Mehr Licht - Kommunen könnten mit moderner Straßenbeleuchtung über 100 Millionen Euro sparen
Geschrieben am 20-12-2010 |
Frankfurt am Main (ots) - PwC-Analyse: Jede vierte Kommune
schaltet Licht aus Kostengründen ab / Ausgaben je Straßenkilometer
schwanken erheblich / Laternen sind durchschnittlich 21 Jahre alt
Die Kommunen in Deutschland müssen in den kommenden Jahren einen
großen Teil ihrer Straßenbeleuchtung modernisieren. Mittelfristig
dürften sich die Investitionen allerdings auszahlen: Bundesweit
ließen sich durch sparsamere Leuchtmittel und intelligente
Beleuchtungskonzepte mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr sparen.
Das geht aus einer Benchmark-Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC hervor, an der sich 341 Städte und
Gemeinden beteiligten. Insgesamt haben die befragten Kommunen rund
1,6 Millionen Straßenlaternen aufgestellt, deutschlandweit gibt es
schätzungsweise neun Millionen Lichtpunkte (Straßenlaternen,
Wandlampen u.a.).
Allein für Strom geben die befragten Kommunen je Straßenlaterne im
Mittel (Median) rund 55 Euro jährlich aus. Allerdings ist die
Streuung erheblich: Während in den 25 Prozent der Kommunen mit dem
niedrigsten Energieverbrauch nicht mehr als 280 Kilowattstunden (kWh)
je Laterne und Jahr anfallen, benötigen die 25 Prozent am oberen Ende
der Skala zwischen 400 kWh bis über 600 kWh. Würden alle befragten
Kommunen einen mittelfristig realisierbaren "Good-Practice-Wert" von
270 kWh erreichen, ergäbe sich allein beim Strom ein Einsparvolumen
von rund 22 Millionen Euro oder rund 20 Prozent pro Jahr.
"Mit einer kompletten Umstellung der Beleuchtungsanlagen auf
LED-Technik ließen sich die Stromkosten je Laterne sogar um 30 bis 50
Prozent reduzieren. Allerdings ist die Technologie bislang nicht für
alle Anwendungsgebiete geeignet. Zudem sind LED-Anlagen derzeit noch
sehr teuer", kommentiert Gerrit Birkemeyer, PwC-Experte für kommunale
Energieversorgung und Straßenbeleuchtung.
Die erfassten Gesamtkosten je Lichtpunkt belaufen sich im Mittel
auf 92 Euro pro Jahr. In dieser Summe sind neben dem Energieverbrauch
auch die Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung enthalten.
Allerdings machte nur knapp jede zehnte befragte Kommune Angaben über
Abschreibungen und Kapitalkosten. Würden diese in die Berechnung
einbezogen, stiegen die Gesamtkosten im Durchschnitt um
schätzungsweise 30 Prozent.
Um einen Straßenkilometer zu beleuchten, geben die befragten
Kommunen im Mittel zwischen 2.100 Euro pro Jahr (Landstadt mit
weniger als 5.000 Einwohnern) und 3.600 Euro (Großstadt) aus. Doch
auch der Vergleich zwischen Städten gleicher Größenklasse zeigt
deutliche Unterschiede. So schwanken die Gesamtkosten je
Straßenkilometer in den 21 analysierten Großstädten zwischen 3200
Euro und 4800 Euro.
Licht bleibt häufig aus
Die erheblichen Kostenunterschiede je Straßenkilometer sind nicht
nur auf Faktoren wie Anzahl und Art der aufgestellten Straßenlaternen
oder die jeweils gezahlten Strompreise zurückzuführen, sondern auch
auf das Beleuchtungsmanagement der Kommunen. "Niedrige Gesamtkosten
sprechen nicht zwingend für eine intelligente Straßenbeleuchtung.
Viele Städte und Gemeinden schalten Laternen einfach aus und lassen
ganze Straßenzüge im Dunkeln", betont Birkemeyer.
Von dieser Komplettabschaltung macht immerhin jede vierte Kommune
Gebrauch. Gut 30 Prozent der Befragten schalten in einigen Straßen
nur jede zweite Laterne ein , eine unter Verkehrsexperten wegen des
Entstehens von Dunkelfeldern besonders umstrittene Maßnahme.
Allerdings setzen die meisten Kommunen - zumindest ergänzend -
auf flexiblere Energiesparmethoden. Knapp 80 Prozent verwenden
Dämmerungsschalter, 55 Prozent schalten zweilampige Leuchten auf
einlampigen Betrieb um. Erst sehr wenige Kommunen nutzen innovative
Technologien wie Bewegungsmelder (absolut drei Kommunen) oder die
Einschaltung per Anruf (4 Kommunen).
EU-Richtlinie drückt auf's Tempo
Für eine Modernisierung der Straßenbeleuchtung sprechen jedoch
nicht nur wirtschaftliche Gründe. Viele Laternen haben bei einem
Durchschnittsalter von 21 Jahren auch das Ende ihrer Nutzungsdauer
erreicht.
Zudem schafft die Ökodesign-Richtlinie der EU vielerorts
Handlungsdruck: Ab 2015 dürfen viele ineffiziente Leuchtmittel nicht
mehr hergestellt werden. Betroffen sind unter anderem die
Quecksilberdampf-Hochdruckleuchten, von denen in den befragten
Kommunen noch rund 450.000 Exemplare im Einsatz sind.
Gut 60 Prozent (199 Kommunen) planen derzeit den Austausch der
betroffenen Leuchten, wobei die Erneuerung bei 112 Befragten erst
nach dem Jahr 2015 abgeschlossen sein soll. "Allerdings könnte der
Modernisierungsbedarf noch höher sein. Denn immerhin jede dritte
befragte Kommune weiß derzeit noch gar nicht, ob sie ihre
Straßenbeleuchtung auf Grund der Ökodesign-Richtlinie erneuern muss",
betont Birkemeyer.
An der Benchmark-Analyse "Straßenbeleuchtung - eine kommunale
Aufgabe im Wandel" haben sich bundesweit 341 Kommunen beteiligt,
darunter 195 aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und
Nordrhein-Westfalen. Die Umfrage deckt zudem jede vierte deutsche
Großstadt (mehr als 100.000 Einwohner) ab.
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internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 29 Standorten mit 8.700 Mitarbeitern eine
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Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
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Pressekontakt:
Karim Schäfer
PwC
Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 54 35
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com
www.pwc.de
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