafia und Fischern
verfolgt. Seit diesen schockierenden Bildern finde ich nachts kaum
Schlaf und hoffe täglich auf schlechtes Wetter in Taiji, denn dann
bleiben die Treibjagdboote im Hafen."

Die Abschlachtungen konnte der Delfinschützer nicht verhindern,
weil er sonst im Gefängnis gelandet wäre. "Die Lebendfänge werden von
der Mafia bewacht und delegiert", so Morlok. Immerhin erzielt ein
antrainierter Show-Delfin bis zu 150.000 Dollar. "Selbst
Polizeipräsenz schützte nicht vor verbalen Morddrohungen der Mafia",
sagt der Delfinschützer.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Die gefährlichen
Recherchen durch Andreas Morlok für ProWal und WDSF offenbaren jetzt
viel mehr japanische Delfinfang-Details als jemals bekannt wurden.
Wir konnten umfangreiches Film- und Fotomaterial erstellen. Daraus
werden wir über bisher unbekannte Delfinausbildungscamps auch weit
außerhalb von Taiji berichten. Im Taiji-Walmuseum wurden besondere
Begegnungen zwischen Delfinen und Delfinschützern dokumentiert. Das
Delfinfleisch wird überall in Japan verzehrt. Die meisten Japaner
wissen also von den Jagden."

Originaltext: Journal Society GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43450
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43450.rss2

Pressekontakt:
Andreas Morlok
ProWal-Deutschland@t-online.de
07732 14324

www.walschutzaktionen.de/1119701/home.html
www.wdsf.eu/taiji-delfinmord


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